«Das Europäische Parlament steht stolz an der Seite der mutigen und kühnen Menschen, die im Iran weiterhin für Gleichheit, Würde und Freiheit kämpfen», sagte Parlamentspräsidentin Roberta Metsola am Donnerstag in Strassburg. Der Sacharow-Preis geht dieses Jahr an die verstorbene iranische Protestikone Mahsa Amini und die dazugehörige Freiheitsbewegung.
«Der brutale Mord an der 22-jährigen Mahsa Amini war ein Wendepunkt», erklärte sie weiter: «Er hat eine von Frauen angeführte Bewegung ausgelöst, die dabei sei, Geschichte zu schreiben.»
Am Beginn stand ein falsch getragenes Kopftuch
Amini war im vergangenen Herbst im Iran wegen eines angeblichen Verstosses gegen die islamische Kleiderordnung von der berüchtigten Sittenpolizei festgenommen worden. Die 22-Jährige war danach ins Koma gefallen und gestorben. Ihr Tod löste die heftigsten Proteste in der Islamischen Republik seit Jahrzehnten aus.
Auch Nicaragua, Polen, El Salvador und USA waren in engerer Auswahl
Im vergangenen Jahr ging der Preis an das ukrainische Volk. Nominiert waren in diesem Jahr auch die nicaraguanische Menschenrechtsaktivisten Vilma Núñez de Escorcia und Bishop Rolando José Álvarez Lagos.
Ausserdem waren in der engeren Auswahl drei Frauen, die sich für sichere und legale Schwangerschaftsabbrüche einsetzen: Justyna Wydrzyńska aus Polen, Morena Herrera aus El Salvador und Colleen McNicholas aus den USA.