Das Podest
- 1. Vincent Kriechmayr (AUT) 1:56,16 Minuten
- 2. Florian Schieder (ITA) +0,23 s
- 3. Niels Hintermann (SUI) +0,31
Endlich hat «Trainings-Weltmeister» Niels Hintermann auch mal wieder im Rennen geliefert: Mit einer souveränen Fahrt reichte es dem Zürcher in der 1. von 2 Kitzbühel-Abfahrten zu Rang 3. Hintermann glückten sämtliche Schlüsselstellen, in den Gleiterabschnitten und vor allem im Zielschuss konnte er dank der perfekten Linie ordentlich Tempo bolzen.
«Im Zielhang habe ich zum ersten Mal in meiner Karriere den Speaker sprechen hören. Als es grün aufleuchtete, gingen die Emotionen mal so richtig durch», meinte der aufgeregte 27-Jährige im Anschluss. Erstmals überhaupt steht Hintermann in diesem Winter auf dem Podest, zum 6. Mal insgesamt.
Der Sieg ging an den überlegenen Einheimischen Vincent Kriechmayr. Trotz mässiger Gleiterpassagen holte sich der Österreicher seinen 3. Saisonsieg in der Abfahrt: Hausbergkante und Traverse absolvierte er bärenstark.
Weil sich die Bedingungen nach den besten 30 stark verbesserten, fuhren etliche Fahrer noch weit nach vorne. Am meisten Profit daraus schlug Florian Schieder, der auf Platz 2 nach vorne preschte. Sein Bestresultat zuvor war ein 13. Rang.
Die Aufreger
- Marco Odermatt (SUI) +3,20
- Aleksander Kilde (NOR) +0,97
Mit grossen Ambitionen nach seinen starken Trainings startete Marco Odermatt ins Rennen, nach nur 25 Fahrsekunden war dieses aber praktisch gelaufen: In der Rechtskurve nach dem U-Hackerl hob er ab und rettete sich mirakulös, kurzzeitig auf einem Bein fahrend. Das Tempo war aber weg, genauso die letzte Konsequenz beim Nidwaldner. Am Ende verlor er über 3 Sekunden auf die Bestzeit. In seiner 7. Saison-Abfahrt klassierte sich der Gesamtweltcup-Führende somit erstmals ausserhalb der Top 7. Odermatt erlitt einen Schlag auf das linke Knie und gab nach dem Rennen bekannt, auf die 2. Abfahrt am Samstag zu verzichten.
Auch Aleksander Kilde erlebte einen Schreckmoment, allerdings erst auf dem letzten Streif-Abschnitt: Mit guter Zwischenzeit unterwegs geriet er in der Traverse viel zu tief, stand aber trotzdem noch einmal hart auf die Ski und konnte vor dem Zielschuss die Fangnetze nur knapp vermeiden. Am Ende schaute nur Rang 16 heraus: Er verpasste damit in seiner Paradedisziplin erstmals in dieser Saison die Top 5.
Feuz' zweitletzter Streich
Man hat ihn auch schon angriffiger erlebt: Beat Feuz fuhr beim zweitletzten Rennen seiner Karriere überwiegend verhalten und den 28. Platz heraus. Bereits den ersten Steilhang vor dem Gleiterstück erwischte er nicht wie gewünscht und verlor relativ viel Zeit. «Ich konnte nicht mit den Schnellsten mithalten. Auf morgen muss ich vor allem den obersten Teil noch einmal analysieren», so der Routinier im Interview.
Die weiteren Schweizer
- 11. Alexis Monney +0,75
- 12. Justin Murisier +0,79
- 20. Josua Mettler +1,17
Mit einer soliden Fahrt bei besserer Sicht und scheinbar schnellerer Piste verpasste Alexis Monney die Top 10 und damit sein Karriere-Bestresultat von Wengen nur knapp. Hinter ihm sorgte auch Riesenslalom-Spezialist Justin Murisier für ein Top-Resultat.
Josua Mettler bretterte mit der Startnummer 44 auf den souveränen 20. Platz. Der 24-Jährige war zuvor im Weltcup noch nie in die Punkte gefahren.
So geht es weiter
Bereits am Samstag stürzen sich die Speed-Spezialisten für Abfahrt Nummer 2 die Streif hinunter. Am Sonntag wird das Kitzbühel-Wochenende dann mit einem Slalom beschlossen, ehe der Tross nach Schladming weiterzieht.