Seit drei Jahren legen die Oltner Kabaretttage ein besonderes Gewicht auf die Nachwuchsförderung. Beim Oltner Kabarett Casting gibt es 10'000 Franken zu gewinnen, allerdings nicht in bar, sondern in Form von professioneller Betreuung beim Erarbeiten eines ersten abendfüllenden Stückes.
Die diesjährige dritte Ausgabe des Oltner Kabarett Castings hat der 42-jährige Berner Christoph Simon für sich entschieden. Als Autor und Mitglied der Autorengruppe «Die Autören» hat er sich bereits einen Namen gemacht. Als Kabarettist ist er ein vielversprechender Einsteiger, der die Jury und das Publikum gleichermassen überzeugte.
Jan Rutishauser begeisterte das Publikum
Die erste Gewinnerin des Kabarett-Casting war 2012 Lisa Catena. Letztes Jahr siegte Jan Rutishauser. Dadurch war er 2014 für den anderen Oltner Kabarettwettbewerb, die «Sprungfeder», fix gesetzt – und auch diesen hat er für sich entschieden.
Bei der «Sprungfeder» besteht der Preis darin, am nächsten Tag in der mittlerweile traditionellen Mixed Show der Oltner Kabaretttage, dem Kabarett Cocktail, zusammen mit gestandenen Kabarettisten aufzutreten. Dieses Jahr waren das «Schwarze Grütze» aus Berlin und Dominik Deville aus Luzern, der für den erkrankten Piet Klocke kurzfristig einsprang. Moderiert wurde der Abend von «Schertenlaib und Jegerlehner», Gewinner des «Salzburger Stiers» 2013.
Der 27-jährige Thurgauer Jan Rutishauser, der zunächst eine Ausbildung in Physical Theatre und Pantomime absolviert hatte, bevor er zum Kabarettisten wurde, nahm auch bei seinem zweiten Auftritt in Olten das Publikum mit Leichtigkeit für sich ein. Er präsentierte Auszüge aus seinem ersten abendfüllenden Programm «BurnOut. Kabarett für schöne Menschen».
Zu zweit auf der Bühne
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Überhaupt hat es sich bei den Oltner Kabaretttagen eingebürgert, dass Kabarettisten, die sonst als Solisten auftreten, sich für einen Abend mit einem Kollegen zusammentun. Dieses Experiment haben 2014 Manuel Stahlberger und Jess Jochimsen gewagt. Sie präsentierten einen Doppelabend unter dem Titel «Halt auf Verlangen». Ganz offensichtlich haben sich hier zwei eigenwillige Köpfe gefunden.
Beide brachten ihre Lieder, ihre verqueren Diaschauen und die dazugehörigen Geschichten mit. Als hätten sie es schon immer darauf angelegt, fügten sich die skurrilen Werke der beiden zu einem stimmigen Ganzen – wie es schien, zur ebenso grossen Freude von Jess Jochimsen und Manuel Stahlberger wie des Publikums. Auf eine Fortsetzung ist zu hoffen.