Neues Leben entsteht durch Sex. Diese Aussage trifft – bis auf wenige Ausnahmen, zum Beispiel bei der Zellteilung – auf die meisten Arten zu. Dabei gibt es dabei vielfältige und kreative Formen der Fortpflanzung und der Annäherung zu beobachten. Ein Dokumentarfilm gewährt Einblicke ins tierische Intimleben.
Giraffen: Schwierige Physiologie
Dass sich Giraffen mit ihrer Grösse und dem hohen Körperschwerpunkt paaren können, ist ein fast unmöglicher Akt. Er dauert darum auch nur wenige Sekunden: Das Männchen stürzt sich genau im Moment der Ejakulation auf das Weibchen. Präzision und stundenlange Vorbereitung sind gefragt, um die richtige Position zu finden und nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten.
Löwen: Spannung liegt in der Luft
Löwinnen sind immer fruchtbar, denn es ist der Geschlechtsakt selbst, der die Eizellenproduktion anregt. Ihre männlichen Artgenossen leben polygam. Diese Mischung führt dazu, dass es in Löwenrudeln besonders oft knistert.
Wenn sich ein Paar vom Rudel entfernt, um sich fortzupflanzen, tun sie das 20 bis 40 Mal pro Tag. Dafür dauert ein Akt nur zwischen 10 Sekunden und einer Minute.
Flusspferde: Luftanhalten von Vorteil
Eine etwas längere Prozedur ist der Geschlechtsakt bei Flusspferden. Mit einer Art Tanz unter Wasser bereiten sich die beiden Paarungswilligen vor. Der Akt selbst dauert zwischen 15 und 20 Minuten – währenddessen lässt das Männchen das Weibchen nicht auftauchen, um zu atmen. Sie muss also die Luft anhalten.
Luftanhalten ist übrigens auch gefragt, wenn das Männchen sein Revier markiert: mithilfe von Kot, den er mit rotierendem Schwänzchen verteilt.
Siamesische Kampffische: Geboren in ein Nest aus Schaum
Anders, als ihr Name vermuten lässt, sieht die Paarung bei den siamesischen Kampffischen sehr viel friedlicher aus. Das Männchen bereitet ein Netz aus tausenden Luftbläschen vor, das als Nest dienen soll.
Das Weibchen wählt seinen Geschlechtspartner aufgrund seines tollen Nests aus und die beiden paaren sich darunter. Danach sammelt das Männchen die Eier einzeln mit dem Mund auf und legt sie in den Luftbläschen ab, wo sie vor Angreifern geschützt sind.
Kraken: Tentakel wird zum Penis
Kraken tauschen nur selten Zärtlichkeiten aus. Beim Sex funktioniert ein Tentakel des Männchens quasi als Geschlechtsorgan – und nach wenigen Minuten ist die Befruchtung, ebenso wie die Herzlichkeit, vorbei.
Bienenfresser: Geschenke sind Trumpf
Bei den Bienenfressern ist Grosszügigkeit die Eigenschaft der Stunde. Die kleinen Vögel wählen ihre Partner danach aus, ob sie Nahrung mit ihnen teilen. Qualität und Häufigkeit der Geschenke entscheiden darüber, mit wem sich die Weibchen paaren.
Sobald sich ein Paar gebildet hat, bleiben die beiden während der Brutzeit zusammen, bauen gemeinsam das Nest und unterstützen sich bei der Aufzucht der Jungvögel.
Blatthühnchen und Hyänen: Who's the Boss?
Die Blatthühnchen, auch Jacanas genannt, leben in einem Matriarchat. Die Weibchen sind grösser und stärker – und halten sich ein Harem an Männchen, das die Eier ausbrütet und die Küken aufzieht.
Auch bei den Hyänen bestimmen die Weibchen, wo es langgeht. In jedem Rudel gibt es ein Alphaweibchen, das sich als einziges fortpflanzt.