- Die Erwachsenen in der Schweiz essen täglich knapp neun Gramm Salz.
- Damit liegt der durchschnittliche Konsum rund 75 Prozent über der empfohlenen Menge, wie eine neue Studie zeigt.
- Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) warnt vor den negativen Folgen des hohen Salzkonsums.
Männer essen mit täglich zehn Gramm Salz fast doppelt so viel wie von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlen. Frauen nehmen durchschnittlich 7.4 Gramm Salz pro Tag zu sich, wie das BLV mitteilt. Den höchsten Konsum verzeichnen Männer zwischen 45 und 59 Jahren mit einer Menge von durchschnittlich fast elf Gramm pro Tag. Frauen über 60 Jahre nehmen mit täglich 6.7 Gramm am wenigsten zu sich.
Das BLV führte die Studie zum Salzkonsum nach 2010/11 zum zweiten Mal durch. Zwar sei der Wert mit 8.7 Gramm täglich leicht tiefer als damals. Er liege jedoch nach wie vor rund 75 Prozent über der von der WHO empfohlenen Menge von täglich maximal fünf Gramm.
Ein zu hoher Salzkonsum kommt in allen Sprachregionen vor, wie die zweite Schweizer Salzstudie 2022 – 2023 weiter zeigt. 90 Prozent der Befragten hätten jedoch angegeben, Speisen nie oder nur gelegentlich nachzusalzen.
Verarbeitete Lebensmittel sind die Ursache
Grund für die zu hohe Salzaufnahme seien verarbeitete Lebensmittel. Mehr als drei Viertel des Kochsalzes würden auf diese Weise eingenommen. So kann laut BLV mit einem einzigen Fertigmenü die empfohlene Tagesmenge an Salz ausgeschöpft werden. «Am meisten zu Buche schlagen Brot und Gebäck, Fertiggerichte, Beilagen und Fleischprodukte. Bereits mit einem einzigen Fertigmenü kann die empfohlene Tagesmenge ausgeschöpft sein», wird Urs Stalder, Leiter Fachbereich Ernährung des BLV, in der Mitteilung zitiert.
Um einen Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung zu leisten, sei es angezeigt, die Salzmenge in verarbeiteten Lebensmitteln zu reduzieren. Dafür will das BLV mit der Lebensmittelindustrie konkrete Reduktionsziele vereinbaren. «Denkbar sind etwa Höchstgehalte für Salz in gewissen Lebensmitteln, wie dies in anderen Ländern erfolgreich umgesetzt wurde», so Urs Stalder weiter.