Die Bibel übt massive Kritik am Männlichkeitsideal der griechisch-römischen Antike. Denn damit verbunden war eine elitäre Gesellschaftspyramide mit einem Gottkaiser an der Spitze.
Judentum und frühes Christentum standen in Opposition zu unterdrückerischen Imperien und ihren Gottkaisern. Den macht- und kraftstrotzenden römischen Kaisern halten die Evangelien das Bild vom gekreuzigten Gottessohn entgegen, – eine in römischen Augen sehr «unmännliche» Figur. –
Das hatte Auswirkungen für die frühchristlichen Gläubigen: Ihnen allen gilt dieselbe Ethik und dieselbe Verheissung von Freiheit. Auch denen, die kein Geschlecht haben wollen, öffne Paulus eine Tür zur Gemeinschaft. In der Gemeinschaft Christi sollten Geschlecht, Gender, Ethnie oder Status irrelevant sein.
Im Gespräch mit dem Neutestamentler Moisés Mayordomo von der Universität Basel wird klar, was der Arbeitsbegriff Gender zur sachgerechten Deutung der Bibel beiträgt wie auch zur Kritik aktueller Phänomene wie Neo-Imperialismus und Neo-Virilismus.
Denn das alte Männlichkeitsideal vom starken Imperator feiert aktuell Urstände, - irritierenderweise auch unter fundamentalistischen Christen und Rechtsevangelikalen. Sie unterstützen mehrheitlich US-Präsident Donald Trump. Mit der Bibel lasse sich das nicht vereinbaren, legt Mayordomo dar.
Autorin: Judith Wipfler
Judentum und frühes Christentum standen in Opposition zu unterdrückerischen Imperien und ihren Gottkaisern. Den macht- und kraftstrotzenden römischen Kaisern halten die Evangelien das Bild vom gekreuzigten Gottessohn entgegen, – eine in römischen Augen sehr «unmännliche» Figur. –
Das hatte Auswirkungen für die frühchristlichen Gläubigen: Ihnen allen gilt dieselbe Ethik und dieselbe Verheissung von Freiheit. Auch denen, die kein Geschlecht haben wollen, öffne Paulus eine Tür zur Gemeinschaft. In der Gemeinschaft Christi sollten Geschlecht, Gender, Ethnie oder Status irrelevant sein.
Im Gespräch mit dem Neutestamentler Moisés Mayordomo von der Universität Basel wird klar, was der Arbeitsbegriff Gender zur sachgerechten Deutung der Bibel beiträgt wie auch zur Kritik aktueller Phänomene wie Neo-Imperialismus und Neo-Virilismus.
Denn das alte Männlichkeitsideal vom starken Imperator feiert aktuell Urstände, - irritierenderweise auch unter fundamentalistischen Christen und Rechtsevangelikalen. Sie unterstützen mehrheitlich US-Präsident Donald Trump. Mit der Bibel lasse sich das nicht vereinbaren, legt Mayordomo dar.
Autorin: Judith Wipfler