Die Frühlingssonne geniessen? Von wegen! Statt Grill und Gartenstuhl sind tageweise Heissgetränke und Kuscheldecke angesagt, und statt Sonnenbrille trägt man Regenschirm. Immerhin: Ab und zu lässt sich die Sonne blicken – bis zum nächsten Tiefdruckgebiet.
Das wechselhafte Wetter schlägt aufs Gemüt, keine Frage. «Wetterfühligkeit ist ein Thema, das viele Menschen in irgendeiner Form kennen», sagt Hausarzt Christoph Stirnimann. «Das Wetter allgemein hat einen grossen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Dabei scheinen Menschen, die viel an der frischen Luft sind – dies insbesondere auch bei schlechtem Wetter – resistenter zu sein bezüglich Wetterfühligkeit als Personen, die sich stets im Hause aufhalten, sobald das Wetter etwas schlechter wird.»
Vorbelastete reagieren sensibler
Christoph Stirnimann stellt auch immer wieder fest, dass viele Patienten mit Rheuma-, Arthrose- oder Migräneschmerzen sehr sensibel auf den Wetterwechsel reagieren. Oft kann ein Wetterumschwung zu einer Zunahme der Beschwerden führen. Gemäss einer Studie aus dem Jahr 1984 sehen sich etwa 75 bis 90 Prozent aller Rheumatiker als wetterempfindlich und somit scheinen sie diejenige Patientengruppe zu sein, die am meisten unter Wettereinflüssen leidet.
«Ich empfehle allen Patienten, sich abzuhärten, indem man versucht, möglichst jeden Tag auch bei schlechtem Wetter mindestens eine halbe Stunde nach draussen zu gehen und sich an der frischen Luft zu bewegen», rät Christoph Stirnimann.
Auswirkungen auf unser Wohlbefinden haben auch die teils abrupten Temperaturschwankungen: Während ein Temperatursturz vergleichsweise wenig gesundheitliche Probleme bereitet, kann ein schneller Temperaturanstieg den Kreislauf von Senioren, Schwangeren und geschwächten Personen belasten, weil der Blutdruck infolge geweiteter Blutgefässe absackt. Dann heisst es vor allem: es langsam angehen lassen und viel trinken.