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Ausflugstipps Von Seen und Gipfeln: 7 unvergessliche Velorouten in der Schweiz

In der Schweiz gibt es rund 12'000 Kilometer ausgeschilderte Velorouten und 11'000 Kilometer markierte Mountainbike-Trails. Sportlich oder gemütlich, über Pässe, am Seeufer entlang, mit der Familie, dem Rennrad oder E-Bike – wir haben ein paar Tourvorschläge für euch parat.

Für fitte Berg- und Bike-Fans: Alpine Bike-Route

Rund 24'000 Höhenmeter und knapp 700 Kilometer – für diese Route braucht's ordentlich Kraft in den Beinen. Über Pässe und durch Täler fährt man quer durch die Schweizer Berge, vom Unterengadin bis in die Waadtländer Alpen. Man kann natürlich auch einzelne Etappen in Angriff nehmen.

  • Beste Reisezeit: August und September. Die Tour führt mehrmals über 2000 Meter Höhe, da kann es auch im Sommer noch Schneereste geben.
  • Highlight: Viele kleine Bergseen zur Abkühlung unterwegs.

Genuss auf dem E-Bike: Herzroute Nummer 99

Von Romanshorn am Bodensee bis Lausanne am Genfersee: Auf der 700 kilometerlangen Herzroute lernt man die Schweiz bestens kennen. Die Strecke ist speziell für E-Bikes konzipiert. Am Start- und Zielort jeder einzelnen Etappe können E-Bikes gemietet und abgegeben werden und man kann unterwegs immer wieder den Akku aufladen.

  • Highlight: SRF 1-Outdoor-Reporter Marcel Hähni empfiehlt besonders die Etappen Burgdorf-Langnau-Thun durch die hügelige, voralpine Landschaft.
  • Tipp: Nicht eine ganze Etappe an einem Tag machen, sondern langsamer unterwegs sein und dafür die Natur geniessen.
Grüne Hügel, eine Landstrasse, blauer Himmel mit ein paar Wolken.
Legende: Die grünen Hügel im Emmental – perfektes Panorama auf einer genüsslichen E-Bike-Tour. Herzroute/M. Hess/K. Ammann

Mit der Familie ins Tösstal: Unterwegs auf der Route 53

Das Zürcher Oberland eignet sich wunderbar für einen Ausflug mit Kind und Kegel. Die Route von Bauma bis Winterthur ist 40 Kilometer lang und schön flach. Dank der Bahnlinie in der Nähe kann man die Tour auch immer wieder abkürzen.

  • Ausflugstipp: Besuch der alten Ritterburg in Kyburg.
  • Alternativroute: Südlich von Bauma auf einer 12 kilometerlangen Route von Steg zur Tössscheidi fahren. Unterwegs hat es immer wieder Feuerstellen.

Wie finde ich eine geeignete Route?

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Online gibt es zig Vorschläge. Diese drei Webseiten helfen bei der Suche:

Veloland Schweiz: Die perfekte Grundlage zur Streckenplanung. Nationale, regionale und lokale Routen sind eingezeichnet. Man sieht, ob eine Strecke asphaltiert oder naturbelassen ist. Auch Sehenswürdigkeiten und Übernachtungsmöglichkeiten werden angegeben.

Komoot: Eignet sich gut, um eigene Touren zu planen. Man gibt einen Start- und Zielort ein, dann wird eine Route vorgeschlagen.

Strava: Für ambitionierte Velofahrerinnen und Velofahrer. Man gibt die gefahrene Strecke und die Zeit ein, die man dafür gebraucht hat und kann seine Leistung so mit Anderen vergleichen.

Mehr Details gibt es hier im «Ratgeber».

In der Ostschweiz über drei Pässe

Der Ricken, der Hemberg und die Schwägalp – alle drei Ostschweizer Pässe an einem Tag. 80 Kilometer und 2000 Höhenmeter nimmt man auf dieser Tour unter die Beine.

  • Tipp: An der Schwägalp die alte Passstrasse nehmen, um den Verkehr zu umfahren.

Rundtour in den Tessiner Bergen

Start- und Zielort ist das Dorf Tesserete nördlich von Lugano. Auf der Tour ins Val Colla zum Monte Bar hat man wunderbare Ausblicke auf die Tessiner Dolomiten, die Denti della Vecchia. Man fährt auf Asphalt, Waldwegen und Alpstrassen, total 30 Kilometer.

  • Welches Velo? Marcel Hähni hat's mit dem Gravelbike versucht, würde das nächste Mal aber das Mountainbike nehmen.
Zwei Mountainbikes liegen neben einem Bergsee im Gras.
Legende: Quer durch die Alpen mit dem Bike: Das geht ordentlich in die Beine. SRF/Marcel Hähni

Mit dem E-Bike durch das Berner Oberland und Entlebuch

Insgesamt nimmt man für diese Tour etwa 200 Kilometer in Angriff. Die Route führt vom Naturpark Gantrisch im Berner Oberland bis nach Zürich. Man fährt vie Emmental ins Entlebuch und weiter durch das Luzerner und Aargauer Seetal.

Die fünf Etappen

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Gurnigelbad – Steffisburg, ca. 30 Kilometer

Alpenpanorama-Route 4 bis Thun (z.B. ab Rüti bei Riggisberg) und weiter nach Steffisburg.

  • Besonderes Erlebnis: Der regionale Naturpark Gantrisch. Hier kann man bestens Sterne beobachten.

Steffisburg – Kemmeribodenbad, ca. 35 Kilometer

Alpenpanorama-Route 4 durchs Emmental bis Kemmeribodenbad.

Kemmeribodenbad – Heiligkreuz ob Entlebuch, ca. 30 Kilometer

Weiter auf der Alpenpanorama-Route 4 bis zum Restaurant Südelhöhe vor Sörenberg. Hier Richtung Norden auf der Etappe 9 der Route 4 weiterfahren. Via Flühli (LU) und Schüpfheim nach Heiligkreuz.

  • Besonderes Erlebnis: Besuch in einer der grössten Moorlandschaften der Schweiz im Luzerner Entlebuch. Zum Beispiel im Erlebnispark Mooraculum bei Sörenberg.

Heiligkreuz – Lenzburg, ca. 65 Kilometer

Route 24 via Wolhusen bis Emmenbrücke. Kurz vor der Stadt Luzern nach Norden auf die Route 56 abbiegen. Am Baldeggersee entlang weiter bis Lenzburg.

  • Ausflugstipp: Wasserschloss Hallwyl.

Lenzburg – Zürich, ca. 40 Kilometer

Route 34 bis Baden, dann Route 5 und 32 (via Dällikon, Chatzensee) oder Route 66 (entlang der Limmat) bis in die Stadt Zürich.

Der ehemalige SRF-Reporter Reto Scherrer hat die Tour 2019 bei «Querfeldeins» unter die Pedale genommen und dabei gleich noch Tipps für naturnahe Ferien in der Schweiz gesammelt.

Einmal quer durch die Schweiz

2022 sind «Einstein»-Moderator Tobias Müller und Produzent Simon Joller mit Sack und Pack quer durch die Schweiz geradelt. In acht Tagen haben sie einige der schönsten Velorouten befahren und dabei 800 Kilometer und viele Höhenmeter unter die Pedale genommen.

Die Tour führte vom Bodensee an den Genfersee, mit Schlaufen über das Emmental, das Saanenland und den Jura. Zumeist auf Naturstrassen oder kaum befahrenen Nebenstrassen.

Die ganze Route

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Bodensee-Greifensee, 95 Kilometer, 1600 Höhenmeter

Ein munteres Auf und Ab zu Beginn über Hügel und Wiesen. Hinauf nach Sternenberg wird es erstmals anspruchsvoll. Die über 300 Höhenmeter treiben den Schweiss aus den Poren. Über die Forch wird es nochmal steil, auf perfekten Schotterstrassen im schattigen Wald. Am Etappenziel Greifensee warten lauschige Campingplätze.

Greifensee-Cham, 65 Kilometer, 1000 Höhenmeter

Wer hätte gedacht, dass man mitten in Zürich auf Schotterstrassen fahren kann? Der Fahrradweg über den Platzspitz macht es möglich. Die Albiskette ist sowieso ein Gravel-Traum, die Abfahrt zum Zugersee wunderbar rassig.

Cham-Aarburg, 90 Kilometer, 500 Höhenmeter

Entlang der Reuss und Aare. Kaum Steigungen, viel Schotter, immer wieder Wald. So schön und naturbelassen kann das Mittelland sein. Die Etappe für Roller.

Aarburg-Thun, 103 Kilometer, 1500 Höhenmeter

Jetzt wird es steil. Die Emmentaler Höger warten. Es belohnen: der Blick zurück über das Mittelland und der Blick voraus in die Alpen. Die Lüderenalp, das erste Highlight der Tour.

Thun-Jaun, 58 Kilometer, 2200 Höhenmeter

Der längste Anstieg der Tour von Thun auf die Gantrischkette. Oben ist der Singletrail ein Aussichtsmonster. Wenn auch nicht ganz einfach zu fahren, Schieben nicht ausgeschlossen. Der Euschelspass nach Jaun: der nächste Graveltraum.

Jaun-Neuenburg, 139 Kilometer, 1800 Höhenmeter

Auf schmalem Asphalt zum höchsten Punkt der Tour, bergan Kühe umkurvend, bergab durch schönste Serpentinen. Etwas trügerische Abwärtskilometer führen mit einigen Zwischensteigungen über Murten an den Neuenburgersee.

Neuenburg-Vallorbe, 108 Kilometer, 2500 Höhenmeter

Der Jura will erarbeitet werden. Doch die Hochtäler machen die Fahrt wieder zügig. Die Strässchen berühren die Grenze zu Frankreich, führen in luftige Höhen und rassig hinunter nach Vallorbe.

Vallorbe-Genf, 90 Kilometer, 1200 Höhenmeter

Zuerst der Lac de Joux, eine Perle des Juras. Dann der letzte Pass, der Col du Marchairuz. Und ab da 60 Kilometer fast ausschliesslich abwärts an den Genfersee. Welch schöne Belohnung zum Schluss.

Hier geht es zur Kartenübersicht.

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