Ramon Zenhäuserns Leistungsausweis im Weltcup war vor seinem Start im Slalom am «Chuenisbärgli» bescheiden:
- Zwei 19. Plätze als Bestergebnis (Are im Dezember 2014 und Val d'Isère Dezember 2015)
- Zuletzt zweimal im 1. Lauf ausgeschieden
- Vor Adelboden nur 9 Mal in den Weltcup-Punkten
Doch abseits der Weltcup-Rennen hat sich Zenhäusern im Europacup hochgearbeitet – mit Erfolg. Vor knapp einem Jahr fuhr er im freiburgischen Jaun erstmals aufs Podest. Am 2. Dezember 2015 folgte im norwegischen Hemsedahl der erste Sieg im Europacup. Seither glänzte er mit drei weiteren 2. Plätzen (Hemsedahl, Obereggen und Val Cernis).
Ein Kreis schliesst sich
Nun konnte der Zwei-Meter-Mann die Früchte seiner Arbeit endlich auch auf höchster Stufe ernten. Und das ausgerechnet bei einem seiner Lieblingsrennen. Am schwierigen Hang in Adelboden wuchs er im finalen Durchgang mit Laufbestzeit über sich hinaus und wurde starker Siebter. Für den 23-jährigen B-Kaderfahrer schloss sich damit ein Kreis, hatte er doch vor 3 Jahren am «Chuenisbärgli» seine allerersten Weltcup-Punkte gesammelt.
Jetzt ist der sogenannte Exploit gekommen, das ist super.
«Nun bin ich 3 Jahre zwischen 20 und 30 rumgefahren», sagte er selbstkritisch. «Jetzt ist der sogenannte Exploit gekommen, das ist super.» Das sei immer ein grosser Traum in seinem Leben gewesen.
Seine Bilanz zu Adelboden fiel denn auch durchwegs positiv aus. «Ich hatte im 2. Lauf sicher die besseren Pistenverhältnisse als diejenigen, die danach kamen», so ein strahlender Zenhäusern. Dass er im 2. Durchgang gleich 0,61 Sekunden schneller unterwegs war als Sieger Henrik Kristoffersen, verschlug ihm glatt die Sprache. «Das hätte ich nicht gedacht.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 10.1.2016, 10:15 Uhr