Schweizer Speisesalz wird aus Gesundheitsgründen mit Jod und Fluorid angereichert. Im Regal finden sich die Varianten mit Jod sowie mit Jod und Fluorid. Ein «Espresso»-Hörer wunderte sich dabei über den Preis. Die Variante mit beiden Zusatzstoffen ist auf den Kilopreis gerechnet günstiger als die Variante ohne Fluorid. Hängt dies mit dem Herstellungs- und Anreicherungsprozess zusammen?
Nein, heisst es bei den Schweizer Salinen. Das Salz mit Jod und Fluorid wird aber in 1-Kilo-Verpackungen verkauft, das Salz nur mit Jod gibt es lediglich in 500-Gramm-Verpackungen. Andreas Baud, Leiter Marketing bei den Schweizer Salinen, erklärt: «Hier greift der Skaleneffekt bei der Produktion. Je grösser das Produkt, desto günstiger kann es in der Regel hergestellt werden.»
Dazu komme, dass die 1-Kilo-Variante von Jurasel das mit Abstand am meisten verkaufte Speisesalz der Schweiz sei. Bei solch grossen Volumen könne man die Produktion optimieren und das Produkt auch etwas günstiger anbieten.
Fluor ist nicht gleich Fluorid
Doch wer genau hinschaut, bemerkt bei den Speisesalzen der Schweizer Salinen eine Änderung. Statt «Mit Jod und Fluor» steht seit diesem Jahr neu «iodiert und fluoridiert» auf der Verpackung. Dies hängt damit zusammen, dass Fluor der falsche Begriff ist, der jedoch seit Jahrzehnten in diesem Zusammenhang gebräuchlich ist.
Fluor ist ein giftiges Gas. Im Salz haben wir es aber mit Fluoriden zu tun, das sind Salze des Elements Fluor.
Florian Wegehaupt ist Mitglied der Schweizerischen Fluor- und Jodkommission. Dieses Gremium bestimmt, welche Menge Zusatzstoffe in der Schweiz dem Salz zugemischt wird. Er sagt: «Fluor ist ein giftiges Gas. Im Salz haben wir es aber mit Fluoriden zu tun, das sind Salze des Elements Fluor.» Diese Fluoride sind nicht giftig, schützen aber vor Karies, weshalb sie seit den 1950er-Jahren dem Speisesalz beigemischt werden.