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- Arzneimittelsicherheit in Schwangerschaft und Stillzeit Arzneimittelsicherheit in Schwangerschaft und Stillzeit
- Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Perinatale Pharmakologie Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Perinatale Pharmakologie
Medikamente werden nur dann in der Schweiz für den Markt zugelassen, wenn Studien den Nachweis ihrer Wirksamkeit belegen. Da Medikamente bis heute nicht durch offizielle von den Behörden vorgelegte Prüfkonzepte an Schwangeren getestet werden, sind sie auch nicht speziell für sie zugelassen. Zur Absicherung warnen deshalb die Hersteller werdende Mütter im Beipackzettel vor dem Gebrauch – im mildesten Fall heisst es dort: «Nicht ohne Absprache mit dem Arzt oder Apotheker einnehmen.»
Off-Label-Use
Dennoch werden natürlich auch Schwangere bei Bedarf medikamentös behandelt, im sogenannten Off-Label-Use. Heisst: Die Medikamente sind zwar für die Krankheit zugelassen, aber nicht explizit auch für werdende Mütter. Ärzte und Apotheker verlassen sich dabei auf jahrelange positive Erfahrungen und auf die klinische Forschung mit den grösstenteils sehr alten Heilmitteln. Beides bietet die Grundlage für sogenannte Positivlisten, mit denen Ärzte und Apotheker im Alltag arbeiten können.
An Verbesserungen dieser Rahmenbedingungen ist auch der Forschung sehr gelegen: «Für die Zukunft möchten wir uns für unsere Patientinnen und für alle Versorger (Ärzte, Apotheker) von den Behörden anerkannte Prüfkonzepte wünschen, damit Medikamente offiziell für Schwangere zugelassen bzw. empfohlen werden können», hält etwa Ursula von Mandach, Präsidentin der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für perinatale Pharmakologie, fest.
Grundregeln für den Umgang mit Medikamenten
Bis es soweit ist, ist die Situation für Patientinnen jedoch weiterhin unübersichtlich. Ein paar Grundregeln können helfen, ohne Angst und schlechtes Gewissen gut durch die Schwangerschaft zu kommen:
- Nie ohne Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker Medikamente einnehmen, auch keine altbewährten.
- Auf die Dosierung achten. Generell gilt: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.
- Eine ärztlich verschriebene Behandlung nicht einfach ohne Rücksprache mit dem Arzt abbrechen; es gibt Krankheiten, die für das Kind schädlicher sind als deren Behandlung, z. B. eine Schwangerschaftsvergiftung, psychiatrische Erkrankungen oder manche Infektionen.
- Wer bereits vor der Schwangerschaft regelmässig Medikamente einnehmen muss, sollte offen mit seinem Arzt über einen allfälligen Kinderwunsch reden.