Man könnte meinen, Westatlantische Trompetenfische und Papageienfische haben sich besonders gern. Denn sie schwimmen oft dicht beieinander. Doch hinter dem Verhalten steckt keine Freundschaft, sondern eine ausgeklügelte Jagd-Taktik des Trompetenfischs. Das konnten Forschende der Universität Cambridge jetzt beweisen.
Der dünne, lange Trompetenfisch hält sich an eine ungefährliche Fischart wie den Papageienfisch, um so näher an seine Beute heranzukommen. Wegen der guten Tarnung flieht seine Beute, wie beispielsweise der Riffbarsch, nicht. «Entweder ist er vollständig vor seiner Beute verborgen oder wird gesehen, aber nicht als Raubtier erkannt, weil die Form anders ist», sagt Sam Matchette, Erstautor der Studie, in einer Mitteilung der Universität.
Um das herauszufinden, tauchten Forschende stundenlang mit einem nachgebauten 3D-Modell des Trompetenfischs im Karibischen Meer. Das zogen sie an einem Faden durchs Wasser, alleine oder gemeinsam mit einem Papageienfisch-Modell. Darauf reagierten die Riffbarsche völlig unterschiedlich.