Die Trauerfeier für Benedikt XVI. in Rom wurde zum Weltereignis: Ein amtierender Papst hielt eine Totenmesse für einen emeritierten Papst. Wobei Papst Franziskus zwar der Messe vorstand, sie aus gesundheitlichen Gründen aber nicht zelebrierte. Das übernahm stattdessen Kardinal Giovanni Battista Re.
Die Bilder der Trauerfeier
-
Bild 1 von 10. Letzte Ehre für Benedikt XVI.: Rund 50'000 Gläubige kamen auf den Petersplatz in Rom. Bildquelle: Keystone/AP Photo/Ben Curtis.
-
Bild 2 von 10. Das Requiem auf dem Petersplatz leitete Benedikts Nachfolger Franziskus. Bildquelle: Keystone/AP Photo/Andrew Medichini.
-
Bild 3 von 10. Im Anschluss wurde der frühere Papst unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Petersdom beigesetzt. Bildquelle: Keystone/AP Photo/Alessandra Tarantino.
-
Bild 4 von 10. Rund 130 Kardinäle aus aller Welt reihten sich in ihren festlichen Gewändern auf dem Platz ein. Bildquelle: Keystone/EPA/FABIO FRUSTACI.
-
Bild 5 von 10. Politprominenz aus Deutschland: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (vorne links), Bundeskanzler Olaf Scholz (Mitte rechts), CDU-Chef Friedrich Merz (hinten rechts) und der bayrische Ministerpräsident Markus Söder (hinten links) nahmen am Begräbnis teil. Bildquelle: Keystone/AP Photo/Ben Curtis.
-
Bild 6 von 10. Auch Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni gehörte zu den Trauergästen. Bildquelle: Keystone/AP Photo/Andrew Medichini.
-
Bild 7 von 10. Geschwächter Papst: Franziskus wurde im Rollstuhl auf den Platz gefahren. In seiner Predigt nahm er nur wenig direkten Bezug auf seinen Vorgänger. Aus gesundheitlichen Gründen konnte der Papst die Messe nicht zelebrieren. Bildquelle: Keystone/AP Photo/Antonio Calanni.
-
Bild 8 von 10. Auch viele Gläubige aus Benedikts Heimat Bayern nahmen an der Trauerfeier teil. Bildquelle: Keystone/EPA/ETTORE FERRARI.
-
Bild 9 von 10. Ein voller Petersplatz: Doch es kamen weitaus weniger Gläubige als zum Begräbnis von Benedikts beliebtem Vorgänger Johannes Paul II. Der Totenmesse des beliebten Polen wohnten im April 2005 rund 500'000 Menschen bei. Bildquelle: Keystone/EPA/FABIO FRUSTACI.
-
Bild 10 von 10. Nach dem Requiem wurde der einfache Holzsarg mit dem Leichnam Benedikts in den Petersdom gebracht. Bevor der Sarg in der Basilika verschwand, segnete Papst Franziskus ihn, berührte ihn mit der Hand und verneigte sich. Bildquelle: Keystone/AP Photo/Antonio Calanni.
Von Geistlichen bis zu den bayerischen Schützen
Für die Trauerfeier war der Sarg mit dem Leichnam aus dem Petersdom auf den Platz getragen und vor dem Altar aufgestellt worden. Rund 50’000 Gläubige hatten sich auf dem nebelverhangenen Platz versammelt, um Abschied von Benedikt XVI. zu nehmen.
Darunter waren 130 Kardinäle, 300 Bischöfe, sowie royale Prominenz und Politiker. Aus Italien und Deutschland fand sich die politische Spitze auf dem Petersplatz ein. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz sowie der bayerische Ministerpräsident Markus Söder reisten zu Ehren des bayerischen, emeritierten Papstes an.
Selbst die bayerischen Gebirgsschützen, bei denen Benedikt XVI. Ehrenmitglied war, war vertreten. Einige Gäste schwangen deutsche und bayerische Flaggen auf dem Petersplatz.
Ein abgesichertes Grossereignis
Die Feierlichkeiten für den «Papa emeritus» unterschieden sich kaum von denjenigen für einen im Amt verstorbenen Papst, so die SRF-Religionsredaktorin Judith Wipfler: «Sein Siegelring ist längst ungültig gemacht worden, zwar fielen einige Riten aus, aber an Feierlichkeiten liess die Messe nichts zu wünschen übrig.»
Dabei war der verstorbene Papst Benedikt XVI. nicht unumstritten. Die grosse Faszination gelte aber auch dem Papstamt als solchem, so Judith Wipfler. «Darüber hinaus war Benedikt über Jahrzehnte hinweg eine wichtige Figur des Glaubens. Für viele, auch viele konservative Gläubige, war er ein Leitstern.»
Für das Grossereignis wurden viele Sicherheitsvorkehrungen getroffen: 1000 Sicherheitskräfte wurden aufgeboten, der Platz wurde mit Schranken gesichert, um den Vatikan wurden keine Glasflaschen verkauft.
Ein Lob auf die Glaubenshingabe
Mit besonderer Spannung wurde die Predigt von Papst Franziskus erwartet. Er nahm darin eher wenig Bezug auf Benedikt XVI. und sprach vor allem über Hingabe für Gott und Vertrauen auf den Herrn.
Erst ganz am Schluss sagte der Argentinier vor dem Holzsarg des emeritierten Papstes: «Benedikt, du treuer Freund des Bräutigams, möge deine Freude vollkommen sein, wenn du seine Stimme endgültig und für immer hörst!» Jesus wird in der römisch-katholischen Kirche oft als Bräutigam bezeichnet. Schon in den vergangenen Tagen hatte Papst Franziskus die Hingabe Benedikts für den Glauben gelobt.
Drei Särge
Eine gute Stunde nach der Eröffnung des Gottesdienstes lud Papst Franziskus nochmals ein zur Verabschiedung von Benedikt XVI.. Papst Franziskus und Kardinal Giovanni Battista Re segneten den Sarg ein letztes Mal. Danach wurde er in die Krypta getragen. Die Bestattung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Dafür wird der Holzsarg mit dem Leichnam von Benedikt XVI. in einen Zinnsarg eingeschlossen und dieser wiederum in einen einfachen Holzsarg. Der emeritierte Papst wird also in drei Särgen begraben.
Auch das Grab für Benedikt XVI. ist nicht zufällig gewählt, sagt Judith Wipfler: «Er wird just im Grab von seinem Vorgänger Johannes Paul II. begraben. So kann Benedikt XVI., der wichtigste Schüler von Johannes Paul, am gleichen Ort beigesetzt werden.»
Benedikt XVI. – sein Leben in Bildern
-
Bild 1 von 13. Geboren wurde Joseph Ratzinger am 16. April 1927 als Sohn eines Gendarmeriemeisters und einer Köchin in Marktl in Oberbayern. Bildquelle: KEYSTONE/EPA/Erzbistum.
-
Bild 2 von 13. Joseph Ratzinger am 28.05.1977 bei seiner ersten Predigt nach der feierlichen Weihe zum Erzbischof der Erzdiözese München und Freising im Münchner Liebfrauendom. Bildquelle: KEYSTONE/DPA/Hartmut Reeh.
-
Bild 3 von 13. Im September 1978 nehmen die in Albanien geborene Mutter Teresa und der deutsche Kardinal Joseph Ratzinger an einer Messe während des 85. Deutschen Katholikentags in Freiburg teil. Bildquelle: Keystone/AP Photo/KNA.
-
Bild 4 von 13. Der neu gewählte Papst Benedikt XVI. grüsst Pilger auf dem Balkon des Petersdoms am 19. April 2005. Es handelte sich um eine der kürzesten Konklaven der Geschichte. Bildquelle: KEYSTONE/EPA/VATICAN POOL/MARI.
-
Bild 5 von 13. Grosse Freude in Deutschland: Am 20. April 2005 ziert der neugewählte Papst die Titelseiten der deutschen Medien. Bildquelle: KEYSTONE/AP Photo/Fritz Reiss.
-
Bild 6 von 13. Joseph Ratzinger hat die Schweiz zwar nie offiziell besucht. Trotzdem gab es private Urlaubsaufenthalte. Im Juli 2006 stattete er der Fondation Barry in Martigny VS einen Besuch ab. Bildquelle: Keystone/L’Osservatore Romano.
-
Bild 7 von 13. Papst Benedikt XVI., Angela Merkel und der damalige bayerische Landeshauptmann Edmund Stoiber am Münchner Flughafen im September 2006. Der Pontifex trat damals eine Pilgerreise in seine Heimat Bayern an. Bildquelle: KEYSTONE/AP Photo/Maurizio Brambatti.
-
Bild 8 von 13. Papst Benedikt XVI. vor dem Felsendom als er das Gelände der Al-Aqsa-Moschee in der Jerusalemer Altstadt am 12. Mai 2009 besucht. Er überbrachte eine Friedensbotschaft an den umstrittenen Ort des israelisch-palästinensischen Konflikts und forderte die Konfliktparteien auf, einen aufrichtigen Dialog aufzunehmen. Bildquelle: Keystone/AP Photo/GPO.
-
Bild 9 von 13. Der damalige US-Präsident Barack Obama und First Lady Michelle Obama treffen Papst Benedikt XVI. am 10. Juli 2009 im Vatikan. Bildquelle: Keystone/AP Photo/Haraz N. Ghanbari.
-
Bild 10 von 13. Benedikt XVI. posiert mit Bundespräsidentin Doris Leuthard bei ihrem Besuch im Vatikan am 6. Mai 2010. Bildquelle: Keystone/EPA/FILIPPO MONTEFORTE/POOL.
-
Bild 11 von 13. Die britische Königin Elizabeth II. spricht mit Papst Benedikt XVI. während einer Audienz im Morning Drawing Room im Palace of Holyroodhouse in Edinburgh im September 2010. Der Papst war damals zu einem viertägigen Besuch in Grossbritannien. Bildquelle: Keystone/AP Photo David Cheskin/Pool.
-
Bild 12 von 13. Die «Bild»-Zeitung hat ihr Verlagsgebäude in Berlin mit einem riesigen Nachdruck der Titelseite vom 20. April 2005, als Papst Benedikt XVI. gewählt wurde, im September 2011 bedeckt. Dies anlässlich eines offiziellen Deutschlandbesuchs von Benedikt XVI.. Bildquelle: Keystone/Markus Schreiber.
-
Bild 13 von 13. Sein letzter offizieller Auftritt: Am Donnerstag, 28. Februar 2013, übermittelte Benedikt XVI. seine Abschiedsbotschaft an die Kardinäle im Vatikan. Er versprach seinem Nachfolger «bedingungslose Verehrung und seinen Gehorsam». Bildquelle: Keystone/AP Photo/L'Osservatore Romano.