Festschmaus? Fehlanzeige. Familie? Verstritten. Einladungen? Keine. Weihnachten allein – egal, ob bewusst oder ungewollt – kann schwierig sein. Acht Tipps für Anlässe und Orte, die jeder an den Festtagen besuchen kann.
1. Für Cineastinnen
Im Zentrum steht weder die Begleitung, noch das Socializing, sondern das cineastische Vergnügen. Erster Stopp: «Neues Kino» Basel. Dort läuft am 24. Dezember «Und täglich grüsst das Murmeltier». Am Tag danach: «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel», den deutsch-tschechischen Film aus den 70er-Jahren, auf grosser Leinwand im Luzerner Bourbaki-Kino.
Und wer doch andere Cineasten kennenlernen will: Das Zürcher Kino «Xenix» organisiert an Heiligabend ein Open-Air-Kino-Event «ausgestattet mit Wolldecken, Glühwein, Punsch und Chili con oder sin Carne».
2. Für Tanzmäuse
«Hört ihr die Glöcklein schon klingeln? Es klingt nach Bangers», heizt das Basler Kulturlokal Hirschi das tanzfreudige Publikum an. Wer nicht ins Food-Koma fallen möchte, schwingt das Tanzbein an einer Party. Allein aufkreuzen? Kein Problem. Die Partygänger haben meist eh genug von ihren Verwandten und sind offen für neue Leute.
Die PROGR Turnhalle in Bern verspricht «bei uns brennt noch Licht», in der Basler «Kaserne» treffen sich seit jeher Menschen, die nach dem Familienfest weiterfeiern und auch in der «Zukunft» in Zürich lässt sich – vor ihrem baldigen Ende – Weihnachten begiessen.
3. Für Karmapunkte-Sammler
Kochen, dekorieren und Menschen bedienen, denen es nicht so gut geht? In Gassenküchen oder Notschlafstellen freut man sich, wenn an Weihnachten Hilfe ins Haus kommt. Weitere Anlaufstellen sind etwa die Caritas oder die Heilsarmee, die Weihnachtsfeste an verschiedenen Standorten organisiert.
4. Für Orgel-Aficionadas
Man muss nicht fromm sein, um in die Kirche zu gehen. Bester Beweis dafür ist mein (theoretisch) protestantischer Vater, der stets zur römisch-katholischen Messe fährt, weil ihm «die üppige Dekoration einfach so gut gefällt». Beim Weihnachtsgottesdienst kommt man unter Leute. Nächstenliebe ist garantiert in der Luft.
Die St. Laurenzen Kirche in St. Gallen ist zwar nicht römisch-katholisch, hat dafür aber eine 4D-Surround-Orgel. Na dann!
5. Für Suchende
Ein Angebot, um an Weihnachten nicht einsam zu sein, ist die Initiative #KeinerBleibtAllein. Sie vernetzt via Facebook und Instagram Menschen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. Als Gastgeber, als Gast oder was auch immer.
6. Für Alleinerziehende
Kinder bespassen ist als Alleinerziehende das ganze Jahr schon anstrengend, an Weihnachten umso mehr. Wieso die Zöglinge nicht mit anderen in einen Swimmingpool stecken und sie Disneyfilme schauen lassen? Das organisiert das Sportzentrum Herisau am 23. und 24. Dezember.
7. Für Kunstaffine
Nimm dir Zeit für Dinge, die im Laufe des Jahres zu kurz gekommen sind. Wieso also nicht ein bisschen Kultur? Viele Museen sind an den Festtagen geöffnet – wenn auch mit Sonderöffnungszeiten.
Auf zur Henri-Matisse-Retrospektive in der Fondation Beyeler? Zur Binia Bill-Ausstellung in der Fotostiftung Schweiz? Oder zur grossen Marina Abramović ins Kunsthaus Zürich?
8. Für Gourmet-Stubenhocker
Doch keine Lust auf andere Leute, aber auf Festessen? Dann ist die «Gourmetbox» aus Bern eine Option. Der 3- oder 5-Gänger wird nachhause geliefert. Noch mehr Restaurants oder Hotels, die Weihnachtsessen zum Mitnehmen anbieten, finden Sie hier .