Asthma hat seinen Ursprung in den unteren Atemwegen, den Bronchien. Beim Asthma sind die Bronchien chronisch entzündet und reagieren deshalb überempfindlich auf bestimmte Auslöser. Entweder handelt es ich dabei um Allergene wie zum Beispiel Pollen, Tierhaare oder Hausstaub oder um sogenannte «Trigger» wie beispielsweise kalte Luft, Anstrengung oder Rauch.
Experten-Chat
Die Bronchialschleimhaut schwillt durch die chronische Entzündung an und sondert zähen Schleim ab, der die Atemwege zusätzlich verstopft. Zudem verkrampfen sich bei einem Anfall die Muskelringe um die Bronchien. Das alles behindert den Luftfluss und führt zu den typischen Asthmasymptomen.
Bewährte Wirkstoffe
Asthma fühlt sich für die betroffenen Personen unterschiedlich an. Typisch Merkmale sind Atemnot, pfeifende, keuchende Atmung, Kurzatmigkeit, trockener Husten und ein Engegefühl in der Brust. Während eines Asthmaanfalls fällt vor allem das Ausatmen schwer.
Ziel der Asthma-Therapie ist es, die bronchiale Entzündung zu verringern und die Asthma-Beschwerden bestmöglich zu kontrollieren. Prinzipiell unterscheidet man bei den Wirkstoffen zwischen entzündungshemmenden (Kortison) und atemwegserweiternden Wirkstoffen (Betamimetikas).
Asthma kann zwar nicht geheilt werden, doch die meisten Betroffenen haben ihre Krankheit dank richtigem Verhalten und konsequentem Medikamenteneinsatz gut unter Kontrolle und können ein Leben ohne grosse Einschränkungen führen.
Ältere eher von schwerem Asthma geplagt
Doch rund fünf Prozent aller erwachsenen Asthmapatienten leiden unter schwerem Asthma. Die Betroffenen erreichen trotz hochdosierter Therapie unter anderem mit inhalativem Kortison und bronchienerweiternden Medikamenten respektive trotz Therapie mit oralem Kortison keine ausreichende Kontrolle ihrer Erkrankung.
Die Betroffenen leiden meist mehrmals pro Woche unter Asthmabeschwerden und sind aufgrund dessen in ihrem Alltag stark eingeschränkt. Die Beschwerden treten oft auch nachts auf, zudem ist die Lungenfunktion vermindert. Phasen starker Verschlechterung der Symptome (Exazerbationen) treten bei diesen Patienten öfter als zwei Mal pro Jahr auf, teilweise sind diese auch mit Krankenhausaufenthalten verbunden.
Bei den Betroffenen handelt sich in der Regel um Patienten über 50 Jahre, bei denen die Krankheit relativ spät aufgetreten ist. Bei Kindern und Jugendlichen ist die Häufigkeit deutlich geringer.
Minimalinvasiv, aber nicht unumstritten
Das Universitätsspital Basel bietet seit November 2014 als erste und einzige Schweizer Klinik eine neue Behandlungsmethode für schweres Asthma an. Bei der «bronchialen Thermoplastie» handelt es sich um ein minimalinvasives Verfahren zur Behandlung erwachsener Asthma-Patienten, deren Luftnot sich mit konventioneller Therapie nicht ausreichend behandeln lässt.
Denn beim schweren, persistierenden Asthma können die Wände der Atemwege von unüblich viel glattem Muskelgewebe ummauert sein. Mit der bronchialen Thermoplastie wird diese überschüssige glatte Bronchialmuskulatur in den Atemwegen mittels moderater Wärme verringert. Dadurch weiten sich die Atemwege wieder aus, das Atmen fällt leichter, und die Wahrscheinlichkeit eines Asthmaanfalls sinkt.
Eine bronchiale Thermoplastie findet mittels Bronchoskopie (Lungenspiegelung) statt. Die Methode wurde vor zehn Jahren in den USA entwickelt, weltweit aber erst bei rund 3000 Patienten eingesetzt. Kritiker bemängeln, dass anhand der bisher veröffentlichten wissenschaftlichen Daten nicht abschliessend geklärt sei, welche Asthmapatienten vom Eingriff profitieren und wie lange der Effekt anhalte.