Ums Image der E-Trottis steht es nicht zum Besten: Allzu oft liegen sie verrostet in Flüssen oder quer übers Trottoir geworfen – «Elektroschrott» denken sich viele. Gleichzeitig gibt es die Hoffnung, dass die Scooter mit ihren Elektromotoren gerade für kürzere Strecken eine nachhaltige Alternative für das Auto sein könnten.
Doch das wurde von einer Studie der ETH Zürich wiederlegt. Sie zeigt auf, dass geteilte E-Trottis hauptsächlich Verkehrsmittel ersetzen, die ohnehin schon nachhaltig sind: also etwa eine Tramfahrt, die Fahrt mit dem Velo oder eine Strecke zu Fuss. Den CO2-Sünder Nummer eins im Verkehr, das Auto, ersetzen die Sharing-Modelle jedoch nicht.
Bei privaten E-Scootern sieht es anders aus. Sie werden als Ersatz für den PKW genutzt, zeigt die Studie.
Damit das gemietete E-Trotti nachhaltig werden kann, muss noch einiges passieren. Zum einen muss es Wege geben, auf denen sich die Fahrzeuge sicher fahren lassen. Dazu eignet sich der Rand einer befahrenen Strasse genau so wenig wie der Fussgängerstreifen – und die Fahrradwege müssten ausgebaut werden.
Das Problem gemieteter Fahrzeuge
Zum anderen müssen die E-Scooter länger haltbar sein. Gemietete E-Trottis werden nicht so gut behandelt wie Eigentum, sie müssen deshalb besonders robust sein.
Eine Studie von qz.com aus dem Jahr 2018 hat die Lebensdauer der damaligen Miet-Scooter berechnet. Ihr Ergebnis war ein Lebenszyklus von gerade einmal 29 Tagen.
Damals waren E-Trottis bei weitem nicht so stabil wie heute. Sie wurden in den letzten 4 Jahren stark weiterentwickelt.
Das sei heute anders, entgegnet der Mediensprecher des E-Scooter-Anbieters Lime, Bodo von Braunmühl: «Damals waren E-Trottis bei weitem nicht so stabil wie heute. Sie wurden in den letzten 4 Jahren stark weiterentwickelt». Heute seien sie sicherer und robuster. Der Lebenszyklus eines Lime-E-Scooters läge mittlerweile bei rund fünf Jahren. Und je länger ein Miet-Trotti im Einsatz ist, desto umweltschonender ist es.
Viele Anbieter bauen heute ihre eigenen Roller, in denen sie auch darauf achten, dass bestimmte Bauteile mehrfach verwendet werden können, sodass ein kaputtes Trotti nicht komplett entsorgt werden muss.
Die E-Scooter-Anbieter arbeiten mit Hochdruck daran, dass die Bilder der kaputten E-Trottis, die das Stadtbild verschandeln, bald der Vergangenheit angehören. Bis die Menschen dazu gebracht werden, statt ihrem Auto das Leih-Trotti zu nehmen, wird es noch etwas länger dauern.
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