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Die Mistel: alter Brauch und neue Saat

Sich unter einem Mistelzweig küssen: Ein alter Brauch aus England. Aber mehr und mehr hält die Mistel und ihr Brauch Einzug in der Schweiz. Im «Musikwelle Magazin» erklärt Gärtnerin Silvia Meister, wie die Pflanze am besten zu Hause gezogen wird und was der Reiz der Mistel ist.

Der alte Brauch aus England, sich unter einem aufgehängten Mistelzweig zu küssen und auf erhöhte Fruchtbarkeit zu hoffen, findet sich in abgeschwächter Form mehr und mehr auch in der Schweiz.

Misteln werden gerne als Weihnachtsdekoration an Haustüren verwendet. Sie haben grüne Zweige und ihre lederartigen Blätter erscheinen immer zu zweit. Die weissen, kugelrunden Beeren sind sehr attraktiv – und vollreif. Beste Bedingungen also, um Misteln im eigenen Garten anzusiedeln. Die Laubholzmistel kommt bei uns am häufigsten vor. Sie gedeiht besonders gut auf Pappeln und Obstbäumen.

Tipps zum Dekorieren oder Ziehen

* Zum Dekorieren braucht es möglichst frische Misteln mit knackig grünen Zweigen und aufrechten, sich satt anfühlenden Blättern.
* Zum Ziehen nimmt man an einem trockenen Dezembertag rund 20 Beeren, zerdrückt sie einzeln zwischen den Fingern und tupft den klebrigen Finger ein wenig in organischen Blumendünger hinein.
* Dann klebt man die Samen an verschiedene Zweige von Felsenbirne, Weide, Birke, Hasel, Apfelbaum, Weissdorn, Ahorn, Linden oder Hagebuche.
* Die Beeren bestehen aus zähflüssigem Schleim und einem Samen. Am besten wickelt man den Schleim um den Samen und die Rinde.
* Nun heisst es warten: Erst im März entwickeln sich aus dem Samen zwei kleine Haftfüsschen, welche in die Rinde eindringen – schliesslich ist die Mistel ein Halbschmarotzer!
* Sie wächst ein ganzes Jahr lang nur im Inneren des Zweiges und bildet erst im Folgejahr ein erstes Blattpaar aus. Eine spannende Entwicklung im langsamen Takt!

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