Weltweit arbeiten zurzeit mehrere Forschungsgruppen daran zu prognostizieren, wie sich die Ebola-Epidemie weiter entwickelt und ausbreitet. Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der amerikanischen Seuchenkontrollbehörde (CDC) publizierten Daten ermöglichen jetzt erstmals, mathematische Modelle auf den aktuellen Ausbruch anzuwenden.
Noch nirgends unter Kontrolle
Die Berechnungen zeigen klar, dass die Epidemie in keinem der hauptsächlich betroffenen drei Länder unter Kontrolle ist. Zwar stehen Guinea und Sierra Leone deutlich besser da; die getroffenen Massnahmen scheinen langsam zu greifen. Doch in Liberia steigt die Zahl der Krankheitsfälle weiterhin exponentiell an.
«Das lässt darauf schliessen, dass die Kontrollmassnahmen bisher absolut nicht gegriffen haben» erklärt Christian Althaus von der Universität Bern. Er leitet eine Forschungsgruppe, die sich mit der mathematischen Beschreibung der Ausbreitung von Infektionskrankheiten beschäftigt und hat soeben die aktuellen Berechnungen veröffentlicht.
Erschreckendes Extrem-Szenario
Auch eine Prognose für die Zukunft ist möglich – allerdings mit der Einschränkung, dass die Unsicherheiten gross sind. Bleibt die Situation bis Ende Jahr vor Ort unverändert, könnte im Extremfall die Anzahl an Ebola erkrankter Menschen auf bis zu 100'000 ansteigen. Das wären rund 25 Mal mehr als jetzt. «Das ist sicher ein Worst-Case Szenario, und wir hoffen dass das nicht eintritt» erklärt Christian Althaus.
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Die Berechnungen zeigen aber, dass offenbar mehr getan werden muss, um die Epidemie einzudämmen. Da ist die internationale Staatengemeinschaft gefordert.