Das Podest – und Yule
- 1. Henrik Kristoffersen (NOR) 1:48,37 Minuten
- 2. Manuel Feller (AUT) +1,22 Sekunden
- 3. Clément Noël (FRA) +1,46
- 4. Daniel Yule (SUI) +1,71
Henrik Kristoffersen und Garmisch-Partenkirchen – es bleibt eine Liebesgeschichte, ganz unabhängig von den Pistenverhältnissen. Der Norweger hatte schon im Vorjahr im bayrischen Skiort doppelt triumphiert: Innert 24 Stunden gewann er beide durchgeführten Slaloms. Im ersten Rennen des neuen Jahres enteilte er der Konkurrenz am Gudiberg abermals, distanzierte seine Gegner um über eine Sekunde. Der Österreicher Manuel Feller auf Rang 2 lag schon 1,22 Sekunden zurück.
Madonna-Sieger Daniel Yule, bekanntlich kein Freund weicher Pisten, schlug sich mehr als beachtlich. Weil Lokalmatador Linus Strasser, Zweiter nach dem halben Pensum, volles Risiko ging und mit Top-Zwischenzeit ausschied, machte Yule in der Entscheidung noch einen Rang gut. Sein simples Rezept hiess: «Einfach kämpfen.» Mit der Leistung sei er zufrieden, dass er das Podest so knapp verpasste, sei freilich enttäuschend.
Das Wetter: «Schnee wie Porridge»
Mit dem frühlingshaften Schnee war im 1. Lauf vor allem Kristoffersen zurechtgekommen. Er nutzte die Startnummer 1 perfekt aus und profitierte davon, dass mit seinen Landsmännern Lucas Braathen und Atle Lie McGrath ein norwegisches Podestanwärter-Duo Einfädlern zum Opfer fiel. Einzig Strasser (+0,71) und Clément Noël (+0,93) verloren weniger als eine Sekunde auf Kristoffersen, zur Qualifikation für den Final-Durchgang durfte man sich einen Rückstand von über 4 Sekunden erlauben.
24 Stunden vor dem Rennen hatte Renndirektor Markus Waldner die Chancen auf eine Durchführung mit bescheidenen «50 bis 60 Prozent» beziffert. Das erstmals unter Flutlicht ausgetragene Rennen am Gudiberg war dann für die Athleten sichtlich kein Vergnügen. Regen und warme Temperaturen weichten den Schnee auf, tiefe Löcher entstanden. Dass die von saftig-grünen Wiesen umgebene Piste stärker gesalzen wurde als jedes bayrische Fleischpflanzerl, konnte nicht verhindern, dass die späteren Startnummern klar benachteiligt wurden. Oder wie Dave Ryding nach dem 1. Lauf schilderte: «Der Schnee fühlt sich an wie Porridge.»
Die weiteren Schweizer: Rochats Aufholjagd
- 7. Marc Rochat +1,86
- 8. Loïc Meillard +1,96
- 12. Ramon Zenhäusern +2,09
- 19. Tanguy Nef +2,46
- 22. Luca Aerni +3,04
Marc Rochat, zuvor in dieser Saison noch ohne Punkte, katapultierte sich mit einem starken 2. Durchgang vom 23. auf den 7. Rang – sein zweitbestes Weltcup-Resultat. Loïc Meillard büsste in der Entscheidung noch 3 Plätze ein, Ramon Zenhäusern konnte seinen 12. Rang verteidigen. Auch Tanguy Nef, nach Lauf 1 noch 29., zeigte unter Flutlicht einen gelungenen Auftritt. Luca Aerni punktete ebenfalls.
So geht's weiter
Am Samstag und Sonntag stehen die Klassiker in Adelboden an – erst der Riesenslalom, dann der Slalom. Doch auch am Chuenisbärgli sind die Schneeverhältnisse prekär. Die Schneekontrolle fiel positiv aus, gefährdet sind die Rennen dennoch.