Der Werdegang von Rosmarie Frick hat etwas Märchenhaftes. Als Bauernmädchen im sankt-gallischen Oberbüren träumte sie davon, Bäuerin zu werden. Als diese Pläne scheiterten, kam sie als Schwesternhilfe ans Unispital Zürich. Für mehr reichten ihre schulischen Leistungen nicht, beschied man ihr.
Der Zufall wollte es, dass zu dieser Zeit die Neurochirurgie in Zürich weltweit für Schlagzeilen sorgte. Dem Chirurgen Gazi Yasargil gelang 1967 als Erstem eine Bypass-Operation an Hirngefässen zur Behandlung des Schlaganfalls. Winzigste Gefässe im Millimeterbereich konnten zusammengenäht werden, die moderne Mikrochirurgie fand ihren Anfang.
Perfektionierte Technik
Die junge Rosmarie Frick interessierte sich für diese neuartige Technik und die Forschung dazu. Sie übte und perfektionierte die Nähtechnik. Schliesslich wurde sie damit beauftragt, Ärzten das Handwerk der modernen Mikrochirurgie beizubringen.
Tausende von Ärzten hat sie mittlerweile auf diesem Gebiet ausgebildet und jeder namhafte Chirurg der vaskulären Chirurgie ist durch ihre Schule gegangen. Und noch ist nicht Schluss damit. Auch als Rentnerin scheint man auf Rosmarie Frick nicht verzichten zu können.