Das Podest
- 1. Aleksander Kilde (NOR) 1:47,84 Minuten
- 2. Stefan Rogentin (SUI) +0,27 s
- 3. Marco Odermatt (SUI) +0,66 s
Zwischenzeitlich führten die Schweizer das Super-G-Klassement in Wengen gleich zu viert an. Und auch nach der Fahrt von Vincent Kriechmayr lagen mit Stefan Rogentin und Marco Odermatt nach wie vor zwei Schweizer an der Spitze. Rogentin hatte mit Startnummer 10 eine blitzsaubere Fahrt in den Schnee gelegt, die auch Altmeister Beat Feuz ins Staunen versetzte. Gleich 1,15 Sekunden nahm der Bündner seinem Teamkollegen bei dessen letztem Super-G der Karriere ab.
Nur einer meisterte das Rennen mit Start oberhalb des Hundschopfs noch etwas schneller als Rogentin: Aleksander Kilde. Der Norweger bewegte sich absolut am Limit. Etwa im Kernen-S, wo er sowohl bei der Ein- wie auch bei der Ausfahrt volles Risiko einging und die Passage nur haarscharf erwischte. Für Kilde ist es nach Beaver Creek der zweite Saisonsieg im Super-G. Zudem führte er eine Serie weiter: Es ist das 14. Rennen in dieser Disziplin, das von einem aus dem Trio Kilde, Odermatt oder Kriechmayr gewonnen wurde.
Auch wenn es für Rogentin nicht zum Sieg reichte, ist der Bündner mehr als zufrieden. Er steht erstmals überhaupt auf einem Weltcup-Podest, nachdem er zuvor einen 5. Platz (Super-G 2021 in Gröden) als Bestresultat vorzuweisen hatte. Der 28-Jährige aus Lenzerheide hatte mit der Bestzeit im ersten Abfahrtstraining am Lauberhorn gezeigt, dass für ihn etwas drinliegt. Er dürfte auch in der Abfahrt am Samstag ein Wörtchen um die Top-Plätze mitreden können.
Im 4. Super-G der Saison zum 4. Mal auf dem Podest stand Odermatt. Der Sieger vom Vorjahr kam etwas ungestüm über die Minschkante und wies in der Folge stets einen kleinen Rückstand auf Teamkollege Rogentin auf. Den Österreicher Kriechmayr auf Rang 4 hielt Odermatt aber um mehr als 4 Zehntel in Schach.
Schweizer glänzen als Team
- 7. Beat Feuz +1,42 s
- 8. Gino Caviezel +1,65 s
- 9. Loïc Meillard +1,66 s
- 11. Justin Murisier +1,68 s
- 14. Niels Hintermann +1,85 s
Nicht nur Rogentin und Odermatt waren bei letztlich sonnigem Wetter – bei der Besichtigung hatten noch Wolken das Panorama dominiert – glänzend aufgelegt. Mit Beat Feuz, Gino Caviezel und Loïc Meillard fuhren gleich 3 weitere Schweizer in die Top 10.
Feuz spielte in seinem letzten Super-G der Karriere seine ganze Routine aus und meisterte die Herausforderung zwischen fein fahren und konsequent auf dem Ski stehen sehr gut. Auch das Kernen-S erwischte der nach Kitzbühel abtretende 35-Jährige stark. Lohn dafür war nach den Rängen 40 und 25 das mit Abstand beste Super-G-Resultat in dieser Saison. Und obendrein dürfte Feuz die Gewissheit haben, für seine letzte Lauberhorn-Abfahrt am Samstag gerüstet zu sein.
Justin Murisier und Niels Hintermann veredelten das starke Abschneiden des Swiss-Ski-Teams zusätzlich. Insgesamt 7 Schweizer klassierten sich am Ende in der Top 15.
So geht's weiter
Am Samstag steht in Wengen die traditionelle Lauberhorn-Abfahrt auf dem Programm. Bei den Organisatoren lebt die Hoffnung, dass man am Mittag ein gutes Wetterfenster erwischt, um das Rennen von ganz oben zu starten. Zum Abschluss des Weltcup-Wochenendes im Berner Oberland findet am Sonntag ein Slalom statt.
Danach siedelt der Männer-Tross nach Kitzbühel über, wo auf der legendären Streif gleich zwei Abfahrten durchgeführt werden sollen. Am Sonntag sind auf dem Ganslernhang dann wiederum die Techniker gefordert.