In den meisten Fällen von Nasenbluten reissen die empfindlichen Gefässe in der vorderen Nasenscheidewand. Dort sind die Schleimhäute besonders rege durchblutet. Bereits trockene Luft oder eine Erkältung reichen und die Schleimhaut entzündet sich oder bekommt kleine Risse. Dadurch liegt das dichte Venen- und Arteriengeflecht unter der defekten Schleimhaut ungeschützt da. Ein heftiges Niesen und schon tropft es rot von der Nasenspitze.
Ist eine Vene betroffen, fliesst das Blut dunkelrot. Ist es eine Arterie, ist die Blutung eher hellrot und spritzend. Zwar kann diese Form von Nasenbluten hartnäckig und unangenehm sein, für gewöhnlich lässt es sich aber schnell wieder stoppen und stellt keine grössere Gefahr dar.
Nasenbluten aus den hinteren Abschnitten
Liegt die Quelle in der hinteren Nasenhöhle, kann es zu einer stärkeren Blutung kommen, die man nicht mehr so leicht stillen kann. Das liegt daran, dass in den hinteren Nasenabschnitten die versorgenden Gefässe noch nicht so fein verzweigt sind wie weiter vorne, sodass ein Leck schlicht grösser ausfällt.
Bei dieser Art von Nasenbluten muss der Hals-Nasen-Ohren-Arzt helfen die Blutung zu stoppen.
Was tun, wenn das Blut läuft?
Zuerst einmal Ruhe bewahren. Die meisten legen reflexartig den Kopf zurück in den Nacken. Das ist bei starkem Blutschwall zwar verständlich – aber genau die falsche Reaktion. Wenn das Blut den Rachen hinunter rinnt und in den Magen gerät, kann das zu Übelkeit und Erbrechen führen. Und es lässt sich auch nicht beurteilen, wie stark es tatsächlich blutet.
Die wohl effizienteste Erste-Hilfe-Methode Nasenbluten zu stillen:
- Eine aufrechte Sitzhaltung einnehmen und den Kopf nach vorne beugen, so dass das Blut über die Nase abfliessen kann.
- Die Nase einige Minuten mit Daumen und Zeigefinger fest zusammendrücken.
- In den Nacken oder auf die Nasenwurzel ein kühl-feuchtes Tuch legen. Dadurch ziehen sich die blutzuführenden Gefässe zusammen und das Nasenbluten versiegt.
- Dazu ein paar Eiswürfel in den Mund, dies beschleunigt die Blutstillung.
Ursachen von Nasenbluten
Das Wetter. Besonders in der kalten Jahreszeit und bei trockener Heizungsluft sind die Schleimhäute anfällig. Ohne direkten Auslöser können Blutgefässe platzen. Die optimale Luftfeuchtigkeit für die Nase liegt zwischen 40 und 60 Prozent. Ist die Luft zu trocken, können Luftbefeuchter Abhilfe schaffen.
Nasenpolypen. Diese können dafür sorgen, dass sich in der Nebenhöhle hoher Druck aufbaut, wodurch die Schleimhaut Schaden nimmt. Ausser einem unangenehmen Druck im Gesicht oder Kopfschmerzen kann dies auch zu Nasenbluten führen.
Nasentumoren gehören zu den seltenen Ursachen. Das invertierte Papillom ist an sich zunächst harmlos, muss aber operativ entfernt werden. Denn es kann sich zu einem bösartigen Tumor entwickeln.
Blutgerinnungsstörung. Eine wichtige Komponente der Blutgerinnung stellen die Blutplättchen (Thrombozyten) dar. Sie können in ihrer Anzahl reduziert sein, wenn die Produktion gestört oder ihr Abbau beschleunigt ist. Als mögliche Ursache kommen unter anderem eine Leukämie oder Virusinfekte infrage.
Zudem gibt es Medikamente, die – bewusst oder als Nebenwirkung – die Anzahl Blutplättchen verringern.
Bluthochdruck. Neben den grossen Arterien, an deren Wänden sich kalkartige Plaques ablagern, können auch kleine und damit besonders empfindliche Gefässe bei chronischem Bluthochdruck Schaden nehmen. Dadurch verlieren sie an Widerstandskraft und Elastizität und reissen in der Folge schneller. Nasenbluten kann somit eines der ersten Symptome bei chronischem Bluthochdruck sein. Häufiger kann es dabei auch zu Blutungen aus dem hinteren Nasenraum kommen.