In der Schweiz erkranken rund 42'000 Menschen jedes Jahr an einer Lungenentzündung. Für bis zu jeden Fünften endet die Infektion mit dem Tod. Vor allem für Immungeschwächte ist eine Lungenentzündung lebensbedrohlich – also Kleinkinder, deren Immunsystem noch nicht reif ist, Menschen mit die Abwehr schwächenden Therapien wie Chemo- oder Kortisontherapien, ältere Menschen oder Menschen mit chronischen Krankheiten wie chronisch obstruktive Lungenkrankheit (COPD, «Raucherlunge»), Alkoholkrankheit oder Diabetes (Zuckerkrankheit).
Die Erkrankung gilt als gefährlich, da ihr Verlauf für Ärzte unberechenbar ist. Eine einmalige Pneumokokkenimpfung und die jährliche Grippeimpfung senken die Rate an Lungenentzündungen.
Pneumologe PD Dr. Sarosh Irani vom Kantonsspital Aarau zu zwei wichtigen Fragen:
- Wie erkenne ich, dass ich an einer Lungenentzündung erkrankt bin? Lungenentzündungen gehen meist mit Husten, Auswurf, Fieber und einer Verschlechterung des Allgemeinzustandes einher, zuweilen auch mit Brustschmerzen. Die einzelnen Symptome können in beliebigen Kombinationen auftreten. Auch der Verlauf variiert: Manche Lungenentzündungen machen sich innerhalb weniger Stunden bemerkbar und verschlechtern sich rasch. Andere entwickeln sich über Tage und Wochen hinweg. Wie man eine Lungenentzündung bemerkt, ist deswegen schwierig eindeutig zu beantworten. Grundsätzlich treten aber meistens Fieber und Husten auf – mit Symptomen, die den Betroffenen bislang unbekannt waren.
Was muss ich tun, wenn ich meine Lungenentzündung zuhause auskurieren darf?
Oft, aber nicht immer ist eine Behandlung mit einem Antibiotikum notwendig. Wichtig ist, dass der behandelnde Arzt den Patienten im Verlauf noch einmal sieht, um die Entwicklung der Lungenentzündung beurteilen zu können – eben weil der Verlauf so unberechenbar ist. Hier können auch Untersuchungen der Entzündungswerte im Blut hilfreich sein. Bei einer Verschlechterung der Symptome oder des Allgemeinzustandes müssen Betroffene unbedingt erneut zum Arzt – gegebenenfalls auch vor einem allfällig geplanten Verlaufstermin. Für Patienten ist Geduld geboten: Die Besserung verläuft manchmal nur schleppend – auch mit korrekter Therapie.