Dreieinhalb Jahre Angewöhnungszeit benötigte Marco Odermatt nach seinem Debüt für seinen Durchbruch im Weltcup, unter anderem, um sich eine bessere Startnummer zu erkämpfen. Seither hat sich der Nidwaldner zu einem der besten Skifahrer der Geschichte gemausert.
Seine Sieg- und Podestquote ist beinahe unheimlich: Im Schnitt gewann er jedes 4. Rennen (41 von 157). Fast bei jedem 2. stand er auf dem Podest (77). Werden seine ersten 34 Rennen ohne Podestplatz ausgeklammert, steigt die Quote auf 33 Prozent (Siege) und 62 Prozent (Podestplatz).
Nachfolgend einige Marksteine in der schon jetzt fantastischen Weltcup-Karriere des 27-Jährigen:
6. Dezember 2019: Die Siegpremiere
Nicht im Riesenslalom, sondern im Super-G feiert Odermatt seinen 1. Weltcupsieg. Auf der «Birds of Prey» in Beaver Creek stellt er mit Startnummer 2 eine Richtzeit auf, an die keiner mehr herankommt. Aleksander Kilde (NOR) muss sich um einen Zehntel geschlagen geben, Matthias Mayer um 0,14 Sekunden.
7. Dezember 2020: Der 1. Riesenslalom-Sieg
Fast genau ein Jahr dauert es bis zu Odermatts 2. Sieg. Beim Riesenslalom in Santa Caterina dominiert er die Konkurrenz. Seine Führung nach dem 1. Lauf bringt er sicher ins Ziel. Tommy Ford (USA) und Filip Zubcic (CRO) büssen 73 bzw. 75 Hundertstel ein.
8. Januar 2022: Der 1. Heimsieg
Weltcup-Sieg Nummer 9 ist ein besonders süsser: Odermatt gewinnt erstmals auf Schweizer Boden. Am «Chuenisbärgli» in Adelboden siegt er vor Manuel Feller (AUT) und Alexis Pinturault (FRA). Es ist sein 4. Sieg im 5. Riesenslalom der Saison – und der erste Schweizer Erfolg in Adelboden nach 14 Jahren (Marc Berthod 2008).
18. März 2023: Der grösste Vorsprung
Beim Weltcup-Finale in Andorra fährt Odermatt die Konkurrenz in Grund und Boden. 2,11 Sekunden beträgt sein Vorsprung nach den beiden Riesenslalomläufen. Henrik Kristoffersen (NOR), Marco Schwarz (AUT) und Co. bleibt nur das Staunen. Weltcupsieg Nummer 24 ist in trockenen Tüchern – und die 2000-Punkte-Marke geknackt.
11. Januar 2024: Der 1. Abfahrts-Sieg
Ausgerechnet am Lauberhorn schafft Odermatt seinen lange angestrebten 1. Abfahrtssieg im Weltcup – Weltmeister in der «Königsdisziplin» ist er zu diesem Zeitpunkt schon. In Wengen gewinnt er 0,58 Sekunden vor Cyprien Sarrazin (FRA) und 0,81 Sekunden vor Kilde. Bei der Reprise zwei Tage später doppelt Odermatt nach. Es ist das Rennen, in dem sich Kilde schwer verletzt. Für Odermatt sind es die Siege 30 und 31.
23. Januar 2024: Der 1. Sieg unter Flutlicht
Wer keine Slaloms fährt, kommt nur beim Riesenslalom in Schladming in den Genuss eines «Night Race». Anfang dieses Jahres ist es soweit: Trotz eines grossen Rückstands nach dem 1. Lauf gewinnt Odermatt das Rennen in der Steiermark. Mit Laufbestzeit stösst er von Platz 11 ganz an die Spitze vor. Auch der Halbzeit-Führende Manuel Feller verpasst Odermatts Marke um 5 Hundertstel.
22. Dezember 2024: Der Schweizer Männer-Rekord
Odermatts bereits 5. Erfolg in Alta Badia ist sein 41. Weltcupsieg. Damit lässt der Nidwaldner den bisherigen Schweizer Rekordhalter bei den Männern, Pirmin Zurbriggen, hinter sich. Der Walliser hatte seine Karriere mit 40 Siegen beendet.