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Die Fachrunde des PULS-Chats
Legende: Marcel Hähni, Urs Hefti, Fabian Lippuner und Natina Schregenberger srf

Sicheres Wandern «Schützt ein hoher Wanderschuh besser vor Verletzungen?»

Marcel Hähni, Urs Hefti, Fabian Lippuner und Natina Schregenberger haben Ihre Fragen im «Puls»-Chat beantwortet.

Fachpersonen im «Puls»-Chat

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Marcel Hähni
Wander- und Schneeschuhwanderleiter
Outdoor-Reporter SRF 1

Dr. Urs Hefti
Sportarzt und Bergretter
Swiss Sportclinic Bern

Fabian Lippuner
Wanderleiter und Fachmitarbeiter SAC
Schweizer Alpen-Club SAC

Dr. Natina Schregenberger
Sportärztin
SportClinic Zürich Sihlcity

Chat-Protokoll

Schützt ein hoher Wanderschuh (über das Sprunggelenk) wirklich besser vor Verletzungen wie z.B. Bänderriss? Habe schon gehört, dass ein tiefer Schuh keinen Nachteil hat, da man agiler sei in der Bewegung bei einem Fehltritt. Liebe Grüsse

Natina Schregenberger: Die Art des Wanderschuhs hängt ab von der Trittsicherheit einer Person, der individuellen Bandstabilität, dem Geländeuntergrund als auch der Zeitdauer der Wanderung. Anfänger und weniger Geübte, tun sich allenfalls besser, initial mit einem eher stützenden hohen Wanderschuh. Mit der Zeit kann je nach Trainingszustand und Agilität dann auf einen leichteren Schuh gewechselt werden. Wer schwere Lasten trägt, sehr lange Wanderungen durchführt als auch im Leben zuvor schon das Sprunggelenk übertreten hat, dem würde ich aus sportärztlicher Sicht über den Knöchel stützende Wanderschuhe raten.

Gehe ab und zu mit meinem Freund wandern, wobei sich bei ihm manchmal starke Knieschmerzen bemerkbar machen. Ganz allgemein, was kann man präventiv und im Akutfall dagegen machen? Danke und liebe Grüsse!

Natina Schregenberger: Knieschmerzen beim Wandern entstehen häufig durch ungewohnte Belastungsreize, wie zum Beispiel Steigen höherer Stufen oder Bremsbelastungen bei längerem Abwärtsgehen. Es kommt dabei zu lokalen Entzündungsreaktionen und Schmerzen, im Extremfall über einige Tage anhaltend. Präventiv empfehle ich ein ganzjähriges Training der Beinmuskulatur und Rumpfmuskulatur, tägliches Dehnen als auch das Tragen stabiler Schuhe. Ebenso helfen beim Abwärtsgehen Wanderstöcke die Beinachsen zu kontrollieren. Als Akutmassnahme eignen sich leichte Dehnungs/Lockerungsübungen, allenfalls auch das Tragen einer elastischen Kniebandage. Zurückhaltung ist geboten, bei vorschneller Einnahme von Schmerzmedikamenten.

Hallo Team Ich gehe öfters Wandern und habe jeweils beim Abstieg schmerzen seitlich, unterhalb vom Knie. Bei beiden Knien aussen, nicht im Gelenk selber. Was ist das? Wie kann ich das vorbeugen? Muskeltraining? Physio? Danke für eine Rückmeldung Lg

Natina Schregenberger: Guten Tag, was Sie beschreiben hört sich an wie eine lokale Sehnenreizung des unteren «Tractus iliotibialis». Dies ist identisch mit dem sogenannten 'Läuferknie'. Sollten Sie diese Begriffe im Internet recherchieren finden Sie Hinweise für zahlreiche geeignete Uebungen. Zumeinst sind diese Beschwerden harmlos aber lästig und nicht im Gelenk selber sondern im Weichteilgewebe und der Sehnenplatte lokalisiert. Will man sie weghaben, bedarf es Geduld und Trainingsfleiss. Eine Physiotherapie kann helfen Uebungen zu instruieren, machen muss man sie jedoch hernach regelmässig zuhause über längere Zeit, sonst kommt es immer wieder.

Wie ist die richtige Art zu laufen, um einen steilen Hang runterzukommen?

Fabian Lippuner: Die konkrete Technik hängt von Gelände (Steilheit? Wegzustand?) ab. Allgemein empfehlen sich kleine, möglichst federnde Schritte und nicht zu viel Rücklage. Wanderstöcke und gezieltes Krafttraining können helfen, die Gelenke zu entlasten. Der richtige Einsatz von Wanderstöcken unterstützt die Trittsicherheit, braucht aber etwas Übung und Ausdauerkraft in Armen und Schultergürtel.

In der Sendung hat Rolf gesagt, dass im steilen Gelände ein Stock bergseits ideal sei. Aber wieso? Was ist da die Begründung für einen Stock und für bergseits?

Marcel Hähni: Für Wanderstöcke sprechen eine bessere Stabilität, Entlastung und dadurch auch ein angenehmeres Bergerlebnis. Gerade in schwierigem Gelände oder einer Passage mit Seil oder Kette können Stöcke aber auch stören. Nun aber zu Ihrer Frage: Der Stock bei steilen Aufstiegen und vor allem Quergängen bergseits eingesetzt, hilft, das Eigengewicht zum Hang zu verlagern. Man stützt sich sozusagen seitlich am Hang ab und bei einem Ausrutscher dient der Stock auch zum Abbremsen.

Guten Tag Eigentlich gäbe es in der Schweiz genügend gut ausgebildete Wanderleiter, so zum Beispiel auch vom SBV, Allerdings werden diese schlecht gebucht und der Clou daran ist, dass man nach einer dieser Ausbildung nicht einmal zur Eidgenössischen Wanderleiter Prüfung zugelassen wird und somit auch die Zusatz Ausbildung T4 nicht absolvieren darf, wenn die Erfahrungsstunden fehlen, die aber schwierig kommerziell durchzuführen sind, wie gewünscht von der COMEX? Da es sich ja um einen Volkssport handelt gehen die meisten Leute selbständig auf Ihre Wanderungen, die Ausbildung zum Wanderleiter kostet Heutzutage mehr als 30000 SFR ( es gibt dazu aber Beiträge vom SFBI nach erfolgreichem Abschluss) und ein Tag wäre in etwa bei 400 SFR für einen WL, die Ausbildung dauert ca. 3 Jahre Auch Touristen buchen selten einen WL Meine Frage ist , wieso dies so ist wenn die Nachfrage fehlt oder ist es zu wenig bekannt ? Oder will man nur eine teure Ausbildung verkaufen, die Institutionen sollten meines Erachtens auch Praxistage anbieten, wie es bei der Skilehrer Ausbildung auch der Fall ist, damit könnte auch eine Nachhaltige Ausbildung und die Sicherheit erhöht werden, die ist ja in der Unfallstatistik einsehbar

Marcel Hähni: Es gibt auch die Wanderleiter-Ausbildung vom Bundesamt für Sport – BASPO mit seinem Programm Erwachsenensport Schweiz- esa. (Analog Jugend und Sport.) Diese Ausbildung ist ebenfalls fundiert. Beansprucht aber viel weniger Zeit (rund 6 Tage mit regelmässigen Weiterbildungen) und kostet auch viel weniger. Natürlich kann diese Ausbildung aber die berufsbegleitende Ausbildung, die an die Prüfung zum Wanderleiter mit Fachausweis führt, nicht konkurrenzieren. Viele Wandervereine oder auch die Prosenectute verlangt von ihren Wanderleiter und Wanderleiterinnen «nur» eine esa – Ausbildung. Aus meiner Sicht eine richtige Entscheidung, da die Leitung einer Wandertour nicht nur von Seiltechniken etc. abhängt. Wie Sie aber auch erwähnen, sind angehende Prüflinge beim Erfüllen der Praxistage vielfach auf sich alleine gestellt und können diese vielfach gar nicht erreichen. Da wäre eine Praxis wie bei der Schneesport- Lehrer Ausbildung sicher prüfenswert.

Guten Abend Worauf sollte ich (28/w) mit diagnostizierter Hypermobility Spectrum Disorder und deswegen auch Gelenkschmerzen (Hüfte, Knie, ISG) und Probleme mit der Propriozeption besonders achten, wenn ich wandern gehen möchte? Vielen Dank!

Urs Hefti: Sofern Sie keine Erfahrung mit Wandern haben, ist eine einfache, kurze, nicht ausgesetzte Wanderung zu empfehlen. Mit der Möglichkeit, bei Bedarf auch z.B. mit der Bahn runter zu fahren. Sicher würde ich Ihnen auch den Gebrauch von Stöcken empfehlen. Da Sie offenbar Schmerzen haben, ist es insgesamt sicher ein Balancieren vom Genuss beim Wandern und körperlichen Beschwerden.

Mein Partner klagt nach längeren Abstiegen (ab ca. 500 Höhenmetern) über Schmerzen in den Fussballen. Was könnte da das Problem sein? Tags darauf sind die Schmerzen wieder weg.

Natina Schregenberger: Beschwerden im Bereich der Fussballen können auf Druckstellen im Vorfussbereich zum Beispiel bei Spreizfusstendenz oder auch nicht optimal angepasster Schuhbettung/Sohle hinweisen. Probieren Sie es doch einmal mit einer Sporteinlage in die Schuhe. Diese sollte idealerweise das innere Fussgewölbe unterstützen, als auch eine leichte Dämpfung im Vorfussbereich ermöglichen. Auch das Einlegen einer dünnen Silikoneinlagesohle ist eine Option. Sollte dies nicht helfen, lassen Sie sich in einem Fachgeschäft betreffend Schuhanpassung und eventuell Masseinlagen beraten.

Wie kann beim Kauf der Schuhe herausgefunden werden, wie gut diese auf nasse Felsen, Steine und Wurzeln halt geben oder nicht. Bisher war das bei mir immer zugällig. Im Laden hiess es immer, diese halten hervorragend, in der realität hielten 30% gut oder sehr gut, 50% einigermassen und 20% überhaupt nicht (wie eisglatt). Wegen Knickfuss kommen bei mir nur Wander- und Bergschuhe in Frage.

Urs Hefti: Leider gibt es den Schuh für alle Unterlagen und Anforderungen nicht. Es kommt generell auf den verwendeten Gummi und die Sohlenstruktur an. Weicher Gummi z.B. hat eine super Traktion-also hält gut, auch auf nassem Untergrund, aber nutzt sich sehr schnell ab. Daher haben z.B. Wanderschuhe eher harten Gummi. In einem Fachgeschäft werden sie normalerweise kompetent beraten. Aber idealerweise haben Sie verschiedene Schuhe für Ihre entsprechenden Anforderungen.

Mich würde interessieren, ob es Tricks gibt, das Wetter in den Bergen zu lesen. «Wolken deuten» sozusagen. Manchmal wird man ja schnell und unangenehm von Regen oder sogar Sturm überrascht.

Fabian Lippuner: Es ist generell schwierig, als meteorologischer Laie die Entwicklung von Gewitterlagen im Gelände vorauszusagen, insbesondere bei flacher Druckverteilung. Daher ist es wichtig, den Wetterbericht, im Zweifelsfall auch von mehreren Anbietern, genau zu studieren. Viele Anbieter, z.B. Meteoblue geben auch die Zuverlässigkeit bzw, Treffsicherheit einer Prognose ab. Dies ist bestandteil einer vollständigen Tourenplanung, so wird man heute kaum mehr von Regen oder Sturm «überrascht». Im Zweifelsfall gilt: eine Tour mit sicheren Abbruchvarianten planen, die Region wechseln oder die Tour verschieben. Wer sich in das Thema vertiefen möchte: Dieses Buch im SAC-Verlag widmet sich der Wetterkunde für Wanderer und Bergsteiger: Den Link finden Sie hier.

Hallo, was genau hat es mit den alten Eisen unter den Schuhen auf sich. Gibt es diese noch irgendwo zu kaufen? Oder nur noch im Museum? Habe mir überlegt, ob man mit diesen nicht einen recht guten Halt haben könnte.

Urs Hefti: Ich weiss nicht genau was Sie damit meinen, aber nach wie vor ideal sind «Grödel»-Eisen, gerade wenn man einmal in nassem, steilen Gelände unterwegs ist oder einmal vom Wetter mit Schnee oder Eis(regen) überrascht wird. Die Teile sind klein, und leicht. Nicht zu verwechseln mit Steigeisen, welche aber beim Wandern nicht benötigt werden.

Fabian Lippuner: Meinen sie mit «alten Eisen» evtl.  «beschlagene Schuhe» mit  sogenannten «Tricouni»? Sie sind meines Wissens noch im Forst- und Wildheubereich anzutreffen und darum bei einigen Anbietern noch nachrüstbar auf stabilen Schuhen. Im Bergsport spielen diese heute keine Rolle mehr, ein grosser Nachteil ist das Gewicht und die fixe Montage auf dem Schuh. Heute gibt es verschiedene Arten von Steigeisen oder Grödel für alle Schuhtypen, viele Modelle sind auch sehr leicht und klein zu verstauen.

Guten Abend Die Rede in der Sendung ist von den Schwierigkeitsstufen T1-T5. Wie kann diese für den einzelnen Wanderweg herausgefunden werden?

Fabian Lippuner: Leider sind nicht alle Wegabschnitte im Wanderwegnetz offiziell mit einer Einstufung in der T-Skala bewertet. Einen Anhaltspunkt gibt die Wegekategorie der Schweizer Wanderwege. Wie im ausgestrahlten Beitrag erwähnt, ist die Spannweite der Schwierigkeiten vor allem bei weiss-blau-weiss markierten Alpinwanderwegen gross. Dies ist auch in der SAC-Wanderskala grafisch hervorgehoben. Siehe hier. Im SAC-Tourenportal findet sich für alle Wandertouren eine Bewertung in der T-Skala. Auch andere anderen Plattformen nutze die SAC-Wanderskala. Massgebend ist immer die schwierigste Passage der Tour.

Grüezi ich (70) habe eine Bakerzyste hintem im Kniegelenk und wohl Arthrose an beiden Knien. Ich gehe aber gerne und oft wandern und habe mir überlegt, ob Kniebandagen unterstützend resp stabilisierend helfen könnten. Und wenn ja was für eine Art von Bandagen? Danke und herzliche Grüsse

Natina Schregenberger: Ich würde ihnen elastische Bandagen anraten, welche nebst leichter Kompression die Kniescheibe zentrieren. Diese Bandagen sollten zwingend von einer Fachperson angepasst und ausgemessen werden. Keine Bandage kann jedoch ein Krafttraining und Gleichgewichtstraining ersetzen, gerade bei Arthrose ist dies besonders wichtig.

Wir wandern immer mit zwei Stöcken. In der Sendung wird ein Stock bergseitig empfohlen, warum einer und warum bergseitig?

Marcel Hähni: In der Reportage wurde ein extrem steiler Hang gequert. Hier machen 2 Stöcke keinen Sinn. Mit 1 Stock kann hier das Gewicht in den Hang hinein verlagert werden. Zugleich kann der Stock auch wie ein Pickel als Bremse benutzt werden, wenn man im Hang ausrutscht. Auf breiten Wanderwegen können beide Stöcke eingesetzt werden. Achtung: Zwischendurch auch wieder einmal ohne Stöcke wandern, wenn das geht. So behält man die natürliche Stabilität.

Guten Abend Wer bezahlt eine Bergrettung? Besten Dank. Freundliche Grüsse.

Fabian Lippuner: Das hängt von dem konkreten Unfallverlauf und von Ihrem Versicherungsschutz ab. In der Regel kommt eine Unfall- oder Krankenversicherung bzw. Haftpflichtversicherung für die Rettungskosten auf. Es besteht die Möglichkeit, REGA-Gönner/-in zu werden: für Gönner/-innen übernimmt die REGA die verbleibenden Rettungskosten, falls keine Versicherung diese komplett übernimmt. Jugendliche zwischen 6 und 22 Jahren erwerben mit der SAC-Mitgliedschaft auch die Gönnerschaft bei der REGA.

Der Wanderleiter in der heutigen Sendung empfiehlt nur mit einem Stock zu wandern. Warum nicht mit beiden Stöcken? Besten Dank und freundliche Grüsse

Urs Hefti: Aus medizinischer und biomechanischer Sicht haben Sie vollkommen recht. Zwei Stöcke brauchen. Beim Bergsteigen nutzt man aber gerne nur Einen, weil man sich mit der anderen Hand abstützen kann, oder mit dem Pickel abwechselt je nach Gelände.

Guten Abend Ich wandere viel mit zwei Wanderstöcken, jedoch nicht Blau/ Weiss. Wieso ist das Wandern mit einem Wanderstock besser? Ich fühle mich mit zwei Stöcken sehr sicher. Vielen Dank für die Antwort.

Urs Hefti: Aus medizinischer und biomechanischer Sicht haben Sie vollkommen recht. Zwei Stöcke brauchen. Beim Bergsteigen nutzt man aber gerne nur Einen, weil man sich mit der anderen Hand abstützen kann, oder mit dem Pickel abwechselt je nach Gelände.

Wie weiss man ob es T1,T2 oder weiter so ist. Rot-weiss z.B. steht ja nur für ein Schwierigkeitsgrad?

Fabian Lippuner: Leider sind nicht alle Wegabschnitte im Wanderwegnetz offiziell mit einer Einstufung in der T-Skala bewertet. Einen Anhaltspunkt gibt die Wegekategorie der Schweizer Wanderwege. Wie im ausgestrahlten Beitrag erwähnt, ist die Spannweite der Schwierigkeiten vor allem bei weiss-blau-weiss markierten Alpinwanderwegen gross. Die Spannweite ist in der SAC-Wanderskala grafisch hervorgehoben. Siehe hier. Im SAC-Tourenportal findet sich für alle dort publizierten Wandertouren eine Bewertung in der T-Skala. Auch andere anderen Plattformen nutzen die SAC-Wanderskala. Massgebend ist immer die schwierigste Passage der Tour.

Ich bin viel in den Bergen unterwegs, aber mit 2 Stöcken. Warum ist ein Stock zu bevorzugen?

Marcel Hähni: 2 Stöcke sind optimal auf einem breiten Wanderweg. Aufwärts und Abwärts. Kommt es zu engen Passagen, Passagen mit Seil oder Kette, können Stöcke schnell zu einem Hindernis werden. Bei Querungen von steilen Hängen oder Schneefeldern, reicht ein Stock. Das Gewicht kann in den Hang verlagert werden und beim Ausrutschen der Stock als Bremse eingesetzt werden- Volles Gewicht in den Hang und den Stock. 2 Stöcke sind hier hinderlich. Bereits als Wanderstöcke noch nicht so beliebt waren, waren Jäger und Hirten mit 1 Stock unterwegs.

Guten Abend Wandern mit künstlichen Kniegelenken. Was gilt es zu beachten? Was ist (noch) möglich? Was ist hilfreich ? Gibt es „no goes“? Danke für Ihre Antwort. Mit freundlichen Grüssen

Urs Hefti: Sport treiben mit Kunstgelenken ist heute gut möglich, sofern man sich nach der Operation genügend lange Zeit lässt im Aufbau (mind 9-12 Monate). Bei gutem und normalem Verlauf sind dann beinahe alle Wanderungen wieder möglich. Es hängt auch davon ab, welche Erfahrungen man vor der Operation bereits hatte. Je nach Arzt gibt es «no goes», aber wenn man selber Verantwortung übernimmt und sich gut fühlt, sich stabil fühlt und viel Sport macht, gibt es aus meiner Sicht keine.

Was sollte man beachten, wenn man Tieren begegnet? Ich habe gehört, dass Kühe gefährlich werden können.

Fabian Lippuner: Falls Sie ein Wildtier sehen: freuen Sie sich und mit einem Feldstecher können sie das Tier beobachten, ohne sich annähern zu müssen. Beim Betreten einer Weide mit Mutterkühen empfiehlt sich ein möglichst ruhiges Verhalten und grundsätzlich ein Verbleiben auf dem Wanderweg. Stehen Kühe auf dem Wanderweg, ist Abstand zu halten, und die Tiere sind grossräumig zu umgehen. Besonders wenn sich Mutterkühe mit ihren Kälbern auf einer Weide befinden, ist auf ausreichend Abstand zu den Tieren zu achten. Mutterkühe schützen ihre Kälber. Zeigt eine Kuh Drohgebärden, sollte man sich rückwärts und langsam von der Weide entfernen. Kritische Situationen oder gar Unfälle mit Mutterkühen sind glücklicherweise selten.

Mein rechtes Knie schmerzt immer beim seitlichen Talwärts gehen. Also wenn das Gewicht auf das Knie drückt. Auf einen Berg wandern, wo es nur Bergauf geht ist kein Problem. Dort habe ich keine Schmerzen. Was kann ich tun?

Natina Schregenberger: Das Knie schmerzt, weil sie bei schräg abfallendem Gelände biomechanisch nicht beide Beine gleich belasten, ev. auch mit dem Fuss schräg auftreten oder das Gewicht stark zur Bergseite verlagern und dadurch das Knie asymmetrisch belastet wird. Die Sehnenplatten können sich dadurch verkrampfen. Bereiten Sie sich auf die Wanderung vor mit regelmässigem Krafttraining, welche auch einbeinige Uebungen und Balanceübungen beinhalten und benutzen Sie zum Beispiel ab und an auch eine Fascienrolle.

Guten Abend Wann und wie lange sollen beim Abstieg Pausen gemacht werden? Bei längeren Abstiegen habe ich oft Mühe, nach einer ca 10 Minütigen Pause wieder in die Gänge zu kommen. Die Beine fühlen sich dann für einige Schritte schwer und ungelenk an.

Marcel Hähni: Ich schlage Ihnen folgenden Ablauf vor: Machen Sie unterwegs alle 45–60 Minuten eine kurze Pause von maximal drei bis fünf Minuten. Denn nach rund fünf Minuten beginnt sich der Körper auszukühlen und ein Neustart benötigt eine höhere Kraftanstrengung. Bei langen Touren können Sie auch noch häufigere Mini-Erholungspausen einlegen. Meistens braucht der Körper jedoch einige Minuten bis er wieder in Gang kommt. Ein kurzes Aufwärmen hilft auch immer wieder.

Was muss man beim Zelten in den Bergen beachten? Über der Waldgrenze, nicht im Naturschutzgebiet, kein Abfall...

Fabian Lippuner: Der SAC hat die wichtigsten Regeln für ein rücksichtsvolles Verhalten beim Campieren und Biwakieren – z.B. Schutzgebiete konsequent beachten – in einem Merkblatt und auf dieser Webseite zusammengefasst.

Wenn ich mehr als 6 Stunden wandere (v.a. Bergabwärts), habe ich ab und zu einen blauen Zehennagel am grossen Zehen. Wie lange bleibt der Zehennagel blau? Normalisiert sich dieser Zustand mit der Zeit wieder von selbst? Wie kann ich einen blauen Zehen künftig möglichst vermeiden? Danke im Voraus für eine Antwort.

Natina Schregenberger: Der blaue Zehennagel ist die Folge eines Blutergusses in der Nagelplatte. Es kann sein, dass dieser Bluterguss zur Abstossung des Nagels führt und über mehrere Monate sichtbar ist. Erst wenn der junge Nagel nachwächst, stösst er den Bluterguss und den alten Nagel weg. Entweder sind Ihre Schuhe zu gross, zu locker oder im Gegensatz zu eng. Manchmal hilft eine Einlagesohle, manchmal jedoch einzig und alleine ein Schuhwechsel. Wichtig auch: Fussnägel immer kurz schneiden.

Woher kommen die Knieschmerzen beim abwärts wandern?

Natina Schregenberger: Knieschmerzen beim Abwärtswandern kommen oft von ungewohnter exzentrischer Krafteinwirkung, eine Art Bremsbelastung, die wir uns im Alltag nicht gewohnt sind.

Ich habe immer beim bergab gehen ein Stechen auf der Aussenseite des Knies, je länger ich gehe desto heftiger wird der Schmerz bis ich kaum noch gehen kann. Sonst habe ich keine Probleme egal was ich mache und auch nach der Belastung geht der Schmerz weg und ist am nächsten Tag verschwunden. Was kann ich tun dass dieser Schmerz nicht mehr auftritt?

Urs Hefti: Es könnte sich um ein «Tractus-iliotibalis-Syndrom» handeln. Dazu müsste man das Knie aber untersuchen, auch die Achsen anschauen. Eine Videoanalyse des Gangbildes kann helfen. Allenfalls Schuheinlagen, etc..

Guten Abend, Was ist beim Wandern möglich (Länge, Schwierigkeit etc) bei gerissenem Innenband, leichte Arthrose und leicht beschädigten Meniskus (nicht operiert)? Danke

Urs Hefti: Das hängt von Ihren Beschwerden ab, und insbesondere ob ihr Knie stabil ist (Innenband); und wie gut Sie Schmerzen aushalten, denn die wird es früher oder später geben bei der beschriebenen Degeneration. Versuchen, und schauen was noch geht.

Wenn ein Freund mit mir auf einen Berg kommt, der bisher noch nie eine Wanderung über 700 Höhenmeter gemacht hat. Und sich dann auch auf Nachfrage zutraut 1'500 Höhenmeter mit mir rauf zu laufen. Mache ich mich als erfahrener Wanderer mitschuldig wenn ich ihm glaube und dann aber was passiert?

Fabian Lippuner: Es empfiehlt sich allgemein, die Tourenlänge schrittweise zu steigern und nicht von 700 Höhenmetern gleich auf 1500 Höhenmetern. Wie anspruchsvoll ein Aufstieg von 1500 Höhenmetern ist, hängt stark von den Umständen (wie z.B. vom Schwierigkeitsgrad / Wegzustand, den Wetterbedingungen, dem darauf folgenden Abstieg) ab. Wichtig ist, dass die erfahrene Person eine vollständige Tourenplanung macht, die Mitwandernden gut einschätzen kann und niemanden bewusst überfordert. Bei einem Unfall sind immer die konkreten Umstände entscheidend. Wenn Sie als Erfahrene Person weniger Erfahrene in den Bergen begleiten, könnten Sie potentiell bei einem Unfall juristisch als «faktischer Führer» zur Rechenschaft gezogen zu werden. Vertiefung zum Thema hier.

Wie verhindere ich knieschmerzen, nach 400 m such mit stöcken kommt in einem Knie ein stechenden Schmerz. Dank!

Urs Hefti: Das ist grundsätzlich nicht normal, das sollte abgeklärt werden.

Vor 4 Jahren hatte ich zum ersten Mal Schmerzen am Knie (Aussenseite) wenn es steil hinunter geht. Wie kann man vorbeugen? Gibt es spezifische Übungen? Sobald es wieder flacher wird, sind die Schmerzen vorbei.

Natina Schregenberger: Es könnte sich um ein distales Tractus iliotibialis Syndrom handeln, Unter dem Begriff «Läuferknie» oder «ITBS Syndrom» finden Sie hierzu im Internet viele hilfreiche Uebungen und Tipps.

Liebes Experten-Team, beim Wandern am Wochenende entlang von Suonen sind wir in einem unbeleuchteten, ca. 30 m langen Tunnel, der Teil der offiziellen Wanderstrecke ist, beinahe ins Wasser gestürzt. Der Tunnel ist sehr eng und kann nur zu Fuss über Bretter begangen werden. Ein Brett war morsch und abgebrochen. Das Tunnelende war zwar gut in Sicht, aber für einige Meter war's dennoch stockfinster. Mehr durch Zufall beleuchteten wir den schmalen Bretterweg doch noch mit der Handylampe, sodass wir die gefährliche Stelle direkt vor uns erkannten und sie umgehen konnten. Sollte man solche Beobachtungen melden (wohin?), oder müsste man eher uns mangelnde Vorsicht vorwerfen, weil wir die Handylampe nicht a priori eingeschaltet hatten? Herzlichen Dank.

Fabian Lippuner: Ich gehe davon aus, dass der Weg entlang der Suone offiziell als (Berg?-)Wanderweg markiert war. Für die Signalisation und Einstufung in die drei Wegkategorien sind die Schweizer Wanderwege zuständig. Bei den Schweizer Wanderwegen können Sie auch eine Meldung absetzen, falls der Weg nicht den Anforderungen der markierten Kategorie entspricht oder Mängel aufweist: https://www.schweizer-wanderwege.ch/de/schadensmeldung-erstellen/ Für Suonenwanderungen empfiehlt es sich, eine Stirnlampe im Gepäck zu haben, im Gegensatz zur Handykamera hat man so beide Hände frei. Insbesondere mit den jetzt kürzer werdenden Tagen lohnt sich das wenige Mehrgewicht in jedem Wanderrucksack.

Ich habe schon viele Bergwanderungen gemacht, rot-weiss, auch schon blau-weiss. Ich bin JG 1956. In letzter Zeit beginnt nach einiger Zeit während der Wanderung ein Schmerz, eine Art Verkrampfung, nur rechts im Rippenbereich vorne u.hinten. Der Schmerz bleibt auch noch eine Weile nach erreichen des Ziels u.verschwindet sehr langsam. Was kann ich dagegen tun? Vielen Dank für Ihre Antwort!

Natina Schregenberger: Bitte wenden Sie sich so bald als möglich bei ihrem Hausarzt! Es sollte ausgeschlossen werden, dass es sich bei Ihrem Schmerz um ein ernsthaftes Herzproblem oder Lungenproblem handelt!

Ende Juli auf einer Bergtour beim steil bergab wandern,bekam ich plötzlich heftige Schmerzen in der linken Kniekehle, welche bis heute immer wieder,nicht mehr so stark, vorallem beim oder nach dem velofahren und bergab gehen, und nachts auftreten. Was ist die Ursache und was kann ich dagegen machen?

Natina Schregenberger: Dies ist sehr ungewöhnlich, vor allem Nachtschmerzen nach nun fast 2 Monaten sollten abgeklärt werden. Melden Sie sich hierzu bei einer ärztlichen Fachperson.

Gibt es wichtiges zu beachten bei sehr langen, aber nicht alzu schwierigen Wanderungen. Ich möchte z.B schon lange einmsl den historischen Pass dal Set, zu Deutsch Septimerpass wandern.

Marcel Hähni: Die Wanderung über den Septimerpass ist sehr schön. Anspruchsvoll ist der Streckenabschnitt zwischen Casaccia im Bergell und der Passhöhe. (oder umgekehrt) Hier muss man auch einen Bach (Aua da Sett) queren, der bei Regenfällen ziemlich Wasser führen kann. Der Wanderweg führt hier auf einem kleinen Pfad den Pass hinauf. Hier sind mir aber auch schon Reiter mit Pferden (abgestiegen) und natürlich Biker (viele abgestiegen) entgegen gekommen. Aber wenn Sie ein geübter Wanderer sind, sollte auch dies, der gewünschten Wanderung nicht im Wege stehen. Ich persönlich würde die Wanderung wieder vom Bergell her machen.

Es wurde vom heutigen Experten im Gelände klar gesagt, nur einen Wanderstock zu brauchen anstelle von deren zweien. Das hat mich erstaunt, ich habe bis jetzt immer gehört man solle mit zwei Stöcken wandern. Hat sich das geändert? wenn ja warum? Freundliche Grüsse

Urs Hefti: Aus medizinischer Sicht und auch biomechanisch machen zwei Stöcke Sinn. Auch unter Experten gibt es unterschiedliche Meinungen.

Hallo zämä. Ich bewege mich generell viel und laufe insbesondere viel (Jogging), auch über Stock und Stein. Wanderungen bis T3 mache ich bei trockendem Untergrund in Trail-Running-Schuhen, weil so meine Trittsicherheit besser ist. Die Schuhe sind wendig, da die Sohle nicht sperrig ist und ich kann sehr präzise auftreten. Immer wieder werde ich von anderen Berggängern angesprochen, dass die unsicher sei. Ich beobachte aber viele Wanderer:innen, die mit ihren massiven Sohlen nicht trittsicher sind, weil sie es sich nicht gewohnt sind. Was meint ihr dazu?

Urs Hefti: Top. Nichts ändern. Einfach immer gut trainiert bleiben. Ein hoher Schuh per se heisst nicht, dass man sich nicht verletzt, z.B.

Ich hsbe seit numher einem Jahr immer wieder Schmerzen in der Achillessehne! Ich dehne den Fuss täglich, aber sehe keine Besserung. Kann lsnge Wandern oder kurz spazieren, kein Unterschied....was kann ich noch machen? Herzlichen Dank für Ihre Antwort

Urs Hefti: Man müsste das sicher einmal genauer Anschauen, Untersuchen, und schauen ob strukturelle Probleme (z.B. durch ein US/MRI). Beim Dehnen müssen Sie unbedingt exzentrisch Dehnen, sprich von der Spitzfusstellung ausgehend nach unten Dehnen, z.B. auf einer Treppe stehend, und dann mit dem anderen Bein helfen um wieder in die Spitzfusstellung zu gelangen. Details findet man im Internet.

Ich habe Knieprobleme. Ein total künstliches Kniegelenk und eines mit teilersatz. Was kann ich machen das ich besser wandern gehen kann? Habe immer Probleme dass es anschwillt und schmerzt. Ersatz vor 3 Jahren.

Natina Schregenberger: Falls Sie nun gut 3 Jahre nach diesem operativen Eingriff weiterhin Schwellungen haben und Schmerzen sollten Sie sich auf jeden Fall nochmals bei ihrem Operateur*in melden. Krafttraining, Physiotherapie als auch eventuell regelmässiges Ergometertraining oder Aquajogging wären eine Therapieoption.

Hallo, ich bin grundsätzlich fit. Fahre sehr viel Velo. Ich habe jedoch immer wieder starke muskuläre Probleme mit meinen Oberschenkeln beim Runterlaufen. Ich gehe davon aus, dass es mit dem einseitigen Training (Velofahren, nur «drücken») zu tun hat. Liege ich da richtig? Welche Übungen können Sie mir empfehlen, dass ich diese starken Krämpfe vermeiden kann? Vielen Dank für Ihre Hilfe. Beste Grüsse

Natina Schregenberger: Dehnen Sie ihre Oberschenkel regelmässig, die Fersen sollten sie dabei ohne Probleme bis an Ihr Gesäss führen können, ebenso ev. Massagen und Fascienrollen für Ihre vordere Oberschenkelmuskulatur. Zum Training der Bremsbelastung, dem sogenannten exzentrischen Training, eignen sich Sprungübungen, Boxjumps, Dropjumps, Sensopro Training oder Excentric Bike.

Guten Abend, Ich (w, 27j.) bin bei längeren Strecken sehr anfällig für Blasen an den beiden kleinen Zehen (unterhalb) an beiden Füssen. Ich habe diesen Frühling eine Fussanalyse beim Sportgeschäft machen lassen und mich für die passenden Laufschuhe beraten lassen. Es hat sich zwar schon gebessert, aber die Blasen kommen nach langen Strecken trotzdem häufig wieder. Wie kann ich dem entgegenwirken? Und was ist allgemein zu beachten für die Prävention von Blasen?

Natina Schregenberger: Fusspuder, Silikonzehenkappen oder orthopädische Masseinlagen mit leichtem Anheben des vorderen Fussquergewölbes und Abstützen des inneren Fussrandes zur optimalen Belastungsverteilung wären einen Versuch wert.

Mein problem, beim aufwärts wandern ist die atmung. Zum teil wird es mir leicht schwindelig Ich war beim lungenarzt zur abklärung, der hat tests mit medi einatmung gemacht, alles im ruhezustand, ich habe aber probleme bei anstrengung Es sei alles in ordnung und ich werde nie an einem lungen oder herz problem sterben. Kann ich das so stehen lassen oder müsste ich noch etwas anderes ablären

Natina Schregenberger: Ich würde Ihnen, falls noch nicht durchgeführt, einen Leistungstest, eine sogenannte Spiroergometrie empfehlen. Mit einer solchen Untersuchung können sowohl Herz/Lunge als auch die Stoffwechselantwort unter Belastung beurteilt werden.

Guten Abend Bei einer Wanderung vor über 10 Jahren. Haben wir 1800 Höhen Meter überwunden. Davon 1600 Höhenmetter abwärts auf unebenen Gelände mit Steinen, und direkt Bergab über Weiden, welche mit nicht sichtbaren Erdlöchern übersät sind. Links und rechts ging es Steil bergab Dieser Weg ist als Schweizer Familien Wanderweg gekennzeichnet. Sogar ortsansässige haben uns Glück gewünscht da runter zu laufen. (Wir hatten einen Kollegen dabei, dieser ist sehr Wander erprobt) Meine Fragen: Nach welchen Kriterien werden Schweizer Familie Wanderwege gekennzeichnet? Die Wanderung dauerte insgesamt 8 bis 9 Stunden nur mit kurzen Pausen. Meine Knie haben unter den nicht sichtbaren Erdlöchern sehr gelitten. Bei der heimfahrt mit dem Zug konnte ich nicht mehr aufstehen und laufen ohne sehr starke Schmerzen. Seitdem tun mir beim Bergab laufen die Knie schmerzen und sie fangen an zu zittern. Geht das irgendwann wieder weg? Vielen Dank für die Antwort MfG

Fabian Lippuner: Ich weiss nicht genau, welche «Schweizer Familie Wanderwege» sie meinen. Wenn ich Ihre Schilderung lese, ist dies definitiv keine familientaugliche Wanderung; die Kriterien dafür kenne ich nicht. Am besten melden sie Ihre Beobachtung dort, wo sie von der Wanderung gelesen haben, damit der Wandertipp überarbeitet wird. Die Beanspruchung der Kniegelenke ist auf schlechten Wegen grösser als auf gut unterhaltenen. Falls die Schmerzen stark sind und länger als einige Tage anhalten, empfiehlt sich eine ärztliche Abklärung. Oder eine Folgefrage mit detaillierteren Angaben hier Puls-Chat.

Guten Abend Beim Wandern kriege ich nach einiger Zeit, am Unterschenkel einen roten, juckenden Ausschlag. Wanderkrätze? Bindegewebsschwäche? Nach einigen Tagen, meistens einer Woche, ist dieser wieder weg. Haben Sie Erfahrung damit? Was kann ich nützliches dagegen tun? Vielen Dank.

Natina Schregenberger: Probieren Sie es einmal mit leicht kompressiven kniehohen Wandersocken, ev. hilft dies. Auch Kompressionsstulpen sind eine Option.

Ich habe Probleme mit der Patellasehne. Vorallem beim berg abwärts laufen. Was kann ich dagegen tun?

Urs Hefti: Die Belastung abwärts ist deutlich höher als aufwärts gehend. Daher, sollten Sie das abwärts gehen mehr trainieren. Ein gezieltes (Kraft-)Aufbautraining, ideal einmal mit einem Coach oder Physiotherapie, würde wohl helfen.

Was mache ich bei Knieschmerzen? Mit freundlichen Grüssen

Natina Schregenberger: Wandern fordert nebst Balance, Kraft auch Einbeinstabilität. Regelmässiges Krafttraining, Balanceübungen auf unebenem Untergrund, Dehnen und auch kleinere Sprungübungen sind Bestandteil einer optimalen Vorbereitung, Wanderstöcke helfen zudem wunderbar beim Abfedern von Bremsbelastungen und sind bei Knieschmerzen gerade beim Abwärtswandern sehr zu empfehlen.

Guten Abend Ich habe gerade im Fernseher gehört dass Sie auch gute Tipps für Knieprobleme beim Wandern haben. Was sind da wichtige Faktoren? Ich spüre mein Knie oftmals bei langen Wanderungen (über 6h) beim Abstig. Gibt es gute Übungen um das Knie zu stärken? Besten Dank für Ihre Rückmeldung.

Natina Schregenberger: Das Zauberwort heisst oft 'exzentrisches Training', das heisst trainieren Sie nebst klassischen Fitnessübungen wie Leg Press, Leg Curls und Leg Extensions vor allem auch Bremsbelastungen, einbeinige Uebungen und Sprünge. Dazu viel auch Balance auf unebenem Untergrund als auch einbeinige funktionelle Uebungen, Laufleiterübungen. Nie vergessen werden darf das regelmässige Dehnen und die Stärkung der Hamstrings mit zB Nordic Hamstring Exercise

Beim runterwandern von 2000 Meter bis 1000 Meter bei 25 Grad und Sonne fingen meine Beine an zu zittern und ich sackte zusammen. Nach 5 Minuten ging es wieder, aber es passierte noch 2x Nachher war alles wieder gut.

Natina Schregenberger: Das hört sich für mich nach einen Schwächezustand der Muskulatur an. Legen Sie bei solch langen Abstiegen Pausen ein, trinken sie genug Flüssigkeit inklusive Elektrolyte und achten Sie auf genügend Kohlenhydrateinnahme unter Belastung.

Guten Abend. Ich würde sehr gerne in die Berge gehen, ich habe aber extreme Höhenangst. Ich getraue mich nicht in eine Seilbahn oder auf einen Sessellift. Auch bei Wanderwegen komme ich sehr schnell an meine Grenzen. Was für Therapien gibt es, um wenigstens wieder einfache Bergwanderungen zu machen? Vielen Dank.

Marcel Hähni: Wenden Sie sich an einen Experten- an einen Psychotherapeuten, der verhaltenstherapeutisch arbeitet. Wenn es passiert können Sie in einem ersten Versuch folgendes probieren: Atmung verlangsamen- gezieltes Ein- und Aus-Atmen Ablenken: Schöne Erinnerungen/ Gedanken hervorholen Entspannen: Spannen Sie bewusst ein Körperteil nach dem anderen an und lasse es gezielt los. Akzeptanz: Akzeptieren Sie ihre Angst Mit Höhenangst ist nicht zu spassen und sie sollte professionell angegangen werden, wenn sie für Sie belastend ist/wird.

Grüezi Ich bin 70 J. alt und habe Freude am wandern. Ich kann gut 4-5 Stunden wandern mit bis 1200 M Aufstieg. Aber mir tun die Knie bei absteigen weh (Arthrose). Ich benutze Wanderstöcke. Soll ich mit wandern aufhören, um die Situation nicht zu verschlimmern? Zweitens bin ich nicht schwindelfrei. Kann ich lernen, meine Angst zu überwinden? Danke für Ihre Antworten. Freundliche Grüsse!

Natina Schregenberger: Wer rastet der rostet, toll das Sie soviel Freunde am Wandern haben und hören Sie daher keinesfalls mit Wandern auf! Suchen Sie sich Wanderrouten aus, die weniger Trittsicherheit fordern, weniger Abstiegshöhenmeter beinhalten und auch Ausstiegsmöglichkeiten vorhanden sind. Ich bin überzeugt Sie finden dadurch weiterhin Freude an der Bewegung in der Natur!

Guten Tag Seit rund 2-3 Jahren plagen mich ab einer gewissen Dauer den Berg hinunterlaufen, stechende Knieschmerzen. Es beginnt langsam und wird dann immer schlimmer. Ich spühre den Schmerz aussen aber ca. in der Mitte von der Ausrichtung her. Beim nach oben laufen habe ich nie beschwerden. Ich merke auch, wenn ich eine Wanderung absolviere von 5-6h wo es hoch und runtergeht, den Schmerz nach ein paar Stunden langsam auftreten. Etwas lindern kann ich den Schmerz, wenn ich es kaum mehr aushalte, wenn ich rückwärts hinunterlaufe, das finde ich speziell… Ich trage seither Knieschoner welche ich vom Arzt erhalten habe, aber der Schmerz tritt dennoch nach gewisser Zeit auf. Was könnte dies sein, vielen Dank für eine Rückmeldung, würde mich freuen. Gruess

Urs Hefti: Beim Bergabgehen muss man «bremsen», indem man die Oberschenkelmuskulatur aktiviert (exzentrisch); dabei wird die Kniescheibe in die Rinne am Oberschenkel gedrückt. Und das gibt hohe Drucke auf den Knorpel...und mit der Zeit kann es zu einer Knorpeldegeneration/Arthrose kommen in diesem Teil des Kniegelenks. Durch ihre Reaktion, rückwärts zu gehen, gibt es weniger Druck, und somit weniger Schmerzen. Insgesamt...würde es sich wohl lohnen, einmal eine Abklärung zu machen.

Wandern 50+ Kraft, Sicherheit, Beckenboden, Ängste… alles im Wandel. Man traut sich nicht genügend zu trinken auf langen Wanderungen, weil nächste Toilette nicht gleich „ums Eck“, man spürt Höhenängste bei steilen Wegen, Kraft im Rumpf fehlt vermehrt für bergauf und bergab usw. Aber DIESE LEIDENSCHAFT UND FREUDE FÜR DEN WANDERSPORT möchte man sich nicht nehmen lassen. Physio Gelenke & Beckenboden. Fitnessstudio für Kraft. Laufen für allg. Fitness und „frische Luft“, psychologische Therapie für Höhenangst… soviel Stunden hat der Tag nicht und soviel Geld hab ich nicht/ Gesundheitssystem wohl auch nicht… Gibt es Alternativen, Kurse, Schulungen, welche alle beschriebenen Aspekte zusammen anbieten?

Marcel Hähni: Tasten Sie sich langsam wieder heran. Wie wäre es mit einem esa-Kurs ( esa- Erwachsenensport Schweiz) zum Thema Wandern? Hier treffen Sie gleichgesinnte und Sie lernen viel zum Thema Wandern. Dieser Link führt Sie zum Kursprogramm. Oder wandern Sie mit einem Wanderverein. Auch hier treffen Sie Personen mit gleichem Interesse und evtl. gleichen Hindernissen. Praktisch jeder Kanton führt heute eine Fachorganisation, die auch Wanderungen anbietet. Viel Glück.

Guten Tag! Vor einigen Wochen hat mir ein Bekannter die Route zum Col du Fou im Berner Jura empfohlen – meine erste Runde ausserhalb offizieller Wanderwege! Was muss ich dabei besonders berücksichtigen?

 Fabian Lippuner: Die Route zum Col du Fou ist im Bereich T4/T5 und hat einige ausgesetzte Passagen, die z.T. mit Fixseilen versichert sind. Die schwierigen Passagen und auch die Tour selbst sind relativ kurz. Wichtig ist, dass Sie sich in diesem Schwierigkeitsbereich wohl fühlen und trotz der Kürze der Tour und der geringen Höhenlage eine vollständige Tourenplanung machen. Viele Grüsse und eine gute Tour!

Video
Ab in die Berge – aber gesund und sicher
Aus Puls vom 29.09.2024.
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Puls, 23.09.2024, 21:05 Uhr ; 

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