Ohne sie wäre unser Ökosystem nicht, was es ist: Springschwänze spielen eine zentrale Rolle dabei, die Nährstoffe in den Böden für Pflanzen verfügbar zu machen. Es gibt sie in Tausenden von Arten auf dem ganzen Globus. Sie überleben bei minus 20 Grad, in der Höhle, in der Wüste.
-
Bild 1 von 9Legende: Unter Eingeweihten werden sie wegen ihrer fluffigen Behaarung manchmal auch «Plüschpo» genannt: ein Springschwanz-Exemplar der Art Dicyrtomina saundersi auf einem Stein. dominikgrimm.com
-
Bild 2 von 9Legende: Springschwänze kommen in unterschiedlichsten Gewändern daher. Manche haben metallisch-glänzende Schuppen wie dieser Tomocerus vulgaris, … dominikgrimm.com
-
Bild 3 von 9Legende: … andere sind knallbunt wie diese Exemplare mit dem Namen Bilobella braunerae … dominikgrimm.com
-
Bild 4 von 9Legende: … oder fast komplett unpigmentiert (im Bild: Entomobrya sp. auf einem Laubblatt). dominikgrimm.com
-
Bild 5 von 9Legende: Schildkrötenkopf als Grössenvergleich: Die kleinsten Springschwänze sind von blossem Auge kaum sichtbar und weniger als ein Zehntelmillimeter lang. Die grössten Exemplare können einen Zentimeter gross werden. Im Bild: Weisse Wasserkugelspringer (Sminthurides aquaticus). dominikgrimm.com
-
Bild 6 von 9Legende: Akrobatische Paarung: Gewisse Springschwanzarten haben ein putziges Paarungsritual. Das kleinere und leichtere Männchen hakt sich mit seinen Fühlern beim Weibchen ein und wird von diesem dann durch die Gegend getragen. Hier am Beispiel der Weissen Wasserkugelspringer. dominikgrimm.com
-
Bild 7 von 9Legende: Stachlige Angelegenheit: Manche Springschwanzarten, die an der Oberfläche leben, haben feine Härchen, mit welchen sie kleinste Luftbewegungen wahrnehmen können, um vor Feinden rechtzeitig zu flüchten. Dieser Zottlige Springschwanz (Orchesella villosa) hat eine abgebrochene Antenne. Vermutlich ist sie bei der Landung nach einem Sprung abgebrochen. dominikgrimm.com
-
Bild 8 von 9Legende: Springschwänze können sich, wie Insekten auch, an vielen Oberflächen festkleben. Zusätzlich haben sie ein eingebautes Katapult: Mit ihrer Sprunggabel spicken sie sich um bis zum Hundertfachen ihrer Körpergrösse in der Gegend herum. dominikgrimm.com
-
Bild 9 von 9Legende: Er holt für «Einstein» Springschwänze vor die Linse: Hobbyfotograf Dominik Grimm. Er verbringt jede freie Minute in seinem Naturgarten, um den faszinierenden Mikrokosmos der Natur mit der Kamera sichtbar zu machen. Thomas Kobel
Doch gerade jetzt im Herbst findet man sie auch vor der Haustüre: Es genügt, eine Handvoll Laub im Wald zu nehmen und über einem Blatt Papier oder einem Tuch auszuschütteln. Oder beherzt in den eigenen Kompost zu greifen, wie es «Einstein»-Moderatorin Kathrin Hönegger gemacht hat – und fasziniert war von der neuen Welt, die sich ihr eröffnet hat.
Eine Lupe hilft bei der Suche, denn Springschwänze sind nur wenige Millimeter gross. Manche sieht man auch von blossem Auge. Und im Zweifelsfall hilft der Stups-Test: Das fragliche Pünktchen sanft mit dem Finger anstupsen – wenn es sich wegkatapultiert, war es ein Springschwanz.
Springschwänze sind Stabhochspringer mit eingebautem Stab. Denn für ihren Sprung verwenden sie keine Beine, sondern ihre Sprunggabel. Diese ist am Ende des Körpers befestigt. Das Geheimnis hinter den gigantischen Sprüngen wurde erst kürzlich mit einer neuen Studie gelüftet, die Springschwänze mit einer Hochgeschwindigkeitskamera untersucht hat.
Der Absprung dauert etwa 1.7 Millisekunden. Danach vollführen Springschwänze durchschnittlich über 20 Rückwärtssaltos und hüpfen so über 60 Millimeter weit.
Das ist mehr als das 60-fache ihrer Höhe. Für Menschen wäre das ein Sprung aus dem Stand über das Bundeshaus. Und zwar nicht vom Bundesplatz aus, sondern ab dem Aareufer auf knapp 100 Meter Höhe.
Für die Landung haben die Springschwänze zwei Möglichkeiten: Sie halten sich mithilfe von zwei klebrigen Röhren am Boden fest. Oder sie verhalten sich wie ein Ball: Nach dem ersten Bodenkontakt spicken sie noch einige Male in die Luft.
Für den gesamten Sprung benötigen Springschwänze etwa 160 Millisekunden. Also ungefähr einen Wimpernschlag. So entkommen sie Fressfeinden wie Käfer, Spinnen oder Ameisen.