- Der Mit-Erfinder von Nutella, Francesco Rivella, ist gestorben. Er wurde 97 Jahre alt.
- Der Italiener war früher als Lebensmittelchemiker beim Ferrero-Konzern in dem norditalienischen Alba im Piemont beschäftigt.
- Zusammen mit dem damaligen Firmenchef Michele Ferrero entwickelte er den beliebten Nuss-Nougat-Brotaufstrich. Das erste Glas unter dem Namen Nutella lief 1964 vom Band – ein Welterfolg.
Rivella starb nach einem Bericht der italienischen Nachrichtenagentur Ansa am Valentinstag – auf den Tag genau zehn Jahre nach dem Tod von Michele Ferrero, wie der Konzern mitteilte. Über Jahrzehnte hinweg galt er als dessen rechte Hand.
Früher hiess der Aufstrich «Supercrema»
Als Technischer Direktor war er auch an der Entwicklung anderer Produkte wie «Mon chéri» oder «Kinder Schokolade» beteiligt. Zeit seines Lebens arbeitete er nie bei einem anderen Unternehmen. 1993 ging Rivella in Rente. Er hinterlässt eine Tochter und drei Söhne.
Im Norden Italiens hatte man schon im 19. Jahrhundert damit angefangen, bei der Herstellung von Süsswaren anstelle von Kakaopulver gemahlene Haselnüsse zu verwenden. Das ergab braune Nougatcreme, beispielsweise in Form von Gianduiotti-Pralinen.
Die Rohmasse gab es im Laden dann auch als Aufstrich zu kaufen. Zusammen mit Ferrero entwickelte Rivella diesen Ansatz weiter. Der Gründersohn kam dann auf die Idee, das Ganze in Gläser abzufüllen.
In den ersten Jahren hiess dies noch «Supercrema». Der Durchbruch kam mit der erzwungenen Umbenennung in den 1960er-Jahren, weil in Italien seither nichts mehr mit dem Prädikat «super» verkauft werden darf. Nut- steht für Nuss, -ella ist eine der klassischen italienischen Endungen.
500'000 Tonnen Nutella pro Jahr
Heute ist Ferrero ein riesiger Betrieb mit einem Jahresumsatz von mehr als 18 Milliarden Euro, der seine Produkte in fast allen Ländern der Welt verkauft. Pro Jahr werden 500'000 Tonnen Nutella hergestellt. Aus Nutella ist längst ein Synonym für Nuss-Nougat-Aufstriche aller Art geworden.
In italienischen Feinkostgeschäften, aber selbst auch in vielen deutschen Supermärkten, gibt es die verschiedenen Sorten dutzendweise im Angebot: je mehr Nuss (Nutella: 13 Prozent, andere auch 51 Prozent) und je weniger Palmöl, desto teurer. Der Markt ist gross genug. Ernährungsberater wiederum verweisen darauf, dass ein 400-Gramm-Glas 72 Stück Würfelzucker enthält.
Geheimrezept
Ferrero behauptet nach Jahren mit viel Kritik, nur noch Palmöl aus zertifiziert nachhaltiger Herstellung zu verwenden. Von Umweltschützern kommen aber weiterhin Vorwürfe – auch, weil in Italien ganze Landstriche durch Haselnuss-Monokulturen veröden. Nach Schätzungen wird etwa ein Viertel der weltweiten Haselnuss-Produktion für Nutella verwendet. Über die genaue Zusammensetzung schweigt sich der Konzern seit jeher aus.