Er ist der Überstar: George Clooney. Was hätte ich früher dafür gegeben, ihn einmal in Natura zu sehen, ein Lächeln zu erhaschen, zwischen dem und mir nur Luft und keine Leinwand ist.
Als ich dann Filmredaktorin geworden bin und die Festivalbesuche angefangen haben, sind meine Freundinnen vor Neid erblasst. «Die kann mit den Stars auf Tuchfühlung gehen» war die allgemeine Meinung.
Clooneys Lächeln in echt sehen
Ein Irrtum, wie ich bald erkannte: Höchstens in Pressekonferenzen mit etwa 500 anderen Journalistinnen und Journalisten konnte ich die grossen Leute der Filmwelt sehen. Und diese Pressekonferenzen langweilten mich sehr bald und brachten wenig Nutzen.
Aber – so nahm ich mir vor – sollte George Clooney je einmal an einem Festival sein, würde ich sogar in diese Pressekonferenz sitzen. Um dieses Lächeln in echt zu sehen und diese Stimme direkt zu hören.
Welten vom Star entfernt
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Und nun ist er da. In Venedig. Und ich auch. Aber näher als bei dieser Internet-Bildersuche komme ich ihm wohl nicht. Statt zur Pressekonferenz zu gehen, sass ich nämlich im Kino. Gleichzeitig im gleichen Gebäude zwar, und doch Welten entfernt. Kurzfilme gab's für mich statt ein Lächeln vom graumelierten Überstar.
So verbringe ich die Filmfestivals, liebe Freundinnen. Nicht beim Anhimmeln von Stars, sondern beim seriösen Filmgenuss. Der Eröffnungsfilm «Gravity 3D» mit Mister Clooney hat mir übrigens gar nicht gefallen!