Foreshore Freeway Bridge, Kapstadt
Sie ist alles andere als eine architektonische Perle und trotzdem ist sie längst zu einem Wahrzeichen von Kapstadt geworden: die «Foreshore Freeway Bridge».
In den 1960er-Jahren geplant, wurde der Bau der Autobahnzufahrt Mitte der 70er einfach sistiert. Über die Gründe wird gewerweisst. Die einen gehen davon aus, dass der südafrikanischen Stadt das Geld ausging und die Verkehrsbelastung weniger gross gewesen war, als gedacht.
Andere Gerüchte besagen, ein Ladenbesitzer hätte sich geweigert, sein Land für den Bau abzugeben. Bestätigt ist keine der Versionen.
Inzwischen gilt die Brücke als Touristenattraktion und wird immer wieder als Kulisse für Modeshootings oder Filme (wie zum Beispiel in der TV-Serie «Black Mirror») genutzt.
Und obwohl die Kapstädter den architektonischen Schandfleck inzwischen liebgewonnen haben, wurde Anfang 2018 sein Ende beschlossen: Der Bau von Autobahn und Brücke wird erneut aufgenommen.
Tacoma Narrows Bridge, Washington
Eingestürzte Brücken gibt es in der Architekturgeschichte zuhauf. Ein Beispiel, das fast 80 Jahre nach dem Kollaps immer noch beeindruckt, ist die Tacoma Narrows Bridge im US-Staat Washington 1940.
Vom Einsturz existiert einzigartiges Filmmaterial, denn die Brücke stand bereits kurz nach ihrer Eröffnung unter Beobachtung. Man merkte, dass sie auf- und abschwang und gab ihr deshalb den übernahmen «Galloping Gertie».
Die Erbauer sperrten das architektonische Wunderwerk, das damals die drittgrösste Hängebrücke weltweit war. Durch ihre Bauart geriet die Brücke schon bei leichtem Wind in Schwingung.
Am 7. November 1940 kam Starkwind auf. Bei 68 km/h (Windstärke 8) rissen die Seile und die Brücke stürzte, nur vier Monate nach der Eröffnung, spektakulär ein. Menschen kamen dabei nicht ums Leben. Einzig ein verlassenes Auto und ein Hund stürzten mit in die Tiefe.
Millennium Bridge, London
Auch diese Brücke musste nur zwei Tage nach ihrer Eröffnung im Juni 2000 für das Publikum geschlossen werden. Die Millennium Bridge in London geriet ebenfalls in Schwingung, allerdings erst durch die Fussgänger.
Wenn die Brücke in Eigenschwingung gerät, beginnen die Passanten diese auszubalancieren. Dadurch verstärken sie den Effekt.
Eingestürzt ist die Millennium Bridge glücklicherweise nicht. Man stattete sie mit Dämpfern und sogenannten Schwingungstilgern aus. 2002 konnte die «Wobbly Bridge» wieder für das Publikum geöffnet werden.
Walt Disney Concert Hall, Los Angeles
Beim Bau der preisgekrönten Walt Disney Concert Hall des Architekten und Designers Frank Gehry in Los Angeles gab es schon mit dem Budget Schwierigkeiten: Statt 50 Millionen Dollar kostete das «seltsame Segelschiff», wie es der Architekt nannte, am Ende 274 Millionen.
Doch damit nicht genug: Ursprünglich hätte mit Kalkstein gebaut werden sollen. Aus budgetären Gründen und aus Angst vor Erdbeben änderte man den Plan. Stattdessen baute man mit rostfreiem Stahl.
Eine verheerende Entscheidung, wie sich herausstellte: Das Gebäude war am Ende zu gleissend, das reflektierte Sonnenlicht blendete Autofahrer und die Anwohner klagten über unerträgliche Temperaturen in ihren Wohnungen. Das Problem wurde gelöst, indem man einen Teil des Gebäudes sandstrahlte.
Vdara Hotel, Las Vegas
Die Vorliebe für «Bling» ist auch dem Vdara Hotel in Las Vegas zum Verhängnis geworden. Nach der Eröffnung 2009 beklagten sich die Gäste, welche am Pool die Sonne geniessen wollten, schon bald über ungewöhnliche Verbrennungen.
Der Grund: Die gebogene Glasfläche des Gebäudes wirkt wie ein Hohlspiegel. Da, wo der Lichtkegel hinfiel, seien die Temperaturen blitzartig um gute 20 Grad angestiegen. Die Menschen sprachen vom einem «death ray» einem «Todesstrahl».
In einem Interview mit dem Guardian sagte der Architekt Rafael Viñoly, er habe mit dem Phänomen gerechnet. Weshalb man die Glasscheiben auch mit einer Hightech-Folie überzogen habe. Der Nutzen war aber offenbar zu gering.
Stellenweise sei der Strahl so stark gewesen, dass er Plastik schmelzen liess und Haare versengte. «Wir gingen von 36 Grad aus, es waren dann aber eher 72 Grad», sagt Viñoly.
Die pragmatische Lösung dieses Problems: Die Verantwortlichen stellten grosse Sonnenschirme auf. Das beruhigte die Situation zwar, Gästebeschwerden gab es aber auch danach noch.
Lotus-Riverside-Hochaus, Shanghai
Dass 2009 in Shanghai ein 13-stöckiges Wohnhaus kollabierte, lag nicht an einer Fehlkonstruktion an sich. Vielmehr wurde das Gebäude «Opfer» einer unvorsichtigen Planung.
Die Erklärung: Man habe unter dem kollabierten Haus eine Tiefgarage bauen wollen. Dafür seien grosse Mengen an Erde abtransportiert und in eine Baugrube in der Nähe eines Flusses deponiert worden.
Das Gewicht der deponierten Erde liess den Damm am Ufer kollabieren, worauf sich das Wasser in den Untergrund ergoss, die Erde aufweichte und das Wohnhaus zum Kippen brachte.