Das jüdische Museum Frankfurt provoziert mit dem Titel: „Rache. Geschichte und Fantasie. Es ruft schillernde Bilder und Vorurteile auf, insbesondere gegen Juden. Diesmal aber aus jüdischer Perspektive. Das dreht die Sicht auf „Rache. Fantasierte Rache helfe beim Weiterleben nach monströser Gewalterfahrung. Die meisten Rachegeschichten sind nämlich keine Tatsachenberichte, sondern kontrafaktische Erzählungen, sagt Museumsdirektorin Mirjam Wenzel. So hat beispielsweise die Rache im biblischen Estherbuch nie stattgefunden. Und der Film «Inglourious Basterds» schliesst, indem Hitler und «alle» Nazis hingerichtet werden. Dieser Film Quentin Terentinos von 2009 sei epochal, sagt der Schweizer Kulturwissenschaftler Caspar Battegay. Erstmals breche hier etwas auf. Eine in der realen Geschichte unmögliche Rache und Genugtuung ist im Kino möglich. Ohne jedes echte Blutvergiessen. Genauso funktionieren Rachegeschichten.

Inhalt
Rache! – mit Lust und Fantasie
Du darfst von Rache träumen, sagt die Psychoanalyse: sich Rache auszumalen, tue gut. Von realen Racheakten könnten wir dann getrost absehen. Und die Rache Gott überlassen. - Unsere Kultur aber ist voller Rachegeschichten, von der Bibel bis ins Kino. Brauchen wir Menschen Rachefantasien?
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