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Franziskus’ Erbe: Gespräch mit dem Jesuiten Christian Rutishauser

Wie nachhaltig prägte der erste Jesuit auf dem Papst-Stuhl die römisch-katholische Kirche? Ein Perspektiven-Gespräch mit dem Papstberater und Jesuiten Christian Rutishauser von der Universität Luzern.

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Der Jesuitenpater Christian Rutishauser schätzt Franziskus als grossen Menschenfreund: «Sein Pontifikat ist ein Pontifikat der Menschlichkeit» fasst er zusammen. Zudem habe der verstorbene Papst südamerikanisches Temperament in die Führung der römisch-katholischen Kirche gebracht, ebenso jesuitisches Denken: Dieses traue und mute den Gläubigen Selberdenken zu!

In der theologischen und kirchenrechtlichen Ausarbeitung der Reformen aber hätte Papst Franziskus präziser sein müssen. So laufe die römisch-katholische Kirche Gefahr, dass neue Errungenschaften wie der Einsitz von Frauen in höchste Leitungsfunktionen der Kirche wieder rückgängig gemacht werden könnten. Auch habe sich die offizielle Kirche im Anti-Gender-Kampf verbissen, wobei doch die sozialwissenschaftlichen Anliegen der Genderkritik theologisch, biblisch und wissenschaftlich plausibel seien.

Der Schweizer Jesuitenpater Christian Rutishauser (59) ist Papst Franziskus oft begegnet: An der Jesuitenuniversität Gregoriana in Rom wie auch im Vatikan; er war einer der päpstlichen Berater in Fragen im Bezug zum Judentum. Seit 2024 ist der promovierte Judaist und Theologe Professor an der Universität Luzern und leitet das Institut für Jüdisch-Christliche Forschung.

Redaktion: Judith Wipfler

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