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Adam Driver wird 40 Von der Ulknudel zum Alleskönner

Schlaksig, schrullig, charmant: Innert kürzester Zeit stieg Schauspieler Adam Driver zum Superstar auf. Eine Würdigung zum Vierzigsten.

Er begann als Spassvogel: In der Serie «Girls» spielte Adam Driver ab 2012 den schrulligen Hipster Adam. Die Komödie über vier New Yorkerinnen Mitte 20 war eine Art «Sex and the City» für Millennials. Driver war ein Höhepunkt der Serie: eigensinnig, aber einnehmend.

Szene aus Serie: Frau sitzt in einer Küche auf dem Schoss eines Mannes.
Legende: In sechs Staffeln der Serie «Girls» von lena Dunham spielte Adam Driver seinen Namensvetter Adam. IMAGO / HBO

Der schlanke 1.89-Riese mit dem markanten Gesicht ist eine eigentümliche Erscheinung. Das passt ausgezeichnet zur Rolle des schrulligen, aber coolen Querkopfs, als der er zu Beginn seiner Karriere immer wieder besetzt wurde. Neben «Girls» auch in der Kult-Komödie «Frances Ha» oder in «While We’re Young».

«Star Wars» macht ihn zum Star

Dann machte «Star Wars» Driver zum Hollywood-Star: In «The Force Awakens» (2015) und den beiden Fortsetzungen spielte er denn Bösewicht Kylo Ren. Obwohl Driver meist unter einer schwarzen Maske versteckt ist, verleiht er dem aufbrausenden Superschurken eine unheimliche Energie. Und beweist, dass er sich auch abseits von Indie-Komödien behaupten kann.

Filmszene: Mann in schwarzem Anzug mit Maske vor weissen Soldaten mit Helmen.
Legende: Nicht erkennbar, aber doch sehr präsent: Driver als Schurke Kylo Rnn in «Star Wars Episode 7: The Force Awakens». IMAGO / Cinema Publishers Collection

Bis zu «Star Wars» war Drivers Karriere alles andere als geradlinig verlaufen. An der Schauspielschule war er erst abgewiesen worden und schrieb sich darauf bei der Armee ein. Erst nach zwei Jahren bei den Marines und einer verletzungsbedingten Entlassung konnte die Schauspielausbildung beginnen.

Es folgten Auftritte im Theater, Kurz- und Fernsehfilmen sowie eine Reihe von winzigen Rollen in grossen Produktionen, bevor «Girls» das Aufstiegstempo erhöhte. Die Rolle in «Star Wars» habe er in erster Linie «Girls» zu verdanken, sagte Adam Driver in einem Interview.

Kult-Regisseure stehen Schlange

Nach «Star Wars» standen die Star-Regisseure bei Driver Schlange: Martin Scorsese, Ridley Scott, Jim Jarmusch, Spike Lee, Steven Soderbergh und Terry Gilliam: Sie alle wollten den auffälligen Mann mit der einnehmenden Erscheinung in ihren Filmen.

Mann mit einer Trompete auf einem Sofa, eine Frau kniet neben ihm auf dem Boden.
Legende: Driver mit Scarlett Johansson in «Marriage Story» von Noah Baumbach, mit dem er bisher fünf Filme drehte. IMAGO / ZUMA Wire

Zwei Mal wurde Driver bislang für einen Oscar nominiert: 2018 für seine Rolle als Polizist in Spike Lees «BlackKklansman» und 2019 für «Marriage Story». Das intensive Scheidungsdrama war Drivers vierte Zusammenarbeit mit Regisseur Noah Baumbach (inzwischen ist mit «White Noise» ein fünfter Film dazugekommen) und vielleicht seine bislang beste Rolle. In der nuancenreichen Scheidungsgeschichte kann Driver seine volle Bandbreite von Komödie bis Drama ausschöpfen.

Driver ist ein engagierter Schauspieler, der mit seiner eigenen Leistung hart ins Gericht geht. Seine eigenen Filme schaut er sich nie an, weil er dabei stets nur Fehler sehe, sagte Driver in einem Interview mit der New York Times. Ein anderes Interview hat er abgebrochen, weil ihm ein Journalist einen Filmausschnitt vorspielen wollte.

Vielseitig und rasant weiter

Dabei sind seine Filme fast durchgehend sehenswert. Driver spielt in historischen Actionfilmen, Zombiekomödien und Musicals. Auf die Rolle des schrulligen Hipsters wird er schon lange nicht mehr beschränkt – vielmehr hat er sich als vielseitiger und erfolgreicher Schauspieler etabliert.

Ein Mann mit gegeeltem Haar und Sonnenbrille stützt seine Arme in die Hüften.
Legende: Im rasanten Biopic «Ferrari» von Meisterregisseur Michael Mann spielt Adam Driver den italienischen Auto-Mogul Enzo Ferrari. IMAGO / Landmark Media

Und Drivers Karriere geht weiter steil nach oben. Schon bald ist er wieder auf Schweizer Leinwänden zu sehen – als Enzo Ferrari in Michael Manns Biopic «Ferrari».

Radio SRF 2 Kultur, Filmpodcast, 18.11.2023, 08:30 Uhr.

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