Das allgegenwärtige Salz auf unserem Speiseplan ist einer der Haupt-Angeklagten in Bezug auf die Zivilisationskrankheit Bluthochdruck. Seit Jahren laufen öffentlich-gesundheitliche Kampagnen, den Salzgehalt in unserer Nahrung zu reduzieren. Ob Salz tatsächlich zu einer Erhöhung des Blutdrucks führt, ist nicht ganz unbestritten. Zahlreiche Studien sprechen dafür, jedoch ebenso viele dagegen.
Effekt bereits nach einer Woche
Zumindest schwangere Frauen jedoch dürfen in Zukunft nach Herzenslust salzen, wenn es nach einer Studie des Inselspitals Bern geht. In der Untersuchung an 29 schwangeren und 25 nicht-schwangeren Frauen hat sich nämlich gezeigt: Bereits nach einer Woche Ernährung mit erhöhtem Salzgehalt sank der Blutdruck der schwangeren Frauen leicht ab – im Gegensatz zu den nicht-schwangeren Frauen, wo er im Schnitt leicht anstieg. Woher dieser Unterschied kommt, ist noch nicht hinreichend geklärt.
Fest steht jedoch: Ein genügend niedriger Blutdruck ist in der Schwangerschaft sehr wichtig. Bei erhöhtem Blutdruck besteht ein erhöhtes Risiko auf Schwangerschaftskomplikationen wie Frühgeburt oder die gefürchtete Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie). Bereits in früheren Studien wurden andere positive Auswirkungen vom Salz in der Schwangerschaft nachgewiesen. Für Schwangere heisst es also: bloss keine Zurückhaltung bei Brot, Suppen, Käse und Fleischwaren oder dem Salzstreuer auf dem Tisch. Der persönliche Geschmack definiert die Menge – zum zwanghaften Übersalzen aus Gesundheitsgründen besteht kein Anlass.