«Beat Diabetes» – «Schlagt Diabetes» ist das Motto des Weltgesundheitstages 2016. Denn Diabetes ist längst kein Problem reicher Länder mehr, sondern auch in Regionen mit mittleren und geringeren Einkommen stark auf dem Vormarsch. In der Schweiz gibt es schätzungsweise eine halbe Million Diabetiker.
Allein 2012 starben den WHO-Daten nach 1,5 Millionen Menschen an direkten Diabetes-Folgen – 80 Prozent von ihnen in Ländern mit geringen oder mittleren Einkommen. Dort können viele Menschen die Medikamente kaum bezahlen und die Krankheit wird oft sehr spät oder gar nicht diagnostiziert.
Bei 2,2 Millionen weiteren Todesfällen im gleichen Zeitraum hätten ein zu hoher Blutzuckerwert und damit verbundene Risiken wie Herzkrankheiten eine Rolle gespielt. Ohne Gegenmassnahmen werde Diabetes in den kommenden Jahren zu immer mehr Todesfällen führen und spätestens 2030 zu den sieben weltweit häufigsten Todesursachen gehören.
Ungesunde Ernährung
Als massgebliche Ursachen für Diabetes sehen Experten ungesunde Ernährung, Fettleibigkeit sowie mangelnde Bewegung an. «Einfache Massnahmen der Lebensführung haben sich als effektiv zur Verhinderung oder Verzögerung der Typ-2-Diabetes erwiesen», heisst es in den WHO-Unterlagen zum Weltgesundheitstag. «Das Diabetesrisiko kann durch ein normales Körpergewicht mit Hilfe regelmässiger körperlicher Aktivitäten und einer gesunden Ernährung reduziert werden.»
Wichtig sei insbesondere die Früherkennung und frühzeitige Behandlung – mit Medikamenten ebenso wie über einen veränderten Lebensstil. «Je länger ein Mensch mit einer nicht behandelten Diabetes lebt, desto schwerwiegender die gesundheitlichen Folgen», heisst es in der Studie. Deshalb müsse es mehr Möglichkeiten zu Blutzuckertests geben.
Erklärtes Ziel der 194 WHO-Mitgliedstaaten sei es, frühzeitige Todesfälle durch nichtansteckende Krankheiten – darunter Diabetes – bis 2030 um ein Drittel zu reduzieren, erklärte Margaret Chan. «Dafür brauchen wir stärkere Beiträge nicht nur verschiedener staatlicher Stellen, sondern auch der Zivilgesellschaft und der Diabetiker selbst, ebenso wie von Nahrungsmittelproduzenten sowie von den Pharma- und Medizintechnikfirmen.»