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Feiern ohne Hektik Weihnachtsstress ade: Tipps für gelassene Feiertage

Weihnachten ohne Geschenkestress, ohne Druck rund um die Feier und ohne Ärger mit Verwandten, die einem dieses Jahr an Weihnachten nicht guttun. Das sind achtsame Weihnachten. Man muss sich gerade zum Fest auch mal selbst lieb sein.

Weihnachtessen mit dem Geschäft, Geschenke kaufen, was koche ich zu Weihnachten, wen lade ich ein, wer kauft den Baum und wer dekoriert ihn …

Wir haben längst vergessen, dass der Advent die Zeit der Besinnlichkeit und des Lichts ist.
Autor: Sandra Figlioli-Hofstetter Psychologin und Psychotherapeutin

Die Liste mutet manchmal schier endlos an. Vor lauter Weihnachtsvorbereitungen weiss man im Dezember oft nicht mehr, wo einem der Kopf steht – Weihnachtsstress pur. Jetzt auch noch Achtsamkeit bei der Weihnachtsvorbereitung? Unbedingt!

Zeit der Besinnlichkeit

Der Dezember ist wohl der stressigste Monat im Jahr.  Es ruhiger anzugehen klingt gut, bloss: Wie mache ich das? «Wir haben längst vergessen, dass der Advent die Zeit der Besinnlichkeit und des Lichts ist», sagt die Psychologin und Psychotherapeutin Sandra Figlioli-Hofstetter. Es gehe darum, loszulassen und aufzuräumen. Denn: «Wir brauchen Raum für die Besinnlichkeit.»

Frau auf Yogamatte mit Weihnachtsbaum im Raum.
Legende: Zeit für mich: Sanftes Yoga hilft gegen Stress in der Weihnachtszeit. IMAGO / Zoonar

Weniger Stress durch mehr Achtsamkeit – das ist nicht nur ein Gefühl, sondern auch wissenschaftlich belegt. Eine Studie der Stanford University zeigt anhand bildgebender Verfahren, dass Achtsamkeitsübungen und sanftes Yoga messbare Veränderungen im Gehirn bewirken können.

Es geht auch um einen Rückblick aufs vergangene Jahr und Einstimmung auf das Jahresende.
Autor: Sandra Figlioli-Hofstetter Psychologin und Psychotherapeutin

So wurde bei den Teilnehmenden eine verringerte Aktivität in der Amygdala, dem Zentrum für emotionale Reaktionen wie Angst, und gleichzeitig eine gesteigerte Aktivität in Bereichen beobachtet, die für die Aufmerksamkeitslenkung zuständig sind.

Termine mit sich selbst vereinbaren

«Vereinbaren Sie Termine mit sich selbst», empfiehlt die Psychologin. Diese trägt man am besten auch gleich in die Agenda ein. Das kann ein ruhiger Abend zu Hause bei Kerzenschein sein, ein Spaziergang oder das Aufräumen von Ecken in der Wohnung, die schon lange an die Hand genommen werden wollen.

Person am Seeufer bei Sonnenuntergang.
Legende: Durchatmen: Auch ein gemütlicher Spaziergang am Abend kann helfen, den Stresspegel herunterzufahren. IMAGO / Panthermedia

«Es geht auch um einen Rückblick aufs vergangene Jahr und Einstimmung auf das Jahresende.» Deshalb empfiehlt die Psychotherapeutin, einen Gang runterzuschalten und sich mehr auf die Besinnlichkeit zu konzentrieren. Denn Besinnlichkeit bedeutet – so der Duden – auch Gelassenheit, Ausgeglichenheit und Abgeklärtheit.

Wenn die Weihnachtsfeier mit der Familie auf dem Magen liegt

Wenn das Weihnachtsfest mit der Familie schon im Advent für ungute Gefühle sorgt – man muss nicht auf Biegen und Brechen immer genau so feiern wie in den Jahren zuvor. So wie man die Feiertage verbringt, soll es für einen selbst stimmen.

Es geht darum, dass man ehrlich mit sich selbst ist und die Feiertage authentisch gestaltet.
Autor: Sandra Figlioli-Hofstetter Psychologin und Psychotherapeutin

Das kann bedeuten, dass man mal mit anderen Menschen feiern möchte, statt mit der Familie. «Es geht darum, dass man ehrlich mit sich selbst ist und die Feiertage authentisch gestaltet», sagt Figlioli-Hofstetter.

Nicht zusammen feiern – wie sage ich es

Der Familie mitzuteilen, dass man dieses Jahr nicht mit ihr feiern möchte, ist alles andere als einfach. «Es braucht zunächst einmal Mut, für sich selbst einzustehen», sagt die Psychotherapeutin. Genau das habe eben mit Selbstfürsorge zu tun. Sie empfiehlt, klar zu formulieren, dass man in diesem Jahr nicht mit der Familie feiern will. 

Ich-Botschaften

Box aufklappen Box zuklappen

Am besten formuliert man seine Wünsche als Ich-Botschaften, sodass das Gegenüber nicht das Gefühl hat, durch den Wunsch nach Ruhe an Weihnachten angegriffen zu werden. Natürlich kann es sein, dass das Vis-à-vis kein Verständnis dafür hat und verletzt ist. «Das auszuhalten ist gar nicht so einfach», sagt Figlioli-Hofsetter. Um die Feiertage wirklich achtsam zu begehen, braucht es diesen Schritt manchmal. Für ein Weihnachtsfest, das dann wirklich besinnlich, gelassen und ausgeglichen begangen werden kann. 

Das kann sein, weil vielleicht alles ein bisschen viel war in diesem und man nun über die Feiertage eine Pause gönnen müsse. «Am besten fügt man an, dass man auf Verständnis hoffe.» Wenn das Gegenüber negativ reagiert, ist das eine Chance, all die Achtsamkeitstipps erst recht in die Tat umzusetzen.

Ratgeber, 9.12.2024, 11:10 Uhr

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