Auf dem Boden ein bequemer Futon, darauf ein kleines Kopfkissen, dahinter kniet die Shiatsutherapeutin und diplomierte Physiotherapeutin Annina Storni. Auf dem Futon liegt man in bequemer Kleidung auf dem Rücken, dem Bauch oder auf der Seite. Sie behandelt die Patientin mit den Fingern, Händen oder Armen, drückt genau dort, wo die Lebensenergie, das Qi, im Körper fliesst – das sind die sogenannten Meridiane.
Shiatsu ist eine japanische Massagetechnik und heisst übersetzt «Fingerdruck». Dabei sei Shiatsu mehr als der Druck mit den Fingern, sagt Storni: «Wir arbeiten auch mit Rotationen oder schütteln die Extremitäten.» Dabei werde der Energiefluss im Körper ausgeglichen, und gleichzeitig würden die natürlichen Selbstheilungskräfte angeregt.
Wofür Shiatsu vor allem bekannt ist: Es entspannt. «Dabei kann schon mal der Bauch oder der Darm anfangen zu blubbern», weiss die Therapeutin aus Erfahrung. Immer wieder sind tiefe Atemzüge zu hören – ein untrügliches Zeichen der Entspannung. «Eine Behandlung kann aber auch Emotionen auslösen», sagt Storni. Shiatsu berührt den ganzen Menschen, wenn er oder sie sich darauf einlässt. Da können schon mal Tränen fliessen oder Glücksmomente erlebt werden.
Auch Emotionen bringen die Energie in Fluss. Und das kann den einen oder anderen «Knoten im Leben» lösen, weiss Storni. Während der Therapie auf dem Futon ist es so gut möglich, dass man sich selbst besser kennenlernt.
Das ist das Schöne an Shiatsu, es berührt Körper, Geist und Seele
Die grosse Kraft der Massagetechnik liegt in der Heilung verschiedenster Leiden, und zwar körperlicher wie seelischer. Doch Storni betont: «Niemandem wird während der Therapie etwas aufgezwungen. Vielmehr machen wir als Therapeuten den Menschen ein Angebot und unterstützen sie.»
Geeignet ist Shiatsu denn auch für alle, vom Baby übers Kleinkind bis zum Erwachsenen und älteren Menschen. «Ich habe auch schon Patientinnen und Patienten auf einer Palliativstation behandelt», sagt Storni. Im Zentrum steht stets der Mensch. Shiatsu ist eine achtsame Therapie, die in verschiedenen Lebenslagen dabei helfen kann, auf die eigenen körperlichen oder psychischen Ressourcen zurückzugreifen.
Bei anerkannten Therapeutinnen und Therapeuten zahlt unter Umständen die Zusatzversicherung zur Krankenkasse die Behandlung.