So viele einsame Wege und Strassen, aussichtsreiche Hügel und Pässe und flüssig zu fahrende Flusstäler und Hochebenen. Am Anfang einer Planung stehen wohl die meisten Tourenfahrerinnen und -fahrer vor der Qual der Wahl. Doch die fällt mit den richtigen Hilfsmitteln einfacher als gedacht.
Wichtigster Tipp: Nutze die Arbeit, welche andere bereits gemacht haben. Insbesondere das dichte Veloweg-Netz der Stiftung SchweizMobil ist eine perfekte Grundlage zur Streckenplanung. Die Strecken sind nach Velo- und Mountainbike-Routen unterteilt.
Auch kann man zahlreiche Fotos der Streckenabschnitte anschauen und so deren Schwierigkeit, aber auch die Schönheit noch besser beurteilen. Wertvoll ist auf dem Kartenportal von SchweizMobil auch die Unterscheidung der Strecken in asphaltiert und naturbelassen. Wenn man allerdings selber Strecken zeichnen will, muss man sich zahlungspflichtig registrieren. Andere Online-Werkzeuge wie Komoot oder Strava sind ebenfalls gute Helfer. Zudem können auf diesen Plattformen Routen von anderen Velofans angeschaut und nachgefahren werden.
Die meistgenutzten Strecken sind oft nicht die schönsten
Vorsicht geboten ist jedoch bei sogenannten Heatmaps. Das sind Karten, auf denen die meistgenutzten Strecken der User aufgeführt sind. Oft sind das nicht die schönsten und ruhigsten Routen, sondern einfach aufzufindende Hauptstrassen.
Wie weiss man aber, welche Strecken zum Beispiel mit einem Gravelbike oder einem Tourenrad fahrbar sind? Hier hilft der Blick auf die Karten der Schweizer Landestopographie. Diese sind online gratis verfügbar und auch die Grundlage des Kartenportals von SchweizMobil.
Die ununterbrochene einfache Linie steht für Wege, die mit Autos theoretisch gerade noch befahren werden können und entweder asphaltiert oder geschottert sind. Solche Wege sind problemlos mit Gravelbikes und Tourenvelos befahrbar. Alles darunter ist meist den Mountainbikes vorbehalten. Die von SchweizMobil ausgeschiedenen Mountainbike-Routen sind nur bedingt für Gravelbikes geeignet. Meist sind sie zu steil und zu ruppig.
Fahrverbote erkennen
Manchmal hilft auch ein Blick auf das Satellitenbild eines Weges. Ist er aus dem All als breiter Weg klar erkennbar, deutet das auf einen fahrbaren Zustand hin. Doch wie weiss man, ob man den Weg auch befahren darf? Hier hilft zum Beispiel die App Komoot. Zeichnet man die Route dort oder kopiert sie dorthin, kennzeichnet die App zuverlässig Abschnitte, welche mit Fahrverboten belegt sind. Und das auch in der Basisversion, welche gratis zur Verfügung steht.
Nun bleibt nur noch die passende Länge der Etappen zu wählen. Hier hilft Erfahrung, oder eine Testfahrt mit vollem Gepäck. Wichtig: Die Höhenmeter beeinflussen die Geschwindigkeit massiv. Für 2000 Höhenmeter am Tag mit Gepäck ist schon eine ordentliche Fitness nötig. Und 100 Kilometer sind mit Gepäck meist die Obergrenze – will man die Tour auch noch geniessen können. Ebenfalls empfehlenswert: Nach einigen Tagen Fahrt einen Ruhetag einplanen. Das ist gut für Muskeln, Weichteile und Moral.