Tätowierungen gehören seit Urzeiten zur Kulturgeschichte des Menschen: An der Gletschermumie Ötzi und jahrtausendealten ägyptischen Mumien sind die Körperbilder bis heute sichtbar.
Nur: Warum halten sich Tattoos über so lange Zeit?
Obwohl die Technik seit Generationen praktiziert und verfeinert wird, war nie restlos klar, welcher Mechanismus hinter der Langlebigkeit der Tattoos steckt. Schliesslich erneuert sich der Körper ständig. Tattoos scheinen davon aber kaum betroffen zu sein.
Das lebendige Tattoo
Erst kürzlich kamen Forschende dem Mechanismus in einer Studie mit tätowierten Mäuseschwänzen auf die Schliche. Sie transplantierten Tätowierungen, und stellten dabei zwei Dinge fest:
Erstens befand sich das Pigment ausschliesslich in sogenannten Fresszellen des Immunsystems, den Makrophagen.
Zweitens waren diese Zellen schon sechs Wochen nach der Transplantation vollständig erneuert.
Zellen nehmen Pigmente auf
Es ist ein ständiger Kreislauf: Das Pigment wird von den Makrophagen aufgegessen. Wenn sie sterben, geben sie es wieder frei. Sofort kommt die nächste Fresszelle und nimmt das Pigment wieder in sich auf.
Mit anderen Worten: Tätowierungen leben viel stärker, als man bisher meinte. Und sind vielleicht gerade deswegen so beständig.