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Salz in der medizinischen Anwendung
Aus Ratgeber vom 03.06.2024. Bild: Colourbox
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Nicht nur Geschmacksverstärker Salz in der Medizin: Gut für Nase, Haut und Blut

Salz gibt nicht nur unseren Speisen den letzten Schliff, Salz hat auch eine Bedeutung in der Medizin: Kein Schnupfen ohne Nasendusche, kein Spitalaufenthalt ohne Kochsalzinfusion und auch unsere Haut schätzt oft ein wohltuendes Salzbad.

Geht es um Nasenduschen, Salzbäder oder Kochsalzlösungen, die in Spitälern verabreicht werden, weiss Chefapotheker Enea Martinelli vom Spital Interlaken bestens Bescheid.

Die Nasendusche

Bei Salz in der Medizin denkt man zu Recht als Erstes an das gute alte Hausmittel, die Nasendusche. Ob Schnupfen oder eine trockene Nasenschleimhaut, eine Nasendusche befreit die Nase und befeuchtet die Nasenschleimhaut, darauf schworen schon unsere Grossmütter.

Frau mit Nasendusche
Legende: Die Nasendusche dient der Befeuchtung der Nasenschleimhaut Imago Images / McPhoto

Aber nicht jede Kochsalzlösung eignet sich für eine Nasendusche. «Die Kochsalzlösung sollte eine Konzentration von 0.9 Prozent nicht übersteigen», sagt Enea Martinelli. Eine höher konzentrierte Lösung brennt in der Nase. Eine tiefere Konzentration der Salzlösung ist nicht sinnvoll. «Schliesslich will man das Milieu, das in der Nase herrscht, nicht durcheinanderbringen, sondern wiederherstellen.»

Spannend an der Nasendusche und den dazu verkauften Salzlösungen ist, dass es keinen wissenschaftlichen Nachweis für deren Wirksamkeit gibt.

Salzbäder

Salzbäder wurden in der Vergangenheit gerne bei dermatologischen Krankheiten angewendet. Allerdings reagiert die Haut unterschiedlich auf Salzbäder. «Wer zu einer fettigen Haut tendiert, profitiert von Salzbädern, da Salz diese die Haut austrocknet.»

Badetuch und Badesalz
Legende: Salzbäder werden im Spa gerne auch mit Aromatherapien kombiniert Imago Images / YAY Images

Anders bei Menschen, welche eine trockene Haut haben: «Bei trockener und empfindlicher Haut, können Salzbäder zu Juckreiz und noch trockener Haut führen», sagt Enea Martinelli. Er empfiehlt, sich von der Dermatologin oder vom Hautarzt beraten zu lassen oder selbst auszuprobieren, ob ein Salzbad der Haut guttut.

Es muss nicht immer ein Meerurlaub sein für ein Salzbad

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  • Wem Salzwasser guttut, kann auch ein Schweizer Solebad aufsuchen.
  • Wer zu Hause ein Meersalzbad machen will, nimmt ein halbes Kilo Salz auf eine volle Badewanne.

Dass Salzbäder bei Neurodermitis zu noch mehr Juckreiz führen können, verwundert nicht. Ein Team der technischen Universität München konnte bei betroffenen Patienten eine per se erhöhte Salzkonzentration in der Haut feststellen. Vorsicht geboten ist auch bei offenen Hautstellen oder Wunden, Salzwasser brennt da höllisch.

Kochsalzlösung in Infusionen

Dass man im Spital oftmals eine Kochsalzlösung als Infusion verabreicht bekommt, hat mit dem osmotischen Druck im Körper zu tun.

Plastikflaschen mit Kochsalzlösung
Legende: Flaschen mit Kochsalzlösung gehört zur Grundausstattung jedes Spitals Imago Images / Future Image

Bei der Kochsalzlösung handelt es sich um eine isotonische Lösung. Das heisst, sie entspricht von ihrem Volumen her dem Blut. «Gerade, wenn jemand stark geblutet hat oder bei einem Sonnenstich sehr viel Flüssigkeit verloren hat, ersetzt man die verlorenen Flüssigkeiten mit einer Kochsalzinfusion», sagt der Spitalapotheker.

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Wie das Jod ins Salz kam
aus A point vom 04.06.2024. Bild: colourbox
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Ratgeber, 03.06.2024, 11:10 Uhr

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