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Neue Therapie für Suizidgefährdete

Forschende der Universitären Psychiatrischen Dienste (UPD) Bern haben ein neues Therapieprogramm für Menschen nach einem Suizidversuch entwickelt. Dieses reduziert laut einer Pilotstudie das Risiko für einen weiteren Versuch deutlich.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der UPD haben die Wirksamkeit einer neuen Therapiemethode in einer Pilotstudie mit 120 Patienten überprüft. Demnach lässt sich durch einige wenige Sitzungen und regelmässige Briefe an die Patienten das Risiko für einen weiteren Versuch während zwei Jahren um 80 Prozent senken.

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Neue Therapie aus Bern erfolgreich (4.3.2016)
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Von 120 Personen, die einen Suizidversuch überlebt hatten, wurde bei 60 die Standardbehandlung mit dem neuen Interventionsprogramm ergänzt. Dieses besteht aus drei bis vier Sitzungen, in welchen Arzt und Patient gemeinsam Strategien entwickeln, wie der Patient die Suizidalität überwindet. Als Erinnerung an diese Strategien erhielt der Patient anschliessend alle paar Monate einen Brief.

Deutlich weniger Wiederholungsversuche

Bei den 60 so behandelten Patientinnen und Patienten verzeichneten die Forschenden im Verlauf von zwei Jahren fünf weitere Suizidversuche. Bei der Kontrollgruppe nur mit Standardbehandlung kam es hingegen zu 41 Wiederholungsfällen. Dies berichteten die Forschenden im Fachjournal «PLOS Medicine».

Das Besondere an der Intervention sei, dass Suizidalität nicht als Ausdruck einer psychischen Erkrankung wie einer Depression verstanden werde, sondern als Ausnahmezustand, so die Mitteilung. In einem solchen Zustand psychischen Schmerzes seien die Hirnfunktionen derart verändert, dass der Mensch nur noch kurzfristig denken und handeln könne.

Wirksam auch im klinischen Alltag?

Bei der neuen Intervention klären Ärztin und Patient die Vorgeschichte des Suizidversuchs und entwickeln Verhaltensstrategien, wie der Patient eine zukünftige Krise überwinden kann, bevor er in einen Zustand gerät, in dem der Suizidversuch wie in Trance von selbst abläuft.

Trotz der vielversprechenden Ergebnisse der Pilotstudie: Frühere Interventionsprogramme konnten sich nach erfolgreichen Studien im klinischen Alltag dann doch nicht bewähren. Das gleiche Problem könnte sich bei der neuen Therapie stellen, räumt eine Mitteilung des Fachjournals ein. Der deutliche Effekt in dieser Pilotstudie zeige jedoch, dass sich weitere Überprüfung dieser Methode lohne.

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