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Unglaubliche Fähigkeiten Diese Menschen loten die Grenzen des Möglichen aus

Sie fliegen durch die Lüfte, surfen auf 20 Meter hohen Wellen, werden steinalt oder sind immun gegen Strom: Es sind Menschen, die an die Grenze des Leistbaren gehen.

Biba Struja berührt einen Stock mit der Haut, dann brennt er. Magie? Nein, auch wenn es so aussieht. Er kann etwas, das andere töten würde. Der Serbe ist immun gegen Elektrizität. Seit 30 Jahren experimentiert er mit blossen Händen mit der tödlichen Gefahr und hat bis heute keinen Kratzer davongetragen. Doch wie macht er das?

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Der Dokumentarfilm «Supertalent Mensch – Die Grenzgänger: Ungewöhnliche Menschen, die ans Limit gehen» ist bis zum 1. Februar auf Play SRF verfügbar.

Nicht mal ein Kribbeln

Normalerweise dringt Strom über die Haut ein und verteilt sich blitzschnell. Lebensbedrohlich wird es für den Menschen, wenn der Strom zum Herzen gelangt. Das Herz kommt aus dem Rhythmus, die Kammern beginnen zu flimmern und es verkrampft sich. Doch nicht bei Biba Struja. Bei 220 Volt verspüre er nicht mal ein Kribbeln, auch 10'000 Volt seien für ihn ein Kinderspiel.

Trockene Haut als Vorteil

Normalerweise ist eine zu trockene Haut nicht sehr vorteilhaft, sie juckt, schuppt und zieht. Das, was in der mittleren Hautschicht eigentlich vorkommen würde, nämlich Schweissdrüsen oder Haarfollikel, sind bei Biba selten bis gar nicht vorhanden. Der fehlende Schweiss macht Biba zu einem schlechten Leiter von Strom. Diese Anomalie ist genetischen Ursprungs und ermöglicht es ihm, seine Strom-Experimente ohne jegliche Verbrennungen durchführen.

Wo Glück und Können aufeinandertreffen

Eine weitere, unglaubliche Leistung ist die von Sebastian Steudtner. Während riesige Wellen sich vor der Küste des portugiesischen Fischerdörfchen Nazaré auftürmen, erkennt man einen kleinen, schwarzen Punkt auf der Welle – es ist Sebastian.

Neben Talent braucht das Surfen auf den riesigen Wellen eine Menge Vorbereitung. Der Sport beansprucht alle Aspekte der körperlichen Fitness, wie Ausdauer, Kraft, Balance oder Flexibilität. Auch ist Sebastian ein geübter Apnoetaucher, der sogar unter Stress lange die Luft anhalten kann.

Trotz körperlicher und mentaler Fitness und der guten Vorbereitung braucht Sebastian auch ein Quäntchen Glück. Die ersten 20 Meter hohen Wellen kommen. «Solche epischen Tage gibt es nur ein- bis zweimal im Jahr.» Dieses Mal ist das Glück auf Sebastians Seite. Er erwischt eine der höchsten Wellen der Saison.

Halb so alt wie der Pass ausweist

Im Dokumentarfilm «Supertalent Mensch» kommen neben Sebastian und Biba weitere Menschen zu Wort, die unglaubliches leisten. So zum Beispiel Michelino Scudo, der beim Mediziner Gianni Pes auf dem Stuhl sitzt. Pes misst dem 97-Jährigen gerade den Puls und staunt: «Sein Blutdruck liegt bei 120 zu 80. Das sind Werte, wie sie sonst 50-Jährige haben.» Biologisch gesehen ist Michelino nur halb so alt, wie sein Pass ausweist. Wo er herkommt, ist er damit nicht allein: Die Bewohnerinnen und Bewohner der sardischen Bergregion sind verdächtig alt. 100-Jährige sind dort keine Ausnahme. Das macht die Region zu einer sogenannten «Blue-Zone». Das sind Orte, in denen die Lebenserwartung besonders hoch ist.

Menschliche Fledermaus

Auch Halvor Angvik lotet die Grenzen des Alltags aus. Er besteigt Berge – aber nicht, um den Ausblick zu geniessen, sondern um hinunterspringen. In einer Art Fledermaus-Anzug gleitet der Wingsuit-Jumper durch die Lüfte und wird dabei bis zu 200 km/h schnell.

SRF 2, 2.1.2025, 12:40 Uhr. ; 

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