Verletzten sich die Florida-Holzameisen am Oberschenkel, wird nicht lange gefackelt. Die Artgenossen beissen das Bein ab. Das dient als Schutz gegen die Ausbreitung von lebensgefährlichen Wundinfektionen. So überleben 90 Prozent dieser Tiere, wie eine aktuelle Studie zeigt. Danach können sie auch mit fünf Beine ihre Aufgaben im Nest wieder im vollen Umfang übernehmen.
Befindet sich die Verletzung hingegen am Unterschenkel, wird niemals amputiert. Sondern nur aufwändig die Wunde gesäubert. Die Überlebensrate bei dieser Behandlung liegt bei 75 Prozent.
Der Grund dahinter: Ameisen haben kein Herz. Ihr Blut wird durch Muskeln bewegt. Sind die Muskeln im Oberschenkel verletzt, pumpt das Blut langsamer. So haben die Ameisen Zeit für die mindestens 40-minütige Amputation.
Anders bei Unterschenkelverletzungen. Hier pumpen die Muskeln im Oberschenkel unverletzt weiter. Trotz Amputation wären hier mögliche Wundbakterien bereits im ganzen Körper verteilt. Amputierte das Forschungsteam trotzdem, überlebten nur 20 Prozent dieser Tiere.