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Archäologische Sensation Ein Elfenbeinkamm mit antiker Botschaft: Weg mit den Läusen!

Dieser Fund zeigt: Die Eltern vor 3700 Jahren hatten dieselben Sorgen wie wir heute. Sie bekämpften sie nur anders.

«Möge dieser Stosszahn die Läuse in Haar und Bart ausrotten» – so lautet die Inschrift auf einem Kamm aus Elfenbein, der rund 3700 Jahre alt ist. Gefunden wurde er bereits 2017 bei Ausgrabungen in Israel. Doch erst letztes Jahr wurde die Inschrift entdeckt.

Der Fund gilt als Sensation, weil es sich bei der Inschrift um den ersten vollständig entschlüsselten Satz der kanaanitischen Schrift handelt, aus der frühen Entwicklungsphase des Alphabets. Aus diesem Uralphabet entwickelte sich später auch das lateinische Alphabet, in dem wir heute schreiben.

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Der Elfenbeinkamm ist abgenutzt und hat einige seiner Zähne verloren. Die Stumpen zeigen jedoch: Er hatte einst sehr weit auseinander stehende Zähne, um das Haar zu entwirren und 14 enger beieinander stehende, um Läuse und ihre Eier heraus zu kämmen.

Offenbar verwendeten die Menschen schon damals das Alphabet im täglichen Leben, das sei ein Meilenstein in der Geschichte der menschlichen Fähigkeit zu schreiben, so die Forscher.

Die Inschrift zeigt auch, dass Menschen schon seit tausenden Jahren unter Läusen leiden und offenbar auch die Reichsten nicht ausgespart wurden. Der Unterschied: Heute haben wir spezielle Shampoos und Sprays gegen die lästigen Tiere. Damals musste ein Spruch reichen.

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Haut und Haar: Lausalarm!
aus Input vom 10.10.2021. Bild: ZVG Universität Zürich
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