Harald Naegeli, 1939 in Zürich geboren, ist ein Pionier der Streetart. Mit schwarzer Farbe gesprayte Figuren in Städten wie Zürich, Düsseldorf oder Köln sind seit den 1970er Jahren sein Markenzeichen. Sie bilden jedoch nur einen kleinen Teil seines Werkes. Harald Naegeli fertigt auch Collagen und sogenannte Urwolken. Dabei zeichnet er mit Tausenden von feinsten Tintenstrichen Wolkengebilde in kontemplativer Arbeit.
In einem Turm des Grossmünsters in Zürich hat Harald Naegeli 2018 einen Totentanz begonnen: Skelettartige, gesprayte Figuren. Heute sagt er: «Die Sensenmänner oder der Totentanz ist meine letzte Antwort oder letzte Utopie in meinem Leben an die Gesellschaft. Nachdem wir die Natur radikal ausgeplündert haben, reicht uns der Sensenmann die Quittung.» Mit seinen Totentanzfiguren will Harald Naegeli aufrütteln. Die Menschen sollen das Leben achten.
Norbert Bischofberger hat den Künstler für diese Ausgaben der «Perspektiven» in seinem Atelier in Zürich besucht und zu seinem künstlerischen Leben und der spirituellen Dimension in seinem Schaffen befragt.
Hinweise:
* Dokumentarfilm «Harald Naegeli – der Sprayer von Zürich» der Regisseurin und Künstlerin Nathalie David auf: https://www.srf.ch/play/tv/sternstunde-kunst/video/harald-naegeli-der-sprayer-von-zuerich?urn=urn:srf:video:728d9fd5-b83b-4c92-9691-77fe732eed05
* Harald Naegeli: Zürcher Totentanz. Mit Texten von Barbara Basting, Urs Bühler, Bernhard Echte und Bernd Roeck. Nimbus Verlag, Wädenswil 2022.
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Harald Naegeli: «Der Sensenmann reicht uns die Quittung»
Als «Sprayer von Zürich» ist Harald Naegeli weltberühmt geworden. Mit seinen illegalen, an Wände gesprayten Figuren protestiert er gegen monotone Stadtbilder und die Ausbeutung der Natur durch den Menschen. In den letzten Jahren hat sich Harald Naegeli mit dem Totentanz beschäftigt.
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