Donald Trump will den Penny wegsparen. Hintergrund für diese, nun ja, Hiobsbotschaft: Die Produktion sei zu teuer. Sie belaufe sich «buchstäblich auf mehr als zwei Cent» – so liess sich der US-Präsident am Super-Bowl-Sonntag auf seiner Social-Media-Plattform «Truth Social» verlauten. «Das ist so verschwenderisch.» Andere Argumente fehlten, Ausrufezeichen auch.
Das Trumpeltier gibt den Sparfuchs und hängt das an die tierisch grosse Glocke? Daran ist erst mal wenig bis nichts neu. Man denke bitte nur an Trumps Muskelspiele mit seinem Neo-«Bestie» Elon Musk in der Hauptrolle. Der «X-Man» darf – bekanntlich ohne ein Mandat vom US-Kongress – im Auftrag seiner Majestät des Präsidenten die Ausgaben der Regierung kürzen und hat zuletzt bei der Auslandshilfe öffentlichkeitswirksam mit dem Zweihänder ausgeholzt.
Wobei es zu kurz griffe, Trump als Geizhals abzutun. Bei dem Mann, der den Mund gerne so voll nimmt, wie seine Portokasse gefüllt scheint, sitzt das Geld ja stets auch betont locker in der Brieftasche. Trump möchte Grönland kaufen. Am Wochenende hat er wieder bekräftigt, den Gaza-Streifen «besitzen zu wollen», daselbst alles abzureissen und die «demolition site» in die «Riviera des Nahen Ostens» zu verwandeln. Der Mann mag wieder im Weissen Haus wohnen. Aber er denkt bis heute wie die Ab- und Aufrissbirne auf zwei Beinen, die er schon als Immobilien-Tycoon war.
Jetzt soll auf des Präsidenten Geheiss der petite Penny daran glauben, der erstmals anno 1793 ausgegeben wurde und zu den USA gehört wie die Tolle zu Trump oder die Mars-Manie zu Musk. Dabei ist das Geldstück, dessen Vorderseite seit 1909 ein gewisser Abraham Lincoln ziert, sogar als Sprichwort in die Sprache eingegangen. «A penny for your thoughts», sagt der Amerikaner. Just saying: Die Redensart wird Thomas More zugeschrieben und stammt aus der fernen Zeit, die noch vor der eben erst vergangenen liegt, da man Pennys brauchte, um Parkuhren zu füttern oder Telefonapparate. Pfundweise!
Ist Trump denn nicht auch angetreten, um die Kleinverdienenden wieder ‹great› zu machen?!
Die Bedeutung von «ein Penny für deine Gedanken»? «Um dich zu verstehen, würde ich auch Geld ausgeben. Denn sie sind mir wichtig und wertvoll.» Sprachmenschen mit deutlicher «Deutsch first»-Denke werden Trumps symbolträchtiges Sparvorhaben mit der stets etwas bieder anmutenden Redewendung «Wer den Rappen nicht ehrt, ist des Geldes nicht wert» kontern und dem obersten amerikanischen Ankündigungsminister vielleicht mangelndes Fingerspitzengefühl vorhalten. Ist er denn nicht auch angetreten, um die Kleinverdienenden wieder ‹great› zu machen?
Noch ist nicht restlos geklärt, ob Trump die rechtlichen Befugnisse besitzt, den Penny abzuschaffen, mag er flächenmässig auch um ein Vielfaches kleiner sein als der Golf von Mexiko. Fakt ist: Die US-Münzanstalt verzeichnete 2024 durch die Produktion von fast 3.2 Milliarden Pennys einen Verlust von 85.3 Millionen Dollar. Die Herstellungskosten für einen Penny lagen bei knapp 0.037 US-Dollar. Ach, und 1857 hat die USA ihre damals wertloseste Münze abgeschafft – die Halb-Cent-Münze.
Fassen wir also kurz zusammen: Sollte uns der Penny wider Erwarten noch eine Weile erhalten bleiben – man weiss ja nie bei Trump – werden diese Zeilen das Geld für das Papier nicht wert gewesen sein, auf dem sie immerhin nicht gedruckt wurden.