Aus einem spannenden Hitchcock-Finale wurde nichts: Weil das Wetter im norwegischen Kvitfjell am Sonntag nicht mitspielte, musste der letzte Super-G der Saison abgesagt werden. Im oberen Streckenteil wehte ein starker Wind und Nebel hing über der Piste. Im unteren Teil der Strecke regnete es stark.
Der Gewinner der kleinen Kristallkugel heisst deshalb Mauro Caviezel. Der Bündner setzte sich mit dem Mini-Vorsprung von 3 Zählern vor dem Österreicher Vincent Kriechmayr durch. Der Norweger Aleksander Kilde auf Rang 3 liegt 29 Zähler hinter Caviezel.
Der Nachfolger von Cuche
Caviezels Triumph in der Disziplinen-Wertung hat durchaus historischen Charakter. Die Super-G-Kugel ging in den letzten 28 Jahren nämlich nur einmal an einen Schweizer: Didier Cuche war in der Saison 2010/11 der Beste in dieser Disziplin gewesen.
Hatte sich der Neuenburger damals zum Abschluss in Kvitfjell durchsetzen können, nahmen heuer Wind, Nebel und Regen Caviezel diese Chance. Der Speed-Spezialist gewann somit die kleine Kristallkugel, ohne einen Tagessieg errungen zu haben. Seiner unglaublichen Konstanz sei Dank.
Ein Triumph der Konstanz
3., 5., 4., 4., 2., 2. – so lauten die Klassierungen Caviezels in dieser Super-G-Saison. Ausschliesslich Klassierungen in den Top 5 – das war in diesem Winter keinem anderen Fahrer auch nur annähernd gelungen.
Somit stand denn Caviezel im Zielraum bei der Übergabe der Kugel erstmals im Weltcup zuoberst auf dem Podest. Wenn der 31-Jährige im nächsten Winter an sein Niveau von dieser Saison anknüpfen kann, dürfte es auch mit dem 1. Rennsieg klappen.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 8.3.20, 10:15 Uhr