Oft beginnt es mit einem trockenen Husten nach dem Sprint bei kalter Luft, einem beklemmenden Gefühl im Brustkasten oder einem fast nicht spürbaren Abbau der Leistungsfähigkeit beim Sport – Anzeichen, die auch auf die Tagesform zurückzuführen sind. Doch manchmal verschwinden sie nicht einfach wieder.
Ein Gang zum Hausarzt bringt dann Klarheit. Er klopft und hört die Lunge ab, misst die Ausatemkraft durch die «Peak-Flow-Messung» oder führt eine Spirometrie, eine Lungenfunktionsprüfung durch. Bringt das noch keine abschliessende Klarheit, kann der Arzt noch einen Provokationstest hinzuziehen: Bestimmte Substanzen reizen die Bronchialschleimhaut, die Reaktion wird anschliessend gemessen.
Bei Asthma sind die Atemwege überempfindlich, bei einem Anfall verengen sie sich. Das Problem ist dabei weniger das Einatmen als vielmehr das Ausatmen – für frischen Sauerstoff ist dann in den Lungen zunehmend zu wenig Platz und es kommt zur Atemnot.
Die genaue Ursache für die Entstehung des Lungenleidens ist unbekannt – heilbar ist es bislang nicht. Häufig entwickelt es sich bereits im Kindesalter oder als Folge unbehandelter Allergien wie Heuschnupfen durch einen «Etagenwechsel». Zwingend ist das jedoch nicht: Viele erkranken erst nach dem 30. Lebensjahr – ohne jegliche Allergievorgeschichte.
Leben mit Asthma
Ist die Diagnose gestellt, heisst es für die Betroffenen, sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen. Asthma ist nicht heilbar, meist aber gut behandelbar. Die klassische Therapie verbindet Medikamente und nicht-medikamentöse Ansätzen.
Bei den Medikamenten unterscheidet man «Reliever» als Bedarfsmedikation von «Controllern» für die Dauermedikation.
- Reliever entspannen die Bronchialmuskulatur und erweitern die verengten Bronchien.
- Controller bekämpfen die Entzündung der Atemwege. Für einen nachhaltigen Erfolg müssen sie täglich eingenommen werden – auch ohne akute Symptome.
Beide Medikamente sind überwiegend zum Inhalieren. So können sich die Wirkstoffe in der Lunge in höherer Konzentration entfalten und verursachen weniger Nebenwirkungen als zum Beispiel Tabletten.
Eigenregie gefragt
Die nicht-medikamentösen Massnahmen erfolgen in Eigenregie. Grundpfeiler bildet aber die richtige und richtig dosierte Anwendung der Medikamente. Gerade das Inhalieren muss geübt sein. Ausserdem macht die regelmässige Selbstkontrolle mit einem Peak-Flow-Meter Sinn. Die ermittelten Werte, zusammen mit Auffälligkeiten, werden am besten in einem Asthmatagebuch erfasst. Damit lässt sich dann die spezifische Therapie mit dem Arzt sehr genau abstimmen.
Daneben sind eine gute und abgeklärte Ernährung (zum Beispiel auf bekannte Nahrungsallergene verzichten) wichtig. Übergewicht kann die Lungenfunktion negativ beeinflussten. Auch die Anzahl und Stärke akuter Asthmaanfällen kann dadurch zunehmen.
Hilfe und Informationen
Bewegung und Sport stärken die Leistungsfähigkeit und Atemmuskulatur – besonders Ausdauersportarten eignen sich gut. Zudem hilft die bessere Wahrnehmung des eigenen Körpers, erste Anzeichen einer Verschlechterung frühzeitig zu erkennen.
Und nicht zuletzt lassen sich verschiedene Strategien für den Fall eines Anfalls erlernen, wie die richtige Sitzhaltung, die das Atmen erleichtert oder bestimmte Atemtechniken.