Nach seinem verhängnisvollen Sturz in Neuseeland war Justin Murisier zu weiteren Abklärungen in die Schweiz gereist. Wie schlimm er sich am Knie verletzt hat, erfuhr der 26-Jährige erst nach der Operation.
«Im Aufwachraum sagte man mir, dass das Kreuzband vollständig gerissen ist», erzählt Murisier im Spitalbett. Der Walliser hatte die leise Hoffnung, dass das Band möglicherweise nur angerissen ist. «Das zu hören, war schon hart», so Murisier.
Und wieder folgt ein Neuanfang
In den vergangenen zwei Jahren ist Justin Murisier der Weltspitze immer näher gekommen. Als 5. in Beaver Creek und als 4. in Alta Badia fehlten dem Riesenslalom-Talent jeweils nur wenige Hundertstel zu seinem ersten Weltcup-Podestplatz.
Ich bin ziemlich sicher, dass ich zurückkommen kann. Wenn ich nicht daran glaube, wäre das blöd.
Nun scheint diese Premiere wieder meilenweit entfernt. «Das Schlimmste ist, dass ich wieder bei Null beginnen muss. Die Muskeln schwinden bereits», sagte Murisier mit einem Blick auf seinen Oberschenkel. Aber es gebe Menschen, die gelähmt seien oder ihr Bein verlieren. «Ich habe kein Recht, mich zu beklagen», stellt Murisier klar.
Der Walliser kennt den langen und harten Weg zurück an die Spitze bereits. Schon 2011 und 2012 hatte er sich in der Saisonvorbereitung jeweils das Kreuzband gerissen.
Ans Aufgeben denkt Murisier deswegen nicht. Skifahren bleibe seine Leidenschaft, auch wenn nun eine schwierige Zeit auf ihn zukomme. «Ich bin ziemlich sicher, dass ich zurückkommen kann. Wenn ich nicht daran glaube, wäre das blöd.»
Sendebezug: Radio SRF 3, 31.08.2018, Bulletin von 20:00 Uhr