«Ich bin glücklich» – sagt Walburga Hilgers, 56, nach einem Jahr Therapie mit der Abnehmspritze. Kein Wunder: Ihr Fall ist eine Erfolgsgeschichte. Sie hat überdurchschnittlich gut auf den Wirkstoff reagiert. Das bestätigt kürzlich die neuste Verlaufskontrolle.
Therapieversuch mit Abnehmspritze
Über längere Zeit hatte Walburga Hilgers nur noch zugenommen. Diäten brachten nichts. Ihre Lebensqualität litt unter ihrem Übergewicht und sie hatte zunehmend Begleitprobleme, zum Beispiel Atemaussetzer im Schlaf und steigende Blutdruckwerte.
Also setzte sie auf die Abnehmspritze. Ein Spezialist verschrieb ihr die Therapie samt Begleitprogramm.
Mit 106 Kilogramm an den Start
Bei Therapiestart wiegt sie 106.6 Kilogramm und hat einen Body-Mass-Index von 36.05. Das bedeutet Adipositas Grad 2.
So starkes Übergewicht ist nicht nur ein ästhetisches, sondern auch ein gesundheitliches Problem. Es erhöht das Risiko für viele Folgeerkrankungen, wie Diabetes Typ 2, Fettleber, Nierenprobleme, Schlafapnoe, und Herzkreislauf-Erkrankungen.
Hauptziel: Risiken reduzieren
Folgeprobleme zu verringern oder zu verhindern, das ist aus medizinischer Sicht der Hauptnutzen einer Gewichtsreduktion. So betont Philipp Gerber, leitender Arzt Endokrinologie am Universitätsspital Zürich: «Die Bezeichnung Schlankmacher gefällt uns nur bedingt. Natürlich ist ein Ziel, dass das Gewicht reduziert wird, aber es geht um viel mehr.»
Walburga Hilgers verabreicht sich ab Therapiestart einmal pro Woche den Wirkstoff Semaglutid. Sie geht auch regelmässig zur Ernährungsberatung. Der Spritzenwirkstoff ist für sie gut verträglich, sie hat kaum Nebenwirkungen, nur etwas Sodbrennen, und das Medikament wirkt. Es hilft ihr, das Essverhalten zu regulieren.
26 Kilogramm abgenommen, Messwerte verbessert
Sie kann mehr als zufrieden sein mit ihrem Therapieverlauf. Nach einem Jahr zeigt sich: Sie ist eine «Super-Responderin». Ihr Endokrinologe Lukas Burget staunt selbst: «Frau Hilgers hat ein Viertel ihres Körpergewichts verloren, das ist ungewöhnlich viel.»
Doch wichtiger ist dem Arzt, dass mit den Kilos auch ihre Gesundheitsrisiken weniger geworden sind. Frau Hilgers Blutdruck-, Cholesterin- und Langzeitzuckerwerte sind tiefer als bei Therapiestart. Auch ihre Schlafapnoe mit Atemaussetzern hat sich verbessert.
Einziger Wermutstropfen: Sie hat im ersten Therapie-Jahr drei Kilogramm Muskulatur abgebaut – eine unerwünschte Begleiterscheinung der Spritzentherapie.
Langfristige GLP-1-Behandlung
Eine GLP-1-Behandlung wird langfristig empfohlen. Frau Hilgers ist entschlossen, die Therapie fortzusetzen, etwas tiefer dosiert, da sie so gut darauf anspricht.
Dem Rat ihres Arztes folgend, will sie durch mehr Protein-Konsum und Krafttraining einem weiteren Muskelabbau entgegenwirken.
Sie sieht im Spiegel zwar noch immer unerwünschte Fettpölsterchen, sagt aber: «Mein Hauptziel, für die Gesundheit abzunehmen, habe ich durch diese Therapie hundertprozentig erreicht.» Nun geht es darum, das Ergebnis zu halten.