Mit 41 Punkten Vorsprung auf Henrik Kristoffersen geht Marco Odermatt in den Schlusssprint um den Gewinn der Riesenslalom-Wertung. Diese Ausgangslage kommt auch für den Seriensieger der kleinen Kristallkugel überraschend. «Nach meinen ersten zwei Nullern zum Saisonstart hätte ich nicht gedacht, dass ich so schnell wieder im Kugelkampf dabei sein oder sogar voraus sein werde», gesteht der Nidwaldner.
Nun, zwei Rennen vor Saisonende, hat Odermatt die erste Chance, sich die Kugel zum vierten Mal in Folge zu sichern. In Hafjell gastiert der Ski-Zirkus erstmals wieder seit über 20 Jahren. Die Olympiapiste von 1994 behagt dem 27-Jährigen. «Es wird nicht ein extrem steiler, aber ein schöner Riesenslalom.»
Ob er mit dem Vorsprung im Hinterkopf auch ans Taktieren denke? «Wenn du Henrik schlagen willst, musst du damit rechnen, dass du gewinnen musst», ist Odermatt überzeugt. «Mit diesem Ziel gehe ich auch an den Start.» Sollte er am Samstag den 4. Saisonsieg in seiner Paradedisziplin einfahren und Kristoffersen die Top 5 verpassen, wäre der Kugelkampf bereits vor dem Weltcup-Finale in Sun Valley (Riesenslalom am 26. März) entschieden.
Selbstbewusster Doppelsieger Kristoffersen
Doch der formstarke Kristoffersen gehört auch in Hafjell zu den Topfavoriten. Zwar kennt er die Heimrennen 200 Kilometer nördlich von Oslo nicht aus dem Weltcup, er hat aber trotzdem sehr gute Erinnerungen an den Skiort: 2015 wurde der damals 21-jährige Norweger doppelter Juniorenweltmeister (Riesen und Slalom).
Und er reist mit dem Selbstvertrauen aus zwei Siegen bei den letzten Rennen in Kranjska Gora im Gepäck an. Der Wechsel vom slowenischen Frühlingsschnee in die kalte, harsche Witterung seiner Heimat, ist für Kristoffersen einerlei. «Ich habe schon Rennen bei allen Bedingungen gewonnen.»